Hallo,
hier ein etwa längerer Bericht des Treffens, soweit ich dabei war:
Als ich gegen 9 Uhr am Seminaris Hotel ankam, hatten sich unten im Empfangsbereich schon einige Navigatoren versammelt; standen oder saßen herum - in mehr oder minder interessante Gespräche vertieft.
Zwischen einigen unbekannten Gesichtern konnte man auch das eine oder andere Bekannte erkennen und wenn ich mir Namen besser merken könnte, dann hätte ich diese teilweise auch schon entsprechend zuordnen können. Insofern fand ich es etwas schade, dass die gut gemachten Namensschilder nicht sofort (oder schon am Vorabend), sondern erst nach dem Spaziergang verteilt wurden.
Wenige Minuten später versammelten sich dann die ca. 20 GeoCacher vor dem Hotel, um kurz von Wastl eingeführt zu werden. Obwohl ich mir bereits vor über 2 Jahren Ozi gekauft hatte, bekam das Programm nun seine erste Feuertaufe. Aber auch einige andere schienen auf dem Gebiet der Schatzsuche recht unerfahren zu sein. Das Wetter spielte aber erfreulicherweise mit: 9 Uhr Bad Honnef; 12 Grad und trocken, die Frisur hält. Nur gut, dass ich meinen Dschungelausrüstung, Springerstiefel, Machete, Klappspaten und Peische zu Hause gelassen hatte. Inklusive Rückweg erwartete uns nämlich ein leichter Spaziergang von ca. 5 km. Allerdings hätte ich mir stattdessen vielleicht einen (kleinen) Mathematikprofessor einpacken sollen. Denn schon am ersten Wegpunkt wurden wir mit hochwissenschaftlichen und komplexen Rechenaufgaben ge- und teilweise überfordert. Dass Grafenwerth aus 11 Buchstaben besteht mag für den durchschnittlich begabten Pocketnavigierer ja gerade noch zu bewältigen sein. Dass man durch mehrfaches Subtrahieren, Potenzieren, Logarithmieren und Wurzelziehen der Einzelbuchstaben irgendwie auf 125 kommt oder kommen soll, hat schnell die Caching Spreu vom Weizen getrennt und die Gruppe in mehrere kleine Grüppchen gesprengt.
Unser Grüppchen bildete dabei das Ende wobei ich aber immerhin mit Stolz vorweg nehmen darf, dass wir (im Gegensatz zu anderen :)) den Schatz immerhin zu Gesicht bekommen haben.
Auf den folgenden Stationen gewöhnten wir uns sowohl aneinander, an die Bedienung unserer Software und die Eingabe der meist korrekten neuen Wegpunkte. Unser Weg führte vermutlich an allen Sehenswürdigkeiten von Bad Honnef vorbei (Kirche, Marktplatz, Fußgängerzone/Brunnen, Bahngleise, Rheininsel mit schöner Aussicht) und man konnte sich durchaus die Frage stellen, warum dieser Ort eigentlich das Bad in seinem Namen trägt.
Letztlich landeten wir auf einer netten kleinen Rheininsel mit einer schönen Aussicht auf diverse Sehenswürdigkeiten, deren Namen ich leider genau so vergessen habe, wie die der Insel und meiner Mitcacher. Nicht vergessen habe ich allerdings, dass Aranka 1917 das Licht der Welt erblickte weiß aber immer noch nicht, wann ich diese Information endlich sinnvoll einsetzen kann. Insgeheim erhoffe ich mir davon immer noch einen Sonderpreis
Der Schatz war zu diesem Zeitpunkt schon gehoben und wir konnten uns nach der letzten Berechnung nur noch davon überzeugen, dass er tatsächlich (ungefähr) an der korrekten Stelle gelegen hatte. Auch konnte ich mich schon einmal daran gewöhnen, dass die Hauptpreise letztlich doch immer jemand bekommt, der das überhaupt nicht verdient hat (also irgendjemand außer mir :)).
Und dann waren da noch unsere Schnellrechner und -cacher (Bevergerner, Focus ), die zu dieser Zeit noch andere Regionen Bad Honnefs nach dem Cache erforschten und nachdrücklich bewiesen, dass es nicht allein auf die Geschwindigkeit ankommt (was die wenigen Frauen unter uns ja schon immer wussten). Immerhin trudelten auch diese Verirrten zwar 30 Minuten nach uns, aber immer noch vor der offiziellen Eröffnung wieder im Hotel ein.
Hier waren kurz vor 12 nun schon die meisten Navigationsfreunde aufgetaucht. Endlich konnte man jetzt fast allen Gesichtern nun auch Namen zuordnen, da die gelungenen Namensschilder nun verteilt und auch auf die Brüste, bzw. den darüber liegenden Kleidungsstücken der meisten Teilnehmer geklebt waren.
Wie nicht anders zu erwarten, sahen die meisten ganz anders aus, als man das aufgrund der Avatars oder des Schreibstils erwarten (oder befürchten) musste.
