Umsatzrückgänge durch Raubkopien

  • Ich habe einige Beiträge zum Neuen Navigationsprogramm MN|4 hier gelesen, weil ich im Dezember ein Aldi-Bundle erworben hatte und jetzt vielleicht updaten wollte. Beim Durchstöbern der Beiträge stieß ich auch auf eine Neuerung, die wohl das Anfertigen von Raubkopien verhindern soll. Einige User hatte wohl Probleme damit, daß Programm nach einem Hardreset neu zu installieren...
    Da ich ein Mensch bin, der gerne Dinge hinterfragt, stellt sich mir natürlich die Frage, was man mit einer Zusatzfunktion bewirken will,welche für Probleme beim Kunden sorgt, für die Funktion des Programm aber nicht zwingend notwendig ist.


    Der Straftatbestand ist schon erfüllt, wenn ich allein eine Kopie der Software anfertige und ich sie unlizensiert nutze. Das Umgehen des Registrierungsschutzes ändert nichts an der Verletzung der Uhrheber- bzw. Copyrights.
    Gibt sich das Unternehmen Navigon damit zufrieden, daß sie ein Produkt anbietet, welches scheinbar vor Raubkopien geschützt ist?
    Ist es nicht naiv zu Glauben, damit wäre das Problem gelöst? Selbst die Strafverfolgung Einzelner wird nichts daran ändern, daß sich selbst die scheinbar vor Raupkopien geschütze Version des MN|4 rasant illegal verbreitet.


    Ich denke, selbst bei Navigon weiß man, daß mittlerweile 1000te von Raubkopien des neuen Programms im Umlauf sind, die auch ohne Eingabe eines Freischaltungscodes funktionieren.Dem Unternehmen ensteht dadurch ein Schaden, der nicht unbeträchtlich sein dürfte.


    Nun zu meinem eigentlichen Standpunkt aus der Sicht eines potentiellen Kunden Ihres Unternehmens.
    Ich frage mich zwangsläufig, wofür ich bezahle, wenn ich ein Produkt von Ihnen erwerbe.
    Ist es nur für das Produkt und den mit der Herstellung in Zusammenhang stehenden Kosten?
    Oder bezahle ich auch für entgangene Umsätze(Gewinne) die dem Unternehmen durch Raupkopien enstanden sind? Ein Unternehmer wird den Preis eines Produktes auch am Absatz festmachen. Je größer mein Absatz ist, desto günstiger kann ich kalkulieren.
    Was passiert, wenn mir die Absatzmärkte durch Raubkopierer wegbrechen? Das wirkt sich vielleicht nicht auf den Preis jetziger Produkte aus, irgendwann muß ich es aber berücksichtigen.


    Man hat vielleicht bedacht, daß man bei Navigon bei neuen Produkten etwas gegen Raubkopien unternehmen muß, aber ich denke, um wirklich etwas zu bewegen müßte das Unternehmen in die Offensive gehen.
    Warum zeigt man nicht in der Öffentlichkeitsarbeit, daß man das Problem bekämpft.Warum geht man nicht gegen Plattformen vor,die Grundlage für die Verbreitung der Kopien sind? Etc. ...


    Irgendwann werden sich potentielle Kunden die Fragen stellen:
    Bezahle ich wirklich nur für das Produkt oder finanziere ich zusätzlich Schäden, die durch Raubkopierer enstanden sind?
    Was habe ich eigentlich zu befürchten, wenn ich mich den 1000en anschließe, die Ihr Programm illegal nutzen und von denen vielleicht nicht einmal ein 2 stelliger Prozentsatz strafrechtlich verfolgt wird?
    Solche oder ähnliche Fragen könnten zukünftiges Kaufverhalten beeinflussen.


    Ich möchte hier nicht zu illegalen Aktivitäten aufrufen. Ich will nur zeigen das es genug Potential dafür gibt.
    Man kann die Zukunft eines Unternehmens durch Aktivität beeinflussen, aber auch durch Inaktivität.


