Kann man beim Kalibrieren von Karten verschiedene Map Datum verwenden?

  • Ich habe in einem Radforum folgende Aussage mitbekommen und wollte dies hier einbringen.


    hopi ist bei seiner Planung der Amerikatour und da wurde der Einwand gebracht das ja Glopus kein wechsel des Map Datum ermöglicht.


    Hier der Punkt den ich zitieren möchte:


    Was das Planen einer Amerikatour mit Glopus anbelangt, bin ich skeptisch. Wie ich in einem Strang des von mir betreuten Rasterkartenbereichs bei den Navifreunden dargelegt habe, fehlt Glopus eine Eigenschaft, die z.B. bei OZI oder TTQV als sehr wichtig dargestellt wird, bei der Kalibrierung verschiedene Projektionen und MapDatums zu verwenden. Deren Bedeutung wird z.B. recht gut im Explorer Magazin beschrieben. Aus dem Grunde favorisiere ich OZI bzw. TTQV mit Pathaway (PDA Version). Ich gehe mal davon aus, dass bei Glopus die Kalibrierung umso ungenauer wird, de weiter man sich den Polen nähert.


    *edit: Ich wollte die zwei Links die fermoll gesetzt hat nicht unterschlagen. Hab sie nachträglich hinzugefügt.


    Was ist dazu zu sagen. stimmt das? Ist das von belange?


    lg


    Danjel

    4 Mal editiert, zuletzt von Tyrone ()

  • Zitat

    Original von Tyrone
    da wurde der Einwand gebracht das ja Glopus kein wechsel des Map Datum ermöglicht.


    ... Was ist dazu zu sagen. stimmt das? Ist das von belange?

    Hallo Danjel,


    die Aussagen stimmen AFAIK - ob sie für dich von Belang sind, kannst nur du entscheiden.


    Grüsse - Anton

  • Hi,


    das kommt darauf an, wie alt der Beitrag ist, und wann sich fermoll das letzte Mal intensiv Glopus angesehen hat.


    Früher beherrschte Glopus in der Tat nur eine 2-Punkt Kalibrierung.


    Jetzt geht eine 4-Punkt Kalibrierung. Wenn die Kacheln klein genug sind, wird das sehr genau, und Glopus setzt die Kacheln ja exakt aneinander.
    Ob Glopus aber problemlos mit den Koordinaten von dem Zielgebiet zurecht kommt, weiss ich nicht. Das müsste man mit entsprechendem Kartenmaterial ausprobieren.


    Gruß
    H.-J.

    Bitte keine Supportanfragen per PN oder Mail, dafür ist das Forum da.

  • Also, ich glaube da wird der Einfluss von Kartendatum und Projektion etwas durcheinandergeworfen. User fermoll bei den navi"friends" versucht gerade, Glopus als Rasterkartenuntauglich zu erklären. So einfach ist es nun auch wieder nicht.


    Ich bin kein Geograph, aber das Kartendatum ist meines Wissens vor allem eine Aussage über die Form der "Erdkartoffel" (ähm, Referenzellipsoid natürlich). Und ich glaube noch eine Aussage bezüglich der Kontinentaldrift, die ein paar cm Unterschied zwischen Europäischem und WGS-Datum ausmacht. Insgesamt ist wohl die Ungenauigkeit hieraus eher gering, die zudem noch durch angepasste Kalibration ausgeglichen werden kann.


    Ein großes Problem ist die Kartenprojektion. Glopus macht die geografische Projektion (long/lat, d.h. festes Verhältnis von Längen/Breitengrad zum Pixelabstand). Wer versucht, ganz Deutschland in einem Mercatorprojezierten Einzel-GIF in Glopus zu kalibrieren hat keine Chance. Die Unterschiede sind einfach gewaltig. Bei einem Europa-JPEG kann man so locker 100km danebenliegen.


