Genauigkeit von GPS-Geräten

  • Habt Ihr mal überlegt, wovon ihr redet? Auf einer Wanderkarte 1:25000 , das ist MagicMaps Größe, entspricht 1 cm 250 m auf der Karte. 1 mm dementsprechend 25m. Die Genauigkeit des GPS nach Kowoma liegt bestenfalls bei 10m. Das sind auf der Wanderkarte 0,4 mm. Denkt da mal drüber nach.


    So ist es.
    Allerdings kann man mit diversen Tricks und Techniken wie EGNOS auch Genauigkeiten unter 3 Meter erreichen. Vor 10 Jahren waren 50 Meter eine normale Toleranz. Ok, das ist Vergangenheit. Das maximum ist jetzt aber mit einer bezahlbaren Technik erreicht würde ich sagen.


    Warten wir ab, ob das Galileo-System die 50 cm-Genauigkeit schafft und wie lange die Bestimmung dazu im Echtbetrieb dauert?
    Dann könnte es tatsächlich heissen "Bitte noch 20 cm aus dem Kurvenbereich zum Parken vorfahren" oder bei einer Rastätte "Bitte parken fahren Sie 2 Meter vor, dies ist ein LKW-Parkplatz" oder in der Stadt "bitte Behindertenparkberechtigung sichtbar an die Scheibe legen" so ähnlich :P


    Wobei ich ehrlich sagen muss, dass ich mit den aktuellen Positions-Toleranzen gut auskomme.
    Ok, beim fotografieren kann Genauigkeit noch wichtiger sein, aber dann kommt wieder der (zu hohe) Akkuverbrauch des Fotoappartes, tja, irgendwas kann immer besser sein...

  • ...
    Allerdings kann man mit diversen Tricks und Techniken wie EGNOS auch Genauigkeiten unter 3 Meter erreichen.......



    ... mit meinem GPS 72 - Phase Trek 12 Chip - liege ich am TP 1 m daneben, angezeigte Accuracy 5,7 m.
    Mit EGNOS liege ich immer noch 1 m neben dem TP, die angezeigte Accuracy beträgt nun 2,3 m.


    Lasse ich die Position ohne EGNOS 2.500 x mitteln, erreiche ich eine Accuracy von 1,9 m bis 2,3 m.


    Fazit: Die angezeigte Genauigkeit ist nur ein rechnerischer Wert.

  • ... mit meinem GPS 72 - Phase Trek 12 Chip - liege ich am TP 1 m daneben, angezeigte Accuracy 5,7 m.
    Mit EGNOS liege ich immer noch 1 m neben dem TP, die angezeigte Accuracy beträgt nun 2,3 m.


    Lasse ich die Position ohne EGNOS 2.500 x mitteln, erreiche ich eine Accuracy von 1,9 m bis 2,3 m.


    Fazit: Die angezeigte Genauigkeit ist nur ein rechnerischer Wert.



    Der letzte Satz trifft es ja schon recht genau.


    Wie will man die Genauigkeit eines GPS-Receivers beurteilen? Aber doch um Himmels Willen nicht auf Grund des Tracks in GE, MAps, TTQV oder was dergleichen Auswerteprogs mehr sind.


    Denn:


    1. Karten enthalten Fehler. Darüber ist in der Vergangenheit schon viel diskutiert worden.
    2. Karten sind nicht maßstäblich. Messt doch mal die Breite einer bekannten Straße egal in welchem Prog, das hilft.
    3. ist die Genauigkeit i.d.R. (fast) immer eine Momentaufnahme. Das ist richtig - für den Moment - aber grundfalsch für den Durchschnitt.


    Die Genauigkeit zu beurteilen geht m.W. nur über ein NMEA-log, das die meisten (alle?) - Navis nicht mehr liefern, sondern nur noch eigenständige Mäuse. Und bei denen auch nicht mehr alle. Das sperrt man dann in z.B. (dringende Empfehlung) u-center von ublox ein und liest das NMEA-File in Deviation Map ein. Dann bekommt man eine Punktewolke als Verteilung der Koordinaten in der Ebene. Konkret: NMEA-log im Freien mit guter Sicht zu den Sats in Ruhe (keine Ortsveränderung natürlich!) aufnehmen, das Ganze über 1 Tag laufen lassen - weil dann die Sats einen kompletten Umlauf beendet haben, und - so Gott will - die unterschiedlichen Sat-Konstellationen damit auch erschlagen werden.


    Ja, das macht erhebliche Mühe, aber nur so - m.E. - kann eine einigermaßen vernünftige Genauigkeitsbeurteilung eines GPS-Receivers erstellt werden. Alles andere grenzt an Kaffeesatzleserei.