    Guter Service,intensive Öffentlichkeitsarbeit und aktives Vorgehen gegen Plattformen der illegalen Verbreitung Ihrer Software wären ein erster Schritt.
    Ron

  • Zitat

    Original von pdaron
    Ich denke, selbst bei Navigon weiß man, daß mittlerweile 1000te von Raubkopien des neuen Programms im Umlauf sind, die auch ohne Eingabe eines Freischaltungscodes funktionieren.Dem Unternehmen ensteht dadurch ein Schaden, der nicht unbeträchtlich sein dürfte.


    Eine einzelne Firma kann schlecht sagen welcher Schaden ihr durch Raubkopien entsteht. ich denke viele Raubkopien gibt es nur weil sie technisch möglich sind. Dadurch machen sie letzlich ein Produkt bekannter, was sogar unterm Strich ein Gewinn für eine Firma sein kann. Leidtragende sind dann ehr die einfacheren und billigeren Produkthersteller weil sich der Raubkopierer einen "Mercedes" geklaut der über seine Verhältnisse und Bedürfnisse hinausgeht, sich also niemals legal gekauft hätte. Den "VW" der seinen Verhältnissen entsprochen hätte lässt er aber nun links liegen, den braucht er ja nun nicht mehr.
    Ich denke MS macht sich z.B. diesen Effekt zu nutzen um Mitbewerbern das Leben zu erschweren.

    Zitat


    Nun zu meinem eigentlichen Standpunkt aus der Sicht eines potentiellen Kunden Ihres Unternehmens.
    Ich frage mich zwangsläufig, wofür ich bezahle, wenn ich ein Produkt von Ihnen erwerbe.


    In erster Linie zahlst Du die Lizensgebühren für die Karten die Navigon an den Kartenhersteller abführen muss.


    Marktwirtschaft - Angebot und Nachfrage regeln den Preis.
    Die Allgemeinheit trägt auch immer den Schaden durch Diebstahlt mit, nur lässt sich der Schaden bei Software schlecht ermitteln.


    Garry

  • . . .wo genau ist jetzt der Wunsch formuliert worden, der an Navigon rangetragen werden sollte?!?


    Danke für die Hilfestellung im voraus,


    besten Gruss, roady

  • Zitat

    Original von digi1
    roady
    Hmmmmmm,
    kann es sein, dass der Sinn dieses Postinge schwer verständlich ist?


    Gruß digi1


    Hi


    mir ist jetzt spätestens klar
    das Raubkopien im Umlauf sind.


    vlG bab

    ;) bab

  • Zitat

    Original von pdaron
    Verletzung der Uhrheber


    Das grenzt ja schon an Körperverletzung! :D :D

    Navigation über Festeinbau (seit 2022 TomTom) und natürlich mit POIbase auf Smartphone via BT aufs Auto (Qashqai Akari).

  • Kernaussage ist doch dass durch umständlichen Kopierschutz der zahlende Kunde durch umständliche Handhabung und zuverlässigkeitsverlust des Produkts bestraft wird ohne dass dabei Raubkopien wirklich wirksam verhindert werden.
    So zahlt der Kunde den unwirksamen Kopierschutz mit und erhält dafür noch ein schlechter funktionierendes Produkt.
    Und das vielfach um Raubkopien zu verhindern, die sowieso nie als legales Produkt gekauft worden wären, faktisch also keinen Verlust darstellen können sondern ehr ein gutes Werbemittel darstellen wenn es nicht mal eine Demoversion des Programms gibt.


    Garry

  • Der Schaden läßt sich insofern einschätzen, weil ein Unternehmen vor der produktion den Markt sondiert. Man wird kein Produkt anbieten wollen, welches nicht ausreichend nachgefragt wird.
    Insofern wird man auch von annähernden Absatzzahlen ausgehen, die wenn sie nicht erreicht werden durch Fehlkalkulation bzw Raubkopiene schon einen einschätzbaren Verlust darstellen können.


    Natürlich kann man sich zurücklehnen und sagen. Was ist das das Problem meines Unternehmens. Es betrifft doch nicht mich. Nur wenn alle so denken, wird sich dieser Zustand nicht ändern.