    Workaround:


    - wie beschrieben: kleine Kacheln wie die Top50 in 1000x1000pix. Da merke ich keine Positionierungsungenauigkeit mehr. Auch Top200 und Top1Mio-Kacheln erscheinen mir relativ korrekt in Glopus.


    - Reprojektion Mercator/UTM -> long/lat: wurde mal anhand einer Weltkarte beschrieben. Geht kostenlos mit 2 Komandos aus den "OpenEV" Tools. Leider weiss ich nicht genau wie das kalibriert wird. Kann ein Kartograph mal eine Kurzanleitung geben?


    - gleich eine long/lat-projezierte Karte nehmen, wie die NASA-Weltkarten bluemarble

  • Vielen Dank @frank334 für die völlig korrekte Unterscheidung zwischen Datum und Projektion.


    Ich denke aber auch, dass eher von verschiedenen Projektionen die Rede ist und daher ist die Antwort auf das Thema eindeutig "nein". Insofern kann ich dem Zitat nur zustimmen, wenn man die Rattour auf einem der Pole plant oder wenn man eine anders projizierte Karten hat und diese weder Kacheln noch umrechnen will.


    Für alle anderen Einsatzzwecke würde ich mir an deiner Stelle die Karten von Google Maps im Zielgebiet ansehen. Google Maps arbeitet mit der gleichen Projektion wie Glopus und auch mit einzelnen Kachel, die wieder zusammengesetzt werden. (OK, Glopus kann die Ansicht noch drehen oder kippen, dass kann GoogleMaps nicht. ;D) Wenn dir die Darstellung in GoogleMap ausreicht, dann sollte auch Glopus eine Option für dich sein.

  • Es würde dann relevant sein wenn man Papierkarten einscannt und diese dann anhand WGS84 kalibriert. Wenn man nicht anhand welchem Koordinatensystem die karte erstellt wird.


    Die aktuellen Karten sollten normal den WGS84 Standard benutzen und somit wieder recht genau sein. Aber um sauber kalibrieren zu können muss man wissen anhand welchem Koordinatensystem die Karte erstellt wurde um eine genaue Positionsbestimmung später zu ermöglichen.


    Hab ich das soweit richtig verstanden?


    lg


    Tyrone

  • Zitat

    Original von Tyrone
    Hab ich das soweit richtig verstanden?


    nein - denn es geht nicht um alt oder neu, sondern um richtig oder falsch.


    Es stimmt zwar, dass Glopus diesselben Beschränkungen hat wie GoogeMaps, doch sind viele heutige Karten in anderen Bezugssystemen (Datum und Projektion) als Lat/Long-WGS84 in Verwendung.


    Grüsse - Anton

  • Entschuldigung wenn ich mich nicht richtig geäussert hab. Ich meinte ja das Bezugssystem. Google Maps und Glopus arbeiten auf der Basis WGS84 Bezugssystem?


    Aber es kann vorkommen das die Papierkarten anhand eines anderen Bezugssystems erstellt wurden? Somit müsste man beim kalibrieren dessen Bezugssystem beim kalibrieren anwenden um genau zu sein.


    lg


    Tyrone

  • Zitat

    Original von macnetz
    nein - denn es geht nicht um alt oder neu, sondern um richtig oder falsch.
    Grüsse - Anton


    Es stimmt zwar prinzipell, da Glopus nur ein Karten/Projetkionssytem unterstüzt, also das es nur richtig oder flasch gibt!


    Das ist aber nicht unbedingt ein Ausschlusskriterium für Karten in anderen Projektionen... , was noch zu bedenken ist welche Genauigkeit man von seinen Karten erwartet! (Referenzieren kann man die Karten über GoogleMaps oder GoogleEarth...).


    Oft werden zu hohe Anforderungen an die Genauigkeit gestellt ohne zu Bedenken mit welchen Systemen diese verwendet werden!!!


