Resonanz auf den OSM-Vortrag beim PNAV-Treffen in Schladern?

Mich würde Eure Meinung zu dem OSM-Vortrag interessieren.

Hintergrund ist der Bericht:

http://worldofppc.net/NewsItem…18-48c5-9978-5db3e8a0d62b

mit dem Kommentar:
"Wünschen würde ich mir für die Zukunft, dass die Fachleute auch danach ausgesucht werden, wie sie ihr Spezialthema auch für Laien interessant aufbereiten können."

Ausgerichtet war der Vortrag sicher nicht auf den absoluten Laien da ja ehr der "Informierte Fachbesucher" die Mehrheit bildete...

Garry

Einen Ausblick zu geben ist bei diesem Projekt etwas schwierig - man ist darauf angewiesen was die freiwilligen - also jeder einzelner der das Projekt unterstützt- leistet. Bei Wikipedia war es am Anfang auch nicht abzusehen dass es einmal den Brockhaus aus den Bücherläden verbannen würde..

Garry

Zitat

Original von bab

sorry Garry, in Wickepedia steht aber doch sehr viel Unsinn!

Dein Vergleich hinkt sehr stark!

hab mich hier nur gemeldet, weil Wickepedia für mich ein rotes Tuch ist

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Ich finde der Vergleich passt sehr gut!
So wie in Wikipedia auch noch viel Unsinn steht wird es sich in OSM auch nicht vermeiden lassen dass noch längere Zeit auch bei Strassen der höheren Kategorie Fehler drin sind.
Aber genauso wie man in Wikepedia viele Artikel und Details findet wie man sie im Brockhaus nicht findet so findet man auch jetzt schon in OSM viele Details die es in den komerziellen KArten nicht gibt.

D.h heisst für die Navigation an normale Adressen wird OSM über das gesamte Strassennetz betrachtet vorerst qualitätsmässig nicht an die kommerziellen Karten herankommen.

Gruss
Garry

Zitat

Original von HSVMichi
An was macht Ihr den "Unsinn im Wikipedia" denn aus?

Wenn solche Behauptungen aufgestellt werden, dann müssen ja konkrete Fälle vorliegen.

Für Wikipedia habe ich gerade kein konkretes Beispiel zur Hand - Bei OSM weiss ich dass da viel von "Hardcore-Radlern" gemacht wird für die das Auto zum "Feindbild" zählt. Da wird dann eine Hauptstrasse ehr nach der Qualität für Radfahrer gemappt als dass die relevanten Details für Autofahrer eingetragen werden. So ähnlich läuft es dann auch bei Wikipedia - sachlich für den einen Teil der Anwender - unangemessen für die andere Hälfte.
Deken z.B. daran ob ein Kernkraftgegner oder ein Beürworter einen Beitrag über AKWs schreibt.

Zitat

Dann wiederum verstehe ich nicht, dass man diese Fälle nicht korrigiert.... das erwartet Ihr doch auch von OSM.

Das schon - nur hast Du keine Gewährleistung dafür ob und wann das jemand korrigiert oder nicht gar "verschlimmbessert" wird.

Garry

Hallo,

bei mir entstand während des Vortrages ein wenig der Eindruck, dass die "eingeschworene OSM-Gemeinde" eigentlich lieber unter sich bleiben möchte. Das hörte ich z. Bsp. auch in den Äusserungen der verwendeten Betriebssysteme raus, der Hardcore-OSM'ler nimmt wohl nichts kommerzielles wie z. Bsp. Windows. Weiterhin hörte ich raus, dass eine Mehrheit der OSM-Erfasser Fussgänger und Radfahrer zu sein scheinen. Da kommt bei mir schnell die Frage hoch, ob die Kartenattribute für das Autorouting mit der notwendigen Qualität entstehen?

Bei mir führt das ganze ein wenig zu einer Hemmschwelle, mich bei OSM einzumischen.

