Benötigt man eine größere bzw eine zusätzliche Speicherkarte, so stellt man sich meist die Frage, ob sich die Anschaffung einer besonders schnellen Speicherkarte überhaupt lohnt. Bringt die dann im PNA überhaupt einen Performancegewinn oder hat man nur einen Vorteil, wenn man die SD-Karte am PC (mit Kartenleser) beschreibt? Ist es sinnvoll, bestimmte Programme oder Daten besser unter \My Flash Disk oder gar in der RAM-Disk abzulegen?
Hier habe ich ein sehr brauchbares Programm (Cardtest) gefunden, das die Geschwindigkeit von RAM, Flash-Disk und SD-Karte auf dem PNA messen kann. Wie das Programm funktioniert, sieht mam am mitgelieferten Source Code: Eine Datei mit der Größe von 1 MB wird im Root-Verzeichnis des jeweligen Speichers geschrieben (in Blöcken von 4 bzw. 64 KB) und dann wieder gelesen. Die Zeit wird dabei gemessen und daraus die Transferrate ermittelt.
Meine Messwerte für verschiedene SD-Karten finden sich im Anhang.
Infos zur Messung:
- gemessen mit P4410 R22
- Blockgröße 64 KB
- Messung der Geschwindigkeit am PC mit dem Kartenleser hama 1000 & 1 und dem Programm hd_speed.
- Karten wurden vor der Messung formatiert mit den SDFormatter von Panasonic. Dateisystem FAT.
- Die "Easy Going" Karte war bei meinem 4410 im Lieferumfang dabei.
Ergebnis:
- Die Memory Disk ist sehr sehr schnell beim Lesen, beim Schreiben ist sie aber nicht allzu flott.
- Die interne Flash Disk ist beim Schreiben und beim Lesen ziemlich schnell.
- Mit SD-Karten lassen sich beim Lesen auf dem PNA rund 5 MB/s erzielen. Auch sehr schnelle Karten kommen nicht darüber hinaus. Von daher muss man sich nicht unbedingt eine besonders schnelle Karte kaufen.
- Günstigere SD-Karten sind zwar beim Schreiben langsamer, aber da man mit dem PNA auf der Speicherkarte sowieso keine großen Datenmengen abspeichert, ist das nicht von großer Bedeutung.
Zweiter Teil des Tests:
Interessant ist nicht nur die reine Transferrate beim Lesen und Schreiben großer Dateien, sondern auch das Verhalten beim Schreiben, Kopieren und Lesen von vielen kleinen Dateien. Dazu habe ich mal schnell ein Mortskript geschrieben, das 300 kleine Textdateien anlegt, per xcopy umkopiert, wieder einliest und am Ende löscht. Die Laufzeit in Sekunden wird anschließend angezeigt. Wer es selbst laufen lassen möchte, findet das Skript im Anhang. Es ist dafür eine aktuelle Beta-Version von Mortskript 4.01 erforderlich.
Ergebnis (siehe zweites Bild):
- Am schnellsten läuft es mit der RAM-Disk (5 s), aber auch auf der internen Flash Disk ist es noch relativ schnell (13 s).
- Auf SD-Karten ist es ziemlich langsam, hier dauert es mindestens eine halbe Minute, je nach Speicherkarte auch merklich länger. Das Lesen der 300 Files während des Benchmarks ist zwar flott (nur rund 2-3 Sekunden), aber die Schreib-, Kopier- und Löschvorgänge sind sehr langsam.
- Testweise habe ich die Karten auch als FAT32 formatiert, hier war die Performance beim Schreiben aber noch schlechter (Faktor 1,5 bis 2).
- Interessanterweise schneidet die 2 GB Karte von Transcend hier deutlich besser ab als die 4 GB Karte.
Mein Fazit:
- Bei der Lesegeschwindigkeit sind SD-Karten mit der internen Flash Disk vergleichbar.
- Für den Betrieb auf dem PNA bringen schnelle SD-Karten höchstens minimale Vorteile.
- Schreibvorgänge empfehlen sich auf der RAM-Disk und der internen Flash Disk. Auf der RAM-Disk natürlich vorzugsweise nur kleine, temporäre Daten.
- Ich selbst habe folgende Aufteilung:
- SD-Karten: alle Daten (Karten, Videos, Bilder, MP3-Files, Wikipedia ...)
- interne Flash Disk: alle Programme, Skins, Log-Files, etc.
- RAM-Disk: nur die wirklich notwendigen Dateien, da der für die Ausführung von Programmen notwendige Arbeitsspeicher kleiner wird, wenn zuviele Daten auf der RAM-Disk abgelegt werden.