    Da man die üblicherweisen verwendeten GPS-Empfängeren eine Ungenauigkeit bis zu 4-7m (bei guten Empfangsbedingungen) haben können, kann man gut mit einer Ungenauigkeit der Karte von 10m leben.


    Deshalb ist es prinzipell möglich alles Kartenmaterial zu verwenden (ein paar Sonderprojektionen ausgenommen), je kleiner die Kartengröße um so genauer wird dann die Kalibrierung.



    Gruß
    Silver

    Regioausflug.de Wandertourenplaner für Odenwald, Rhön, Mittelrhein und Taunus!!!!


    Ein Stau ist nur hinten blöd - vorne gehts !!!!

  • Zitat

    Original von Tyrone
    Ich habe in einem Radforum folgende Aussage mitbekommen und wollte dies hier einbringen.


    hopi ist bei seiner Planung der Amerikatour und da wurde der Einwand gebracht das ja Glopus kein wechsel des Map Datum ermöglicht.


    hierzu habe ich im Rad-Forum wie folgt Stellung genommen:


    In Antwort auf: fermoll
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    Was das Planen einer Amerikatour mit Glopus anbelangt, bin ich skeptisch.


    Ich gehe mal davon aus, dass bei Glopus die Kalibrierung umso ungenauer wird, de weiter man sich den Polen nähert.
    Zum letzten erscheint mir die Rasterkartenverwendung bei dem Programm gegenüber der Unterstützung von Autonavigationsprogrammen stiefmütterlich behandelt.



    --------------------------------------------------------------------------------




    Hallo fermoll,


    ich gehe an die Sache recht unbekümmert heran. Im Regelfall arbeite ich mit Garmin und Mapsource-Kartenmaterial. Für die hier in Rede stehende USA-Tour hatte ich neben der Routenplanung von adventurecycling.org einige Planungen mit den USA-Topo von Delorme gemacht. Leider ist es mir nicht gelungen, das PDA-Modul von Delorme auf meinem PDA zu installieren. Für diese wenigen Bereiche will ich mich daher jetzt mal auf Glopus verlassen. Außerdem sollen die für Glopus von mir auf den PDA geladenen Übersichtskarten die Mitführung von Papier-Übersichtskarten ersetzen. Wenn's nicht funktioniert, muss ich mir halt unterwegs einige Papierkarten besorgen. Das dürfte ja nun wirklich kein Problem sein, und wenn doch, etwas "Unwägbares" darf zumindest für mich eine Radreise beinhalten.


    Zu den theoretischen Hintergründen der tatsächlichen oder auch nur vermeintlichen Schwächen von Glopus will und kann ich mich nicht äußern. Mein bisheriger Eindruck ist jedoch sehr postiiv. Meine mit den Delorme US-Topo erstellten Tracks werden ausnahmslos auf den mit dem Tool von Marian Aldenhoevel erstellten Karten von Glopus richtig dargestellt. Außerdem werden die von adventurecycling.org heruntergeladenen Waypoints richtig dargestellt.


    Wenn ich Bedenken habe, dann liegen die nicht bei Glopus sondern eher bei meinem PDA! Solche Geräte sind nunmal nicht so robust wie beispielsweise ein Garmin etrex-VISTA. Aber schau'n wir mal.


    Nach Ende meiner Amerikatour werde ich hier über meine Erfahrungen berichten.


    mfg


    - horst -

  • Zitat

    Original von Silver34
    .. je kleiner die Kartengröße um so genauer wird dann die Kalibrierung.

