Alle drei Jahre wieder ….
Gegenwärtig fährt ein C5 Tourer mit mir seine ersten 1000 Kilometer. Der Gesamteindruck ist positiv. Die Citroën-Ingenieure haben in den vergangenen acht Jahren die Stärken des Fahrzeuges weiterentwickelt.
Der Komfort der Hydropneumatik ist weiter gewachsen.
Nachdem der Sechszylinder-Diesel mit der immer strengeren Abgasentgiftung nicht mehr Schritt halten konnte, blieb nur der Vierzylinder-Diesel im Programm. Ungerührt vom allgemeinen Downsizing wurde der Hubraum der Maschine bei 2.2 Liter belassen und die Leistung des Diesels auf 204 PS angehoben. Gleichzeitig wurden Laufruhe und Motorgeräusch weiter kultiviert und das mächtige Drehmoment noch dichter bei Leerlauf gestartet.
Da der momentane Verbrauch ständig angezeigt wird, macht man vom Leistungsangebot nur moderat Gebrauch. Wenn es nötig ist, steht aber beruhigend viel Dampf zur Verfügung.
Innerhalb der zahlreichen elektronischen Assistenten ist die Navigation leider nur durchschnittlich. Zwar kommen die Informationen inzwischen ohne Denkpausen, aber Wichtiges wurde abgeschafft. Das betrifft vor allem die Abfrage der PLZ. Ich hatte mich heute im Dunkeln ohne Navi in meiner Heimatstadt verfahren und vertraute darauf, dass die eingebaute Navi mir heraushelfen würde.
Leider gibt es die Zielstraße in Berlin fünfmal, und ohne Kenntnis der PLZ wird die Navigation dann zu einer Stadtrundfahrt von einem Ziel zum nächsten Gleichnamigen. Nachdem diese Schwäche der Citroen-Navi offenbar wurde, war ich froh, ein HTC-Smartphone dabei zu haben und mir von Navigon helfen zu lassen.
Bei solchen Misslichkeiten ist es vielleicht zu begrüßen, wenn Citroen und die Mutter Peugeot demnächst auf Tom Tom umgestellt werden.
Leider wurde im neuen Citroën auch auf die eingebaute Handy-Station mit eigener SIM-Karte verzichtet. Für die Kommunikation wird via BT das Handy benutzt. Zum Ausgleich für den fehlenden Notruf wurde auf eine Kommunikation Fahrzeug zu Fahrzeug zu Landstation umgestellt, über die dann auch der Notruf (automatisch oder über SOS-Taste) verbreitet wird. Unser Auto sendet jetzt regelmäßig unsere Position und andere Fahrdaten. Sehr modern, aber in Hinblick auf den Datenschutz nicht angenehm.
Ein solches System wurde vor vielen Jahren in einem Vortrag vorgestellt, den ich auf einem unserer Forumtreffen hörte. Möglichst jedes Fahrzeug sendet Position und Fahrdaten, die von Fahrzeug zu Fahrzeug weitergegeben werden und von einer örtlichen Zentrale mit einander abgeglichen werden. Aus der Häufung von Sendern an einem Ort und aus ihrer Geschwindigkeit kann man dann auf Staus oder zäh fließenden Verkehr schließen.
So etwas scheint jetzt konkret zu werden. Genaueres konnte ich beim Service nicht erfahren – etwa das benutzte Frequenzband oder wer da eigentlich sendet, mein Fahrzeug oder mein Handy. „Das wird über GPS gesendet“, war sich mein Kundendienstberater sicher. Nach wie vor ist man in diesen kritischen Bereichen auf eigene Recherchen angewiesen.
Ansonsten ist die (mäßige) Navigation nur ein Detail in einem großen Angebot von elektronischen Helfern. Das geht soweit, dass im Vorbeifahren die Parklücken vermessen werden. Es dauert eine Weile, bis man in dieser Fülle die Übersicht gewinnt und damit spielen kann – oder mitspielen kann.
Gruß
artur