    Man wälzt die Verantwordung auf den Kunden ab.
    Ich als Unternehmer kann illegale Handlungen nicht unterbinden, möchte nicht aktiv dagegen vorgehen,also schickaniere ich meine Kunden mit Problemen und Zusatzaktivitäten, die vielleicht vom Kauf künftiger Produkte abhalten könnten und die auch für das Unternehmen ein Mehraufwand bedeuten und somit Gelder kosten.


    Sinn eines Unternehmens kann es doch nicht sein, Kunden zu verlieren oder Verluste einzufahren bzw. Zustände aufrecht zu erhalten die dem Unternehmen schaden.


    Ich formauliere dann mal einen Wunsch, damit der Beitrag auch angemessen ist ;o):


    Mein Wunsch wäre es, daß sich Softwarefirmen aktiv gegen Verletzungen der Uhrheber-/Copyrights einsetzen. Navigon möchte ich auch nur als Beispiel ansprechen,da ich wie gesagt überlege ob ich künftig Produkte erwerbe und wie gesagt, man fragt sich zwangsläufig, was man mit seinem Geld alles bezahlt.

  • OK,


    das Thema ist tatsächlich diskussionswürdig...Klar soweit.


    Ich gebe aber auch zu bedenken, dass ein Aktivierungszwang á la Navigon oder auch Microsoft, doch letztlich die Anzahl der in Umlauf gebrachten Raubkopien tatsächlich auch einschränken kann.
    Der Durchschnittsuser wird den Kopierschutz tatsächlich nicht umgehen können und damit eher die Software regulär kaufen. Ich denke schon, dass sich das Verhältnis von Original- zu raubkopierter Software von Win98 (wahlweise auch Navigon 1) zu Win XP (wahlweise auch Navigon 4) zu Gunsten des Herstellers geändert hat.


    Was anderes ist es in meinen Augen mit Musik CDs, wo mir schon die alltägliche Verwendung unnötig erschwert wird, wenn ich in meinem betagten CD-Player keine neueren mit Kopierschutz versehenen CDs mehr abspielen kann. Da wird der Kunde gegängelt und soll für die Zeche zahlen, die professionelle Kopierer (und die werden ja auch heute nicht wirklich abgeschreckt) verursacht haben.


    Nur mal so meine Meinung.


    Gruß
    Peiki
    www.coolppcstuff.de

  • Es gibt leider keine Möglichkeit, Raubkopien zu verhindern. Die hat es nie gegeben und wird es auch nie geben.


    Es mag zwar etwas mehr Arbeit sein, das Produkt zu aktivieren, aber das ist ja nur selten nötig. Davon abgesehen kann man sich den Code aufschreiben und den wieder eingeben beim Hardreset, bzw. die Device.bin sichern.


    Was aber verhindert wird: Die Weitergabe in der Familie und bei Freunden wird wesentlich geringer.
    Ihr müsst bedenken, dass es zwar bei jüngeren Leuten üblich ist eine Tauschbörse zu betreiben, das aber ältere Leute wesentlich weniger machen.


    Deswegen wird schon viel unerlaubte Nutzung eingeschränkt. Und das ist auch das Ziel dieser Registrierung.

  • Grundsätzlich ist der Kopierschutz aus Sicht des Unternehmens verständlich, aber ich kann auch durchaus den Anwender verstehen, der eine (temporäre!!!) Raubkopie benutzt - warum sollte sich jemand SW kaufen, von der er nicht weis, ob sie das hält, was die Werbung verspricht, die möglicherweise fehlerbehaftet ist, also letztendlich das Geld nicht wert ist, das der Hersteller verlangt?
    Hier nur so auf Verdacht eben 150-200 ausgeben, die dann in den Sand gesetzt sind und nur umständlich zurück zu bekommen sind, ist auch nicht das erklärte Ziel für den Durchschnitts-User.
    Dann nutzt der eine oder andere sicherlich lieber eine Raubkopie um herauszufinden, ob die SW das ist, was er sich erhofft - eben im Sinne einer Probefahrt beim Autohändler.


    Wie gesagt - ich kann beide Seiten verstehen


    Gruss, Hubert

    ... übrigens, das sind keine Tipfehler, das ist eine urheberrechtlich geschützte Schreibweise

  • hi,


    da geb ich Dir Recht.



