SiRFIII - Warum nimmt er Sat-ID 33 nicht?

  • Angeregt durch diesen Thread habe ich heute nach langer Zeit mal wieder die Holux 230 (SirfIIe) per Kabel an das auf dem PC (der Sirf-Mode lässt sich bei der Maus nur über Kabel, nicht über Bluetooth einschalten) laufende Sirfdemo-Programm gehängt und nach den SBAS Satelliten Ausschau gehalten.


    Gesendet wird derzeit nicht nur auf PRN 120, (Inmarsat AOE-E, Garmin-ID 33) sondern auch auf PRN 124 (Artemis, Garmin-ID 37) . Interessant ist, dass sich die Korrekturwerte für einzelne Satelliten beim Wechseln zwischen beiden SBAS-Quellen doch deutlich unterscheiden. Auf Inmarsat IOR-W (PRN126; ID 39) konnte ich nichts empfangen, genauso wenig auf IOR (PRN 131; ID 44).
    PRN 122 (einen nordamerikanischen WAAS Satellit) konnte ich auch empfangen, er lieferte allerdings nicht genug korrigierte Satelliten, um in den DGPS-Mode zu schalten, obgleich die Korrekturwerte der einzelnen Satelliten angezeigt wurden. Da WAAS funktionsfähig ist, wurden bei diesem Satelliten im Gegensatz zu den momentanen EGNOS-Satelliten 120 und 124 auch dann Korrekturwerte angezeigt, wenn man von Test auf Integrity geschaltet hatte.


    Zwei wichtige Funktionen der SBAS-Satelliten wertet zumindest die Sirf-II Maus nicht aus:


    1. Das Warnen vor Fehlfunktionen einzelner Satelliten des GPS-Systems. Die Amerikaner garantieren hier spätestens nach 90 Minuten einen defekten Satelliten abzuschalten (Am 1.1.2004 dauerte es nebenbei deutlich länger). SBAS-Systeme müssen den Empfängern nach spätestens 6 Sekunden mitteilen, wenn ein Satellit ausgefallen ist und welcher ausgefallen ist, damit dieser aus der Berechnung ausgeschlossen wird.
    2. Eigentlich dürfte es nicht passieren, dass sich ein GPS-Empfänger in Europa auf einen SBAS-Satelliten für Nordamerika einrastet. Heute Abend war die Konstellation bei mir zwar nicht so, dass die Holux-Maus mit WAAS-Daten ein DGPS-Signal lieferte, aber es ist halt durchaus möglich.


    Leider habe ich keine zwei GPS-Empfänger, um sie parallel einen mit SBAS , einen ohne - zu betreiben. Ohne den werten Tester mit zwei Geräten hier nochmals in den Garten schicken zu wollen... eine weitere Idee zur Beurteilung der momentanen Qualität von Egnos wäre folgende:


    Bei beiden Empfängern z.B. eine Stunde lang die gemittelten Höhenwerte aufzeichnen (Die Höhenwerte sind bekanntlich wesentlich empfindlicher als die Breiten/Längen-Werte)


    Dann beide Empfänger genau am selben Ort einen Meter höher aufstellen und wieder eine Stunde lang messen.


    Beim Vergleich der Differenz beider Mittelwerte müsste das bessere Verfahren ein Ergebnis näher an 1 Meter liefern als das schlechtere Verfahren. Ich wäre gespannt, ob es das EGNOS-korrigierte Signal ist ?


    Eigentlich sollte man diesen Vergleichstest nicht Nachts, sondern besonders tagsüber machen, da am Tage der Einfluss der Ionosphäre wesentlich stärker als in der Nacht ist. Das Nachts überhaupt ein wesentlicher Genauigkeitsunterschied bei unseren 1-Kanal-Empfängern gegeben ist, wage ich nebenbei zu bezweifeln.


    Mit freundlichen Grüßen R.

