Kann man beim Kalibrieren von Karten verschiedene Map Datum verwenden?

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    Original von Peter Kirst


    Wenn nur das Datum abweicht und man dies bei der Kalibrierung berücksichtigt, dann sind alle Angaben innerhalb Glopus korrekt, Längen und Koordinaten natürlich bezogen auf WGS84.


    Was macnetz da mit 100m Abweichung auf seinem Lieblingsfelsen beschrieben hatte ist ein OFFSET! Wenn man markante Orte/Strassenkreuzungen mit einem gemessenen GPS-Wert (aus WGS84) kalibriert, ist dieser OFFSET/Datumsfehler in der Kartenansicht weg. Die Karte ist dann im Prinzip eine WGS84-Karrte, bis auf minimale Geoidverzerrungen in der Horizontalen. Wenn man auf die Vertikale Wert legt, lieber noch einen Garmin mit barometrischem Höhenmesser mitnehmen. Man darf natürlich nicht die Koordinatenangabe auf der Karte selbst als WGS84 interpretieren. Andererseits könnte man aber auch 4 Werte auf der Karte ablesen, mit Koofind nach WGS84 umrechnen und dann zum Kalibrieren nutzen. Das nur als Weg, wie es geht mit fremdem Datum.


    Einmal kalibriert, kann man dann ohne Umrechnerei seine Moving-Map benutzen, POI's markieren und nutzen. Ich habe auch noch keine POI-Listen die für andere Daten als WGS84 gesehen.


    Ehrlich gesagt habe ich aber unterwegs noch nie Koordinaten nachgeschlagen, sondern mich auf der Karte immer anhand von Strassen und Dörfern orientiert. Glopus ist halt praktisch, damit die Karte immer mitläuft und mir optisch die Lage anzeigt. Wenn ich wirklich auf exotische Touren bin, die Wüste oder Sibirien durchquere, verlasse ich mich bestimmt nicht auf einen PDA, sondern würde einen Garmin mitnehmen. Evtl. auch noch Ozi, wenn das Kartenmaterial es verlangt. Aber was soll ich denn mit einem Gerät, dessen Akku in 4 Stunden leer ist? Ständig den Dynamo laufen lassen um die Ladung zu halten? Ein System das alles kann, gibt es nicht. Für meine Zwecke ist Glopus Ok. Wenn man x-mal wiederholen muss, dass man unbedingt Ozi braucht, ist man hier im Glopus-Forum vielleicht etwas deplaziert. Verbesserungsvorschläge sind ja ok, aber ein plattes "für mich ist Glopus nichts" bringt hier keinem etwas. Dann geht doch im Ozi-Forum spielen.


    Skalierungsunterschiede von 3km vs. 5km können nicht sein, denn die Erde hat auch nur 360° bzw. 40000km Umfang und nicht etwa 60000km, egal in welchem Datum.


    Ein paar Dinge wie die Kontinentaldrift, lokale Höhenunterschiede durch die Geoidparameter kommen noch dazu, aber für's Radfahren sicher nicht so bedeutend.

  • Zitat

    Original von Peter Kirst


    Nur noch mal zu Klarstellung: Kartendatum kann man umrechnen wie km in m. Das kann Glopus nicht, aber dafür gibt es viele Programme.


    Ja Peter,
    so irgendein Programm hatte ich im Sinn. Aber zur Zeit sehe ich für mich noch nicht die Notwendigkeit. Daher habe ich mich mit den verschiedenen Alternativen (Glopus plus Konvertierungstool zur Umrechnung der verschieden Kartenbezugssystme oder ein anderes GPS-Programm, das unterschiedliche Bezugssysteme unterstützt) noch nicht befasst.


    Für mich dürfte als Ergänzung zu meinem Garmin extrex VISTA ein PDA mit Glopus und für andere Teilaufgaben MM2Go noch auf längere Zeit ausreichend sein.


    mfg


    - horst -

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    Original von frank334
    Für meine Zwecke ist Glopus Ok. Wenn man x-mal wiederholen muss, dass man unbedingt Ozi braucht, ist man hier im Glopus-Forum vielleicht etwas deplaziert. Verbesserungsvorschläge sind ja ok, aber ein plattes "für mich ist Glopus nichts" bringt hier keinem etwas.