Von denjenigen, die schon am Vorabend angereist waren, konnte man sich spannende Geschichten über eine durchzechte Nacht, Biermangel und weinende Bedienungen erzählen oder es sein lassen. Auf jeden Fall war bis zur offiziellen Eröffnung schon einmal Zeit zum Beschnuppern und zum Kauf diverser Getränke zum Einheitspreis von 2 Euro.
Mittlerweile hatte TomTom schon seinen Stand aufgebaut, zeigte seine aktuellen Produkte und trug erfolgreich dazu bei, dass ich ab sofort meinen Gästen Kaffee in einer weißen Tasse mit roter Beschriftung servieren kann.
Gegen 12:30 Uhr ging es dann in den sehr geräumigen Saal, in dem Tobias dann die Veranstaltung offiziell eröffnete und uns mit einer neuen Version vom POI+ überraschte. Damit werden nun (endlich) richtungsabhängige POIs eingeführt. Anwesende durften sich die anschließend die Installationsdatei auf den PPC spielen lassen. Die allgemeine Freigabe wird aber ggf. noch etwas dauern.
Bis zu den Vorträgen, die ab 16 Uhr beginnen sollten, fand das Treffen in einer Art Workshop statt. An einigen Ständen im Raum konnte man sich über Ozi, Glopus, Fastmute (Hardware zur Navi-Sprachausgabe über das Autoradio) und im Vorraum auch noch bei Map&Guide infomieren oder mit den Herstellern/Profis fachsimpeln.
Ich fand diesen Aufbau des Treffens sehr gut, denn natürlich hatte man neben diesen Fachbereichen auch noch ausreichend Zeit andere User live kennen zu lernen und in irgendwelchen Gruppen einfach nur zu quatschen. Irgendeinen Bereich habe ich leider vergessen zu nennen aber ich komme nicht mehr drauf, was wohl daran liegen könnte, dass es dort noch nicht einmal einen Kugelschreiber geschenkt gab :).
Da mir die Zeit bis 18 Uhr zum Abendessen allerdings etwas lang war, habe ich zusätzlich auch noch die Erfahrung gemacht, dass beim Italiener in der Stadt ab 14:31 die Küche geschlossen ist, aber der Asiate kurz dahinter für 6,50 Euro ein prima Buffet anbietet. Vielleicht hätte man dort noch ein weiteres Geocaching Ziel einfügen sollen
Fast pünktlich um 16 Uhr begannen dann die Vorträge, wobei ein Vertreter von Navteq den Anfang machte.
Der Vortrag war sehr interessant, kompetent und auch perfekt vorgetragen. Zudem war er auch noch so geheim, dass Ton- und Bildaufzeichnungen während der Präsentation verboten waren. Glücklicherweise durften wir aber hin und wieder die Augen öffnen und die Finger aus den Ohren nehmen. Ein Vertreter von Map&Guide, der etwas später in den Raum gekommen war und dies nicht berücksichtigte, musste jedoch ein Foto von der voraussichtlichen Kartenabdeckung des Navteqmaterials zum 4. Quartal 2005 sofort wieder löschen. Ich sah vor meinem geistigen Auge schon Heerscharen von neu angeworbenen Teleatlas Mitarbeitern über Portugals und Spaniens Straßen flitzen, weil die das große Geheimnis gelüftet haben, dass Navteq zum Ende des Jahres Westeuropa zu 100% abgedeckt haben wird und da natürlich nicht zurückstehen wollen.
Für uns User bedeutet diese Tatsache, dass Navteqkarten in der nächsten Naviversion (2006) voraussichtlich eine komplette Abdeckung Westeuropas haben und dass einige osteuropäischen Länder (nur Metropolen) dazukommen werden. Bedeutende Verbesserungen in der Fläche wird es im Raum Osteuropa aber erst später geben.
Ebenso ist vorerst nicht mit zusätzlichen Höchstgeschwindigkeitsinformationen zu rechnen. Diese bleiben (noch) auf Autobahnen und Bundesstraßen begrenzt (von ein paar Ausnahmen abgesehen).
Navteq legt insgesamt besonderen Wert auf die Qualität seiner Daten und wird auch in Zukunft weiterhin nicht auf qualifiziertes Fachpersonal bei der Prüfung und Erfassung verzichten. Ich habe mir bei der anschließenden Möglichkeit die Frage verkniffen, wieso denn diese hoch qualifizierten Erfassungsmitarbeiter, die teilweise mehrspurige Straßen in mehreren Fahrten prüfen und nachträglich per Videoaufnahmen Ihre Eingaben prüfen können, Baustellengeschwindigkeiten auf Autobahnen als Höchstgeschwindigkeiten erfasst haben.