    Hallo Silver,


    das gilt nur für unterschiedliche Projektionen. Hier kann man durch kleine Kacheln den jeweiligen prozentualen Fehler in einen kleinen absoluten Fehler verwandeln. 1% von 100km ist 1km, 1% von 1km ist nur 10m :gap


    Anders bei unterschiedlichem Kartendatum. Dieser Fehler lässt sich mit keinem Trick verkleinern. Wenn der Fehler einen halben Kilometer beträgt, dann auch bei einer kleinen Kachel. Letztlich steigt sogar der prozentuale Fehler. 400m bei 100km bedeutetet 0,4% Abweichung - 400m bei 1km bedeutet 40% Abweichung. Einen 400m Datums-Positions-Unterschied habe ich gerade bei aktuellen Afrika-Karten festgestellt. Auf meinem Lieblings-Felsen im Atlantik beträgt die Datumsabweichung ebenfalls mehrere Hundert Meter ;D


    Grüsse - Anton

  • hallo horst,


    gerade bei topografischen Karten in den USA musst du das Kartendatum beachten. NAD27 ist dort AFAIK noch weit verbreitet.


    Grüsse - Anton

  • Zitat

    Original von macnetz
    gerade bei topografischen Karten in den USA musst du das Kartendatum beachten. NAD27 ist dort AFAIK noch weit verbreitet.


    Hallo Anton,


    Danke für den Hinweis. Aber meine Karten für den Glopus-Einsatz während der bevorstehenden USA-Radtour sind ausnahmslos aus dem Google-Angebot generiert.


    Mit den Delorme-TOPO habe ich einige Routen und verschiedene Waypoints erstellt und diese werden mit Glopus auf den Google-Maps richtig (zumindest genau so gut wie in den TOPO) dargestellt.


    mfg


    - horst -

  • Zitat

    Original von macnetz
    Anders bei unterschiedlichem Kartendatum. Dieser Fehler lässt sich mit keinem Trick verkleinern. Wenn der Fehler einen halben Kilometer beträgt, dann auch bei einer kleinen Kachel. Letztlich steigt sogar der prozentuale Fehler. 400m bei 100km bedeutetet 0,4% Abweichung - 400m bei 1km bedeutet 40% Abweichung. Einen 400m Datums-Positions-Unterschied habe ich gerade bei aktuellen Afrika-Karten festgestellt. Auf meinem Lieblings-Felsen im Atlantik beträgt die Datumsabweichung ebenfalls mehrere Hundert Meter ;D


    Grüsse - Anton


    Da geb ich dir Recht - aber nur unter dem Vorbehalt das du stumpf die karte in Glopus stopfst (Wo krieg ich Karten her sie ich ohne Aufbereitung für Glopus verwenden kann ???? Sagt blos net GMM oder NHTopTrans ... die bereiten ja auch nur die Karten auf!)


    Deshalb steht auch (wenn du mein Beitrag komplett gelesen hast) das die Karten Gegen z.B. GoogleMap referenziert werden sollen/müssen und da spielt das Kartendatum wiederum keine rolle - da man bei großen Abweichungen die Karte neu/um Kalibieren muss.


    Ausserdem ist die Aangabe von %-Abweichung beim Kartendatum nicht richtig weil diese einfach ein Versatz darstellt der über die ganze Karte gilt.
    Bei der Projektion nimmt diese dahingehend, von der Entfernung zu den Kalibrationspunkten (natürlich vorausgesetzt richtig Kalibriert) aus gesehen, zu.



    Insgesamt sehe ich das so wie hopi, es muß nicht supergenau sein und unter umständen reicht auch eine Genauigkeit von 100m sollange ich mich im Gelände wieder finde (man sollte seine Augen und Gehrin Offen und Aktiv halten und auch benutzen)

    Regioausflug.de Wandertourenplaner für Odenwald, Rhön, Mittelrhein und Taunus!!!!


    Ein Stau ist nur hinten blöd - vorne gehts !!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Silver34 ()

  • Aber wenn das Kartendatum dem entspricht was Glopus unterstützt dann sollte das genau stimmen?


    Also wenn hopi von Google Earth die Karten abfotografiert hat dann wäre zuzustimmen das die Karten nicht abweichen sollten?


    Allerdings wenn man Papierkarten hat und diese in einem anderem Datumsformat erstellt wurden wäre man aufgeschmissen! Korrekt?


    lg


    Tyrone