    Zeitlich limitierte Testversionen würden sicher jedem Softwarehersteller gut zu Gesicht stehen.
    Von mir aus auch mit Einschränkungen, die den Einsatzzweck der Software nicht ad adsurdum führen.


    Gruß
    Peiki
    www.coolppcstuff.de

  • moin,


    klar sind raubkopien schädlich für ein unternehmen, aber wie schädlich ist das unternehmen für den kunden?


    für mich sind die 229 ,-- welche ich für ein NICHT funktionierendes programm ausgegeben habe eine menge geld, für welches ich hart arbeiten und sparen musste. ( zusätzlich 159 ,-- upgrade destinator 3)


    die fa navigon hat sich an meinen 229 ,-- bereichert, in dem wissen, ein programm zu vertreiben welches die betaphase noch nicht 100 % durchlaufen hat, und auf einem acer n10 gar nicht einsetzbar ist wegen des nachlaufens der karte um 500 m.


    da interessieren doch die paar kopien garnicht, im gegenteil der bekanntheitsgrad der firma steigt und somit der wert( bestes beispiel dafür ist M$)



    Joe

    2 Mal editiert, zuletzt von JoeLeFrog ()

  • Nochmals zur Verdeutlichung - Raubkopieren um es dann dauerhaft zu nutzen oder gar um damit zu handeln finde ich ist ein Fall für die Strafverfolgung.
    Aber ich hätte keine Bedenken, ein Programm von einem Freund oder Bekannten ohne Registrierung über einen begrenzten aber Aussagekräftigen Zeitraum hinweg zu testen um dann für mich zu entscheiden, ob ich es mir selbst kaufe oder für untauglich befinde und es wieder vom Rechner lösche.


    Wie gesagt, jeder Autohändler bietet Probefahrten an - hat die SW-Industrie etwas zu verbergen oder machen sie gar absichtlich "Feldversuche" um Betatestkosten zu sparen?


    Sicherlich ist SW komplex zu entwickel (ich bin selbst in der Branche tätig), aber mit ein wenig Hirnschmalz und dem Willen sich an definierte Standards zu halten, sind die Unwägbarkeiten in der Konfigurationsfvielfalt überschaubar.


    Beispielsweise das Thema mit defekten Dateien, die nach einem Systemabsturz nicht mehr korrekt geschlossen wurden - wenn Dateien derart gefährdet sind, dann ziehe ich mir eben beim Applikationsstart nicht das Original, sondern nehme davon eine Arbeitskopie. Wenn der Shut-Down korrekt läuft, kann diese Kopie ja das Original ersetzen, ansonsten ist alles safe. Nur ein Beispiel, aber aus meiner Erfahrung heraus läuft leider eben in der EDV-Branche sehr vieles mit Krückenlösungen und mangelhaft durchdachten Applikationsprozessen.


    Und der Kunde zahlt ..



    Gruss, Hubert

    ... übrigens, das sind keine Tipfehler, das ist eine urheberrechtlich geschützte Schreibweise

  • . . . 'Ironie ON': es soll die Möglichkeit geben, Software für eine beschränkte Zeit oder einen beschränkten Funktionsumfang interessierten Nutzern zur Verfügung zu stellen 'Ironie OFF'


    Ja, es drängt sich auch mir die Frage auf, warum Navigationsprogramme nicht als shareware angeboten werden? Wem es zusagt, der bestellt sofort - wem es nicht zusagt, der lässt die Finger davon und verliert auch viel weniger Worte, als wenn er es wie "Katze im Sack" erworben hätte und DANN unzufrieden ist (mindestens ein aktuelles Beispiel soll es ja geben ;D ).


    CRM ist eben noch ein weithingehendes unbekanntes Land, der uro im Säckel zählt für eine kurzfristige Gewinnbetrachtung mehr als der langfristige kontinuierliche Geldstrom in der Zukunft (leider eine importierte Unsitte, die noch so manchen Arbeitsplatz und Produkt kosten wird :( X( ).


    Beste Grüsse, roady