Der Vergleich zu Wiki muss sicher differenziert werden - wenn in Wiki Mist steht, passiert erst mal gar nichts. Wenn in OSM Mist steht, kann da kein vernünftiges Routing herauskommen.

Nachdem inzwischen Komplett-Navis für 70 und weniger angeboten werden, ist der Lizenz-Anteil für die Karten sicher auch deutlich gesunken. Lass es ein paar Euro sein, aber welcher Navi-Anbieter wird da in Zukunft das Risiko eingehen, eine OSM-Karte mit dem Risiko schlechteren Routings zu verwenden, um diese paar Euro einzusparen?

Jetzt hab ich lauter negative Punkte angesprochen, dabei finde ich das Projekt OSM sehr gut. Aber ich denke halt, dass OSM für diese Punkte mittelfristig eine Lösung finden muss.

Für mich läuft es auf die Frage raus, ob ein freies System wie OSM qualitativ ausreichend gute Karten erzeugen kann, um ein gutes Autorouting zu ermöglichen. Oder ob man dafür nicht doch ein straffes Management benötigt, wie es kommerzielle Anbieter zwangsläufig haben.

Ansonsten wird OSM auf das Themen "freie Karte" reduziert bleiben, was ja auch schon nicht schlecht ist. Aber die Herausforderung für OSM sehe ich halt im Thema Autonavigation.

edit: für den Vortrag am 31.5.08 im Elmore's bedanke ich mich nochmal ausdrücklich - das Thema OSM ist halt zur Polarisierung geeignet ;D

Mir scheint, als haben viele den wirklichen Vorteil von OSM nicht verstanden (war bei dem Vortrag nicht anwesend)
Vorteile (die mir auf die schnelle einfallen):
-frei verfügbare Daten, d.h. ich kann meine eigenen Karten rendern, z.B. eine wo nur die Autobahnen und Eisenbahnlinien drauf sind (ich kenne kein Anbieter, der mir als Privatmann soetwas kostengünstig ermöglicht, kostenlos auf keinen Fall)
-weiterhin kann ich mir ein eigenes Routingprogramm schreiben, z.B. für Inlinerrouting (nur gut asphaltierte Strecken...)
- Fußgängerrouting und Fahrradrouting sind 2 weitere wichtige Punkte, in OSM gibts es sehr viele Feldwege, auch mit Angabe des Belages, imho sind die "Großen Kartenhersteller" da gerade auch erst am Anfang
-kostenlose Karte für mein Garmin etrex

Diese Punkte machen für mich OSM so attraktiv und es gibt sicherlich noch 100 mehr. Einige von denen stehen auch im OSM Wiki.
Gruß
Jonas

Zitat

Original von Achim

Oh je, dann hätte sich OSM als ernsthafte Navigationskartenquelle wohl erledigt.

Du wirst die nächsten Monate noch keine ernsthafte flächendeckende Navigation machen können.
Du kannst Dir aber heute schon z.B. die Karte von Sri Lanka oder Bagdad in ein Garmin Nüvi laden und damit navigieren - wenn auch (noch?) nicht routen.

Zitat

Ansonsten teile ich die Meinung von Peter, insbesondere der Aspekt mit den wenigen Euros bei Navis fürs Kartenmaterial.

Achim

Die stärken hat OSM derzeit sicher nicht in der 0815-Navi, Anwendung, da ist man mit so einer 100Euro-Navi aus dem Discounter besser bedient.

Sobald es aber darum geht Sonderziele/KArten selber in die KArte einzutragen bzw. selbst zu erstellen kommt OSM ins Spiel.

Garry

Zitat

Original von peterpu
Hallo,

bei mir entstand während des Vortrages ein wenig der Eindruck, dass die "eingeschworene OSM-Gemeinde" eigentlich lieber unter sich bleiben möchte. Das hörte ich z. Bsp. auch in den Äusserungen der verwendeten Betriebssysteme raus, der Hardcore-OSM'ler nimmt wohl nichts kommerzielles wie z. Bsp. Windows.