    Ich kann dem nur zustimmen.


    mfg


    - horst -

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    Original von AndRo


    Hallo Frank334,


    Du hast hier schon mehrfach davon geschrieben, dass im Forum dieses Entzerren beschrieben worden sei. Ich habe mir gestern einen Wolf gesucht, aber nichts dergleichen gefunden.
    Hast Du eine Idee oder gar einen Link, wo diese Prozedur versteckt ist?


    Ich weiss nicht mehr, ob's in den FwTools oder OpenEV-Tools drin war (sind im gleichen Verzeichnis installiert):
    http://fwtools.maptools.org/
    http://openev.sourceforge.net/


    Aber die Reprojektion der Weltkarte in eine long/lat equidistant-Form (wie sie Glopus erwartet) hat bei mir funktioniert. Leider hat Glopus selbst noch ein Problem in der Darstellung der "Welt-Kachel" beim Zoom-Übergang zu Europa-Kacheln (Vorzeichenproblem in den Quadranten?). Mit den Parametern hab ich mich noch nicht auseinandergesetzt, sondern die von René übernommen.


    Ob es Sinn macht, ist natürlich eine andere Frage. Die Karte ist Richtung Pole doch stark verzerrt. Am besten wäre es, vorher kleinere Kacheln zu machen und die Moving-Maps-Parameter mit den Mercator-Werten zu bestimmen.


    Das war im Thema "Kalibrierung einer Weltkarte" :
    (die 2 Kommandos gdal_translate und gdalwarp liefen auch bei mir unter Windows)



    p.s. wäre noch zu ergänzen: Ich habe GRASS auch unter Windows zum Laufen gebracht. Mit Cygwin/X-Windows geht es. Wer sich für die Konfiguration interessiert, bitte melden.

    Einmal editiert, zuletzt von frank334 ()

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    Original von Peter Kirst
    Wenn nur das Datum abweicht und man dies bei der Kalibrierung berücksichtigt, dann sind alle Angaben innerhalb Glopus korrekt, Längen und Koordinaten natürlich bezogen auf WGS84.


    Peter, ich würde vorschlagen, du schaust dir diesen Thread nochmal von vorn bis hinten an und schreibst in die Dokumentation, was Glopus kann und was nicht bzw. wie man damit umgehen kann. Mich hat es anfangs auch etwas irritiert, als ich nicht wusste in welcher Projektionsart Glopus arbeitet. Eine knappe Angabe "Länge/Breite-Äquidistant" hätte mir schon gereicht und einige Forumsrecherche erspart. Auch die Kalibrierversuche der Deutschlandkarte hätte ich mir sparen können, wenn klar wäre, dass die in Kacheln zerstückelt werden muss um genau zu sein. Bei den POI und Tracks musste ich länger herumsuchen bis ich wusste welcher Standard dahintersteckt, z.b. dass die Kompass-TK-Tracks mit meinem CSV-Format identisch sind. Ich denke, der Aufwand diese Punkte kurz zu dokumentieren hält sich in Grenzen.


    p.s. auch OziExplorer macht für seine Kartendarstellung keine Realtime-Mercatorentzerrung. Darum sind die 4-Punkt Moving-Mapsparameter in den MAP-Dateien drin. Das ist das gleiche wie bei Glopus. Die Mercatorprojektion in Ozi wird nur bei der Zuordnung des Pixelpunktes zur Koordinate betrachtet. Das könnte Glopus eigentlich auch machen, ohne die Grafikfunktionen ändern zu müssen. Bei den kleinen Kacheln der Top50 spielt das aber keine Rolle.

  • Zitat

    Original von frank334
    p.s. auch OziExplorer macht für seine Kartendarstellung keine Realtime-Mercatorentzerrung. Darum sind die 4-Punkt Moving-Mapsparameter in den MAP-Dateien drin. Das ist das gleiche wie bei Glopus. Die Mercatorprojektion in Ozi wird nur bei der Zuordnung des Pixelpunktes zur Koordinate betrachtet. Das könnte Glopus eigentlich auch machen, ohne die Grafikfunktionen ändern zu müssen. Bei den kleinen Kacheln der Top50 spielt das aber keine Rolle.