    Und um Michis Einwurf jetzt zuvor zu kommen: ja, wenn ein Track auf der Seite der Autobahn liegt, auf der man auch fuhr, darf man das als gutes Qualitätsmerkmal ansehen. Da wir dann auch der Durchmesser einer aufgenommenen Punktewolke rel. klein sein. Nur: Track auf der richtigen Seite der AB kann auch Zufall sein. Aber Michi hat ja von seiner Maus schon öfter gleiches berichtet, nehmen wir also an, dass er ein sehr genaues gerät besitzt... :)


    Andererseits wurde bereits festgestellt, dass sogar die Karten der Vermessungsämter (TOP25) an verschiedenen Stellen eine recht großen Versatz haben. Und haben wir das alle nicht auch schon hin und wieder in GE; Maps festgestellt? Dann liegt auch bei einem guten GPS-Receiver der Track halt nicht mehr auf der richtigen Seite der AB...

  • Ich jedenfalls bin immer wieder beeindruckt.


    Bin gerade dabei, Routen und geokodierte Fotos in GE zu sortieren und habe mal eine Fahrt nach und von Billund aus 2006 heraus gekramt. Auf der gesamten Strecke meines Ausschnitts sieht man doch recht schön die beiden Fahrten (hin und zurück), die nicht 10 Meter auseinander liegen. :D


    [Blockierte Grafik: http://www.alice-dsl.net/michael.glatz/sonstiges/naviforum06.jpg]

    Navigation über Festeinbau (seit 2022 TomTom) und natürlich mit POIbase auf Smartphone via BT aufs Auto (Qashqai Akari).

  • Michi, so kenne ich es auch von meinen Urlaubsfahrten in die Alpen und den mini UT-Fahrten HH und B.
    Beide Fahrspuren säuberlich getrennt auf der jeweiligen Fahrbahnseite.
    Incl. der Fahrstreifenwechsel bei Überholvorgängen. ;)

    Gruß
    taxus






    "Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

  • Muß ich den Sinn des letzten Beitrages verstehen? ;(
    Genau das Gleiche mache ich auch.
    Auf 1000km laufender Strecke sind unter ca.20.000 Datensätzen ein paar "Ausrutscher" drin, an denen die Position um mehrere hundert Meter gehüpft ist.
    Diese Spikes gilt es zu entfernen.
    Ist das verwerflich???

    Gruß
    taxus






    "Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

    Einmal editiert, zuletzt von taxus ()

  • :whistling:


    Den "Beitrag" verstehe ich auch nicht. ?(


    Ich "verschöne" keine Logs, sondern filtere am Anfang die ungültigen Sätze aus. Denn die haben oft - in Google Earth implementiert - die dumme Eigenschaft, als Linie ins Nirwana zu erscheinen. Und: je weiter man raus zoomt, um so länger wird so manche dieser Linien und verziert den halben Erdball. :D

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  • Hi,


    Ich hätte hierzu nochmal eine Frage.


    Wenn das gps Gerät meint es hat eine Genauigkeit von 5m was heißt das dann genau?


    Das heißt doch, dass das Gps meine Position auf einem Radius von 5m bestimmen kann. Aber heißt das auch, dass das Gps jede sekunde eine andere Position in den 5m Radius hat?


    Also nehmen wir an ich fahre mit 10m/s Richtung Norden. Dann wäre es im Extremfall möglich, dass ich laut gps in der nächsten Sekunde 15m/s fahre, dann 0m/s, dann 15m/s und dann wieder 10m/s fahre ?


    Oder kann das gps mich auf einen Radius von 5m bestimmen, die tatsächliche Differenz bleibt aber von sekunde zu sekunde relativ gleich. Also die Abweichung bleibt z.b immer 1m NO zum tatsächlichen Standort und das auch von Sekunde zu Sekunde, bzw die Abweichung von Sekunde beträgt eben nicht im Extremfall 10m, sondern liegen eher im cm Bereich.



    Ich hoffe ich konnte es halbwegs verständlich erklären :S




    Thx

  • Moin,



    Weiß das wirklich keiner oder versteht man mich doch nicht?

  • Das bedeutet, dass der angezeigte Punkt irgendwo innerhalb von den 5m liegt + der Ungenauigkeiten die der Empfänger nicht kennen kann wie z.B. witterungsabhängige Laufzeiten der Funksignale . Die Fahrgeschwindigkeit und der Messtakt gehen natürlich ebenfalls zusätzlich in die Genauigkeit bzw. Ungenauigkeit ein. Es ist auch nicht die "wirkliche" Genauigkeit sondern nur die, die sich aus dem Stand der empfangenen Satelliten und deren Uhrenabweichung ergibt. Dazu kommen noch weitere Ungenauigkeiten die Dein Empfänger aber nicht wirklich kennen kann und deshalb auch nicht berücksichtigt.

  • Unabhängig davon, dass der Thread sehr alt ist und der letzte Eintrag fast fünf 3/4 Jahre her ist:


    die sich aus dem Stand der empfangenen Satelliten und deren Uhrenabweichung ergibt


    Was meinst Du genau damit?

    Die Uhrenabweichung der einzelnen Satelliten untereinander kannst Du vernachlässigen, da dort Atomuhren verbaut sind: https://www.dlr.de/next/deskto…id-6488/10685_read-24092/

    Katzen landen auf ihren Füßen.
    Toast landet auf der Marmeladenseite.
    Eine Katze mit einem Toast auf ihrem Rücken schwebt über dem Boden in einem Zustand von Quantenunentschlossenheit.