Nach dem Kauf, dem Download der rund 22MB großen App und ihrer Installation ist zunächst das Kartenmaterial nachzuladen. Für die D-A-CH-Version sind das rund 800 MB.
Nachdem ich alles heruntergeladen hatte, erschien die Meldung "Navigation wird gestartet". Nachdem sich auch nach Minuten nichts tat, drückte ich mal auf den Text: das war ein Button, denn nun startete die App. Wohl eher eine schlechte Übersetzung?!
Das Navigationsfenster wirkt aufgeräumt. Ganz oben findet man die nächste Straße, auf die man fährt, darunter das Kartenfenster, rechts eingeblendet etwaige Verkehrsmeldungen und unten die aktuelle Straße, Ankunftszeit, Entfernung zum Ziel und das nächste Abbiegemanöver.
Beim Tippen in die Karte öffnet sich das Menü, in dem man ein Ziel auswählen, Einstellungen festlegen und Routenplanungen durchführen kann.
Mit zwei Fingern kann man den Kartenausschnitt zoomen. Eine abschaltbare Auto-Zoom-Funktion vergrößert/verkleinert automatisch bei Abbiegemanövern.
Die Verkehrsinfos sind sehr gelungen umgesetzt: man sieht im Kartenfenster auf der rechten Seite einen Entfernungsbalken. Ganz unten ist der aktuelle Standort, ganz oben das Ziel. Je nach Art der Verkehrsstörung werden farbige Symbole eingeblendet: z.B. grau für eine Baustelle ohne Zeitverlust, orange für stockenden Verkehr mit geringem und rot für größeren Zeitverlust. Ändert sich die Verkehrssituation, wird man via Sprachausgabe darauf hingewiesen. TomTom arbeitet mit den zu erwartenden Verzögerungszeiten. Gibt es Umleitungsstrecken, die schneller zum Ziel führen, wird man darauf hingewiesen.
Klickt man die Verkehrsleiste an, so kann man die Verkehrsmeldungen einzeln durchblättern. Auf einer kleinen Karte wird der betreffende Bereich dargestellt, unten im Klartext die betroffene Strecke, die Art der Verkehrsstörung und die zu erwartende Verzögerungszeit.
Über den Button "Vermeiden" wird eine Umleitungsstrecke um die Verkehrsstörung vorgeschlagen. Über "Verzög. minimieren" kann man TomTom nochmal manuell veranlassen, eine evtl. günstigere Alternativroute zu suchen (was er normalerweise aber auch automatisch während der Navigation macht, wenn eine Meldung eintrifft). Gibt es keine günstigere Router, wird keine Umleitung verwendet, anders als bei "Vermeiden", wo auf jeden Fall eine Umleitung vorgeschlagen wird.
Im Screenshot sieht man eine vorgeschlagene Alternativroute, die beim Druck auf "Vermeiden" berechnet wurde. Man sieht, dass die eigentliche Route inkl. Verzögerung durch den stockenden Verkehr, immer noch schneller ist als die Umleitungsstrecke.
Im Menü kann man das Fahrtziel auswählen. Entweder durch Eingabe einer Anschrift, das Auswählen eines Sonderzieles (POI), eines Favoriten oder eines der letzten Ziele. POIs lassen sich in einer Stadt, in der Nähe der aktuellen Position, in der Nähe des Zieles oder in der Nähe eines anderen Ortes (z.B. einem Eintrag in der Favoritenliste) suchen.
Über den Button "Route ändern" lassen sich Zwischenziele einfügen, eine alternative Route berechnen oder Streckenabschnitte sperren.
Die Navigationskarte kann von der 3D- in eine 2D-Darstellung umgeschaltet werden. Leider 2D-Karte nur genordet dargestellt. Eine Ausrichtung in Fahrtrichtung ist nicht vorgesehen, was (je nach Vorliebe) ziemlich störend ist. Auch schade ist die Tatsache, dass z.B. der Fahrspurassistent nur im Querformat angezeigt wird.
Die Routenberechnung dauert bei einer 60km langen Route rund 5 Sekunden, bei einer knapp 500km langen Route von Frankfurt ins Allgäu sind es knapp 10 Sekunden: akzeptable Werte. Das Rerouting beim Verlassen der Route erfolgt auch in kurzer Zeit.
HD-Traffic oder auch ein Blitzerwarner müssen durch InApp-Käufe nachgekauft werden. Der Verkehrsdienst kostet für einen Monat 4,99 EUR oder für 12 Monate 29,99 EUR. Der Blitzerwarner schlägt mit 1,59 EUR für einen Monat und 18,99 EUR für 12 Monate zu Buche.
Insgesamt macht die TomTom-App für Android auf mich einen sehr guten Eindruck. Ich hoffe, dass TomTom noch kurzfristig weitere Display-Auflösungen unterstützt und auch die Kartenausrichtung in Fahrtrichtung noch implementiert.