Wie Du bei mir auf dem XP-Rechner sehen konntest ist OSM keineswegs an Linux gebunden. Es wird grossen Wert darauf gelegt plattformunabhängig zu sein so dass der OSM-Editor JOSM sowohl unter Linux, Windows als auch auf dem Mac läuft- Java muss man dazu allerdings akzeptieren.
Der Vortrag wurde von einem eingefleischten Linuxer gehalten - da darfst Du dann keine all zu positiven Windows-Aussagen erwarten.

Zitat

Weiterhin hörte ich raus, dass eine Mehrheit der OSM-Erfasser Fussgänger und Radfahrer zu sein scheinen. Da kommt bei mir schnell die Frage hoch, ob die Kartenattribute für das Autorouting mit der notwendigen Qualität entstehen?

Das ist mein Eindruck zur Zeit - daher meine Initiative auch hier im Forum zumindest mal die Autobahnen durchgängig routingfähig zu "ertüchtigen".

Zitat

Bei mir führt das ganze ein wenig zu einer Hemmschwelle, mich bei OSM einzumischen.

Der Vergleich zu Wiki muss sicher differenziert werden - wenn in Wiki Mist steht, passiert erst mal gar nichts. Wenn in OSM Mist steht, kann da kein vernünftiges Routing herauskommen.

Sehe ich nicht so- in beiden Fällen kann was ganz bös ins Auge gehen wenn man das Hirn abschaltet und genauso kann man in beiden Fällen das vorhandene noch nutzen wenn man das Hirn nicht abschaltet.

Zitat

Nachdem inzwischen Komplett-Navis für 70 und weniger angeboten werden, ist der Lizenz-Anteil für die Karten sicher auch deutlich gesunken.

Dies, und auch ein Teil der neuen Funktionen die jetzt bei den kommerziellen Navis eingeführt werden und wurden ist sicher auch ein wenig dem wachsenden Druck durch OSM zu verdanken.

Zitat

Lass es ein paar Euro sein, aber welcher Navi-Anbieter wird da in Zukunft das Risiko eingehen, eine OSM-Karte mit dem Risiko schlechteren Routings zu verwenden, um diese paar Euro einzusparen?

Jetzt hab ich lauter negative Punkte angesprochen, dabei finde ich das Projekt OSM sehr gut. Aber ich denke halt, dass OSM für diese Punkte mittelfristig eine Lösung finden muss.

Für mich läuft es auf die Frage raus, ob ein freies System wie OSM qualitativ ausreichend gute Karten erzeugen kann, um ein gutes Autorouting zu ermöglichen. Oder ob man dafür nicht doch ein straffes Management benötigt, wie es kommerzielle Anbieter zwangsläufig haben.

Ich denke sowas wird in Form einer "OSM-Kopie" kommen - ein parallelprojekt das aus OSM die Grunddaten übernimmt, dann aber strengen Regeln unterliegt um die Qualität zu gewährleisten. Andereseits hätte eine starke frühzeitige Reglementierung das Projekt erheblich behindert und hätte heute noch längst nicht diese Grösse.

Zitat

Ansonsten wird OSM auf das Themen "freie Karte" reduziert bleiben, was ja auch schon nicht schlecht ist. Aber die Herausforderung für OSM sehe ich halt im Thema Autonavigation.

Ich persönlich auch - aber es steckt eben auch noch sehr viel mehr potential danhinter mit Anwendungen die bisher für die meisten unerschwinglich waren.

Garry

Zitat

Original von Achim

Oh je, dann hätte sich OSM als ernsthafte Navigationskartenquelle wohl erledigt.
Achim

Nein, fuer Radfahrer eben nicht. Fuer die ist es dann die Quelle fuer Karten. OSM wurde nicht fuer Autofahrer geschaffen. Jeder kann die Karte verbessern. Da dies aber hauptsaechlich von Enthusiasten in ihrer Freizeit gemacht wird, ist es nur verstaendlich, wenn sich jeder fuer andere Aspekte einer Weltkarte interessiert.

Gruesse,
Julian