    Ist mir schon klar und das wäre auch ganz schnell für Einzelkarten eingebaut. (Man kann ja auch jetzt schon mit Mercator Koordinaten in Glopus arbeiten, siehe GoTo Seite. Nur die Datumsumwandlung habe ich mir bisher gespart.) Leider kann Glopus dann aber solche Karten nicht mehr performant aneinanderrändern, da das nicht mehr über lineare Operationen geht. Obwohl, wenn ich so nachdenke...

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    Original von Peter Kirst
    gespart.) Leider kann Glopus dann aber solche Karten nicht mehr performant aneinanderrändern, da das nicht mehr über lineare Operationen geht. Obwohl, wenn ich so nachdenke...


    Stimmt, am Schnitt zwischen den Karten würde es Sprünge geben. Aber nur bei grossen Kacheln, bei den kleinen Top50 sind die Unterschiede eh minimal.


    Ozi macht sich die Sache auch einfach, dass es einfach keine Karten nebeneinander darstellen kann, sondern immer umschalten muss. Ansonsten hätte Ozi das gleiche Problem. Kann Ozi eigentlich die Karten in Fahrtrichtung rotieren? In meiner PC-Trialversion finde ich das nicht.


    Was du da im Kopf ist, ist wohl so ein "gdal_warp" in Glopus. Aber ob das in Realtime auf einem PDA eine vernünftige Performance hat, wage ich zu bezweifeln. Ozi macht ja auch keine auch keine Realtime-Mercatorentzerrung.


    Ich denke es genügt, bei der Pixel-zu-Koordinatenumrechnung des GPS-Ortungspunktes die Mercatortransformation zu machen. Ich bin kein Kartograph, aber reichen dazu nicht auch die 4 Kalibrierwerte aus dem KAL-File, zusammen mit der Angabe "Projection=Mercator", "Transversal Mercator", "UTM" etc? Dann müsstest du im Prinzip "nur" diesen Projection-Eintrag im KAL ergänzen und die Koordinate-zu-Pixel-Funktion davon abhängig machen. Ok, ich kann nicht abschätzen wie viel Aufwand dieses "nur" bedeutet, inklusive Seiteneffekten in anderen Funktionen. Es gibt da sicher noch wichtigeres in Glopus zu machen. Meine Top25/50-Karten sind jedenfalls auch ohne Mercator-Umrechnung korrekt kalibriert.

  • Zitat

    Original von frank334
    Stimmt, am Schnitt zwischen den Karten würde es Sprünge geben. Aber nur bei grossen Kacheln, bei den kleinen Top50 sind die Unterschiede eh minimal.

    Top50? "minimal"? Vielleicht 0.01 Pixel also 0.

  • Zitat

    Original von frank334
    Kann Ozi eigentlich die Karten in Fahrtrichtung rotieren? In meiner PC-Trialversion finde ich das nicht.


    Das würdest du auch in der gekauften Version vergeblich suchen :D
    Nein, das hat Des Newman nie eingebaut - wozu auch, in meinen Augen macht das keinen Sinn. Ozi zeigt doch per Positionspfeil an, in welche Richtung es geht.



    Wastl

    Das schöne an Bienchen ist, man hat immer was worauf man sich freuen kann :love2

  • Zitat

    Original von frank334
    Dann müsstest du im Prinzip "nur" diesen Projection-Eintrag im KAL ergänzen und die Koordinate-zu-Pixel-Funktion davon abhängig machen. Ok, ich kann nicht abschätzen wie viel Aufwand dieses "nur" bedeutet, inklusive Seiteneffekten in anderen Funktionen.


    Die Weglängen- und Flächenberechnung fliegt Dir um die Ohren, die ist dann nähmlich leider gar nicht mehr trivial über die Pixel zu lösen. Das Polygon oder die Wegstrecke muß dann für die einzelnen Punkte immer die geografischen Punkte merken :(

  • Zitat

    Original von fortwienix


    Die Weglängen- und Flächenberechnung fliegt Dir um die Ohren, die ist dann nähmlich leider gar nicht mehr trivial über die Pixel zu lösen. Das Polygon oder die Wegstrecke muß dann für die einzelnen Punkte immer die geografischen Punkte merken :(


    Macht Glopus sowieso: Wenn man die Karte während der Eingabe verschiebt oder skaliert, helfen die alte Pixelpositionen wenig, für die Rekonstruktion der bisherigen Eingabe.