Als nächstes kam ein Vortrag eines Mitarbeiters von GNS, der die Geschichte und alte, sowie neue Produkte von GNS vorstellte. Dabei erreichte er nicht ganz die hohe Qualität der Präsentation und der sprachlichen Gewandtheit seines Vorgängers. Dafür konnte GNS aber mit einer besonders reichhaltigen Spende für die Tombola punkten. Auch gab es vor dem Vortrag schon den neuen GNS BT/TMC Empfänger mit Sirf III Chipsatz zu sehen und auch sehr günstig zu kaufen!
Nach einer Pause, in der von einem nicht genannten User Sekt ausgegeben wurde und an einem Buffet zu einigermaßen zivilen Preisen gegessen werden konnte, ging es weiter mit einem Vortrag von Map&Guide. Nach einer Vorstellung des Unternehmens wurden wir darüber informiert, dass M&G daran arbeitet das Kartenmaterial für PC und PDA Produkte zu vereinheitlichen. Zudem soll es Möglichkeiten geben Karten nur Ausschnittsweise nachzukaufen. Auch soll durch das neue Kartenkonzept möglich sein kartenübergreifend zu navigieren (nicht über eine Major Roads!). Besonderen Applaus fand die Ankündigung, dass der User (aber auch Firmen) eigene Karteninformationen einpflegen und damit das Routing beeinflussen kann. Dabei soll es sich um separate Dateien handeln, die man auch austauschen könnte.
Wann ein Produkt mit diesen Features auf den Markt kommen wird, wurde entweder nicht gesagt, oder es ist mir entgangen.
Natürlich darf sich Destinator darüber freuen, dass Sie im Markt auf Platz 3 sind und nur ganz leicht hinter Navigon zurückliegen. In bestimmten Teilbereichen liegen sie sogar an der Spitze. Gegen etwas Selbstbeweihräucherung habe ich überhaupt nichts einzuwenden.
Dennoch war der Vortrag der Destinatoren für mich der Tiefpunkt des Abends, wobei dies natürlich eine sehr subjektive Empfindung sein mag.
Dabei war die Zusage einer kostenfreien neuen Version (möglicherweise noch in diesem Jahr) eine tolle Sache. Leider hat dieses Versprechen aber einen Haken: Diese Zwischenversion besteht nämlich nur aus einer neuen Oberfläche. Leider habe man keine Ressourcen mehr frei gehabt sich auch gleichzeitig noch um Fehler oder andere Ungereimtheiten zu kümmern L. Natürlich wurde ein (kostenfreies) Update in Aussicht gestellt. Dies aber sicherlich nicht vor dieser neuen Zwischenversion.
Auch wird es in Kürze neues Kartenmaterial für DPN zu kaufen geben (3. Quartal 2005). Ein genauer Preis ist noch nicht bekannt).
Besondere Erwähnung muss aber auch hier die Tatsache finden, dass uns die Firma mit 3 kompletten Navigationssets für die Tombola beglückte!
Den Abschluss bildete Navigon mit einem dynamischen Marketingmitarbeiter. Weil man uns (leider, aber wohl verständlich) nichts über MN6 sagen wollte, durften wir uns in dem Vortrag Gedanken und Pläne zur Spracheingabe anhören.
Keine Ahnung, ob ich dann abgelenkt war - oder mir schon ausmalte, was ich mit meinen zukünftigen Tombilagewinnen so anstellen werde mehr fällt mir zu dem Navigon Vortrag nicht mehr ein - außer vielleicht, dass sie einen Teil der auf der Cebit versprochenen Stylus/Kugelschreiber nun neben einem Komplettsystem als Preis für die Tombola spendierten.
Wiederum fast pünktlich um 22 Uhr wurden dann in der Tombola ca. 90 Sachpreise an gut 70 User verteilt (wir waren insgesamt weit über 100 Leute mit Gästen, Firmenvertretern, ). Von Thermotassen, Jacken, Kugelschreibern über GPS Empfängern bis zur kompletten Navigationslösung war alles vertreten. Und wer hinterher den Hals immer noch nicht voll hatte, der konnte sich anschließend noch Kugelschreiber, Umhängebänder, Kappen oder Adventskalender mitnehmen. Und wie nicht anders zu erwarten: Fast alle hatten den Hals noch nicht voll und griffen reichlich in die Vollen.
Damit war der offizielle Teil des Treffens beenden und als ich gegen 23:30 gen Heimat fuhr (wo ich um 2 Uhr angekommen bin), hatten sich hier und da noch Grüppchen gebildet und tauschten sich (oder Tombolagewinne) aus.
Es war ein prima Treffen. Fast alles hat toll funktioniert. Aufbau, Organisation und Durchführung war kaum zu verbessern. Bei allen, die sich daran beteiligt haben möchte ich mich herzlich bedanken. Ich freue mich schon auf das nächste Mal.
Ulli
Ps. Eine kleine Bitte noch am Schluss:
Wenn man bei der nächsten Tombola folgendes ändern könnte:
Es werden 3-5 Kugelschreiber und Kappen verlost und anschließend darf dann jeder nach vorne kommen und ich ein paar Navigationssysteme, Speicherkarten und GPS Empfänger mitnehmen (und nicht umgekehrt :))