  • Zitat

    Original von Peter Kirst
    Frage an alle: Es gibt eine OpenSource lib, die alle gängigen Umrechnungen von Projektionen und Kartendatums unterstützt. Ich habe mich schon mal damit beschäftigt: Es ist kein Problem das is eine dll zu giesen (schon mal gemacht) und in Glopus zu nutzen (schon mal getestet).


    Hallo Peter,


    ich glaube nicht, dass diese Funktion in der PDA-Version von Glopus rein muss. Aber ein externes PDA-Tool, um verschiedene "Kartendatumse" ;) zu konvertieren, ohne dass ich zusätzlich riesige .NET oder VB Runtimes installieren muss, wäre nicht schlecht.
    Die umgerechneten Koordinaten könnten dann mit Copy-Pastete in Glopus im- und exportiert werden.


    Nur so mal mein Vorschlag.
    Gruss
    Heiko J.

  • Zitat

    Original von frank334
    Einmal kalibriert, kann man dann ohne Umrechnerei seine Moving-Map benutzen, POI's markieren und nutzen. Ich habe auch noch keine POI-Listen die für andere Daten als WGS84 gesehen.


    Ehrlich gesagt habe ich aber unterwegs noch nie Koordinaten nachgeschlagen, sondern mich auf der Karte immer anhand von Strassen und Dörfern orientiert.


    Hallo Frank,


    manchmal kann man vor Ort in Touristenbüros Koordinaten von irgendwelchen POIs bekommen. Teils in Werbeheftchen abgedruckt, teils auf Infotafeln niedergeschrieben. Dummerweise weiß man dabei nie, mit welchem Bezugsystem diese Koordinaten angegeben sind. Oftmals wird _nicht_ unser beliebtes WGS84 verwendet, sondern eine nationale.


    In Ösiland zum Beispiel besorgen sich die Leute die Daten aus dem Programm AustriaMaps. Aber dessen Standardeinstellung ist glaube ich MGI_Austria (?) - und Ottonormalanwender hat keine Ahnung davon, dass man in den Einstellungen lieber auf WGS84 umstellen sollte. Schade eigentlich.


    Und wenn man sich im Ausland eine Karte kauft (Kiosk oder Tabakladen in einem Touristennest), lag sie oftmals schon einige Jährchen im Regal und stammt aus einer Zeit, als WGS84 noch nicht so in Mode war. Leider auch ein Kandidat zur Koordinatenumrechnung...


    Gruss
    Heiko J.


    PS: Einen kleinen Einblick auf die Auswirkungen zeigen Bilder im Dokument: http://www.statistik.at/karten/raster.pdf

  • Hallo Peter,


    habe gesehen das du auch eine neue Version von GMM rausgebracht hast. Hast du dort schon die Merkatorverzerrung eingebaut?


    Habe nämlich gestern die BW Topo50 gekachelt. Und wo er fertig war seh ich in GMM ein verkehrtes Trapez auf dem Bild im GMM. Normalerweise müsste es doch verkehrt rum sein. Also nach Norden sich verjüngen (schmäler werden)?


    lg


    Danjel

  • Zitat

    Original von Tyrone
    Hallo Peter,


    habe gesehen das du auch eine neue Version von GMM rausgebracht hast. Hast du dort schon die Merkatorverzerrung eingebaut?

    Nein, diese Version ist noch nicht offiziell. ;)

    Zitat

    Original von Tyrone
    Habe nämlich gestern die BW Topo50 gekachelt.

    Armer GMM, da hat er bestimmt geschwitzt.

    Zitat

    Original von TyroneUnd wo er fertig war seh ich in GMM ein verkehrtes Trapez auf dem Bild im GMM. Normalerweise müsste es doch verkehrt rum sein. Also nach Norden sich verjüngen (schmäler werden)?


    Grübel, grübel, denke so wie das Bild aussieht, ist es OK. Die "GEODETIC -Projektion" bildet Längengrade parallel dar, d.h. zum Pol wird der Maßstab immer weiter aufgezogen und das wollen die verschiedenen Projektionen vermeiden. Was du im Kopf hast sind Karten mit eingezeichneten Längengraden, die auf der Nordhalbkugel nach oben zusammenlaufen.