  • Zitat

    Original von hevo2
    Uff - bei dir ist ja praktisch der ganze Südost-Himmel durch das nahe Wohnhaus verdeckt. Das sind natürlich ganz schlechte Sichtverhältnisse für unsere "Aushilfs-EGNOS-Referenzstation". :D


    bfn hevo2


    Neeeh hevo,
    ganz so schlimm ist es nicht:
    - die Empfangsmaske war a) kurz und b) sollte nur die Reflexion (4er) zeigen.
    - die Abdeckung ist SSO-SSW mit ca 30..35° El.
    - der Bereich nach NNO (unkritisch) ist mit ca 45°El abgedeckt.
    (Reflexionen aus südlichen Bereichen/an meiner Hütte machen max 5m Umweg)
    - meine Umgebung ist, wie schon gesagt, nicht "clean", aber realistisch.
    (Zumindest für Landnavigation)
    Bild anbei ist ca 3 Std im Garten und zeigt Empfangsmaske. (DGPS, 85% HDOP<=2)
    Werde diese Maske fortschreiben.
    Wolf
    ...
    rene,
    Antwort kommt getrennt. :bpl


    *edit*
    Maske upgedatet.
    Zeigt in blau den Bereich, in dem ´mal Vögel gefixt wurden.

  • Zitat

    Original von ex_WolfL
    ...
    Bild anbei ist ca 3 Std im Garten und zeigt Empfangsmaske. (DGPS, 85% HDOP<=2)
    Werde diese Maske fortschreiben.
    Wolf
    ...


    Hallo Wolf


    Kannst Du mir diese Maske mal erklaeren?
    Wie schreibst Du die?

  • Zitat

    Original von 900SS-97
    [quote]Original von ex_WolfL
    ...
    Kannst Du mir diese Maske mal erklaeren?
    Wie schreibst Du die?


    Moin Alfred,
    dazu nutze ich VisualGPS PC/XP.
    Der blaue Bereich ist praktisch (nach längerer Zeit) der "Sichtbereich" der Maus.
    Jeder Eckpunkt dieser Maske zeigt die Position eines Vogels, der ´mal gefixt wurde.
    Die Linien dazwischen füllt das Proggy auf.
    Wolf
    ...
    die letzte Maske ist ca 20Std alt.


  • Moin Rene,
    vorweg: ich kann nur den 120er empfangen.
    Die anderen Einschränkungen (Reflexionen) habe ich vorher dargestellt.
    Ja, ich werde in nächster Zeit ein paar Tests fahren.
    Auch tagsüber.
    Tests über ~1 Std halte ich allerdings für problematisch.
    Die generellen Empfangsbedingungen sind im Laufe eines 12 Std-Zyklus doch zu unterschiedlich.
    Der Ansatz, die Höhe (kritischer) als Kriterium zu nehmen, ist naheliegend.
    Aber, mein bisheriger Eindruck ist mit allen Vorbehalten:
    DGPS/EGNOS 150 bringt _etwas_ an StandardAbweichung in Pos und Höhe.
    Über die absolute Genauigkeit kann ich _nichts_ sagen.
    Die Verbesserung _scheint_ bei schlechteren Empfangsverhältnissen/DOPs deutlicher.
    Insgesamt riskiere ich es nach derzeitigem/meinem Erkenntnisstand zu folgern:
    Der teilweise mögliche Genauigkeitsgewinn für _Landnavigation_ ist zu vernachlässigen.
    (Die fixen südlichen Positionen der Korrekturvögel sind für Europa nicht optimal)
    Vorteile für See- und Luft-Navigation kann ich mir absolut vorstellen.
    Egal, verfolge das Thema in nächster Zeit/Tagen.
    Wolf
    ...
    aber jetzt muss ich erst mit der neuen Maus/eBonTek 397 "spielen".

    Einmal editiert, zuletzt von ex_WolfL ()

  • Hallo


    ich habe jetzt gut 90MB Logs durch VisualGPS gejagt, um meine eigene Maske zu erstellen. Die Einstellung war 25dB. Sehr interessant, was da rausgekommen ist. Wie schon mal geschrieben, gucke ich etwa in Richtung 190° wenn ich rechtwinklig zur Hauswand aus dem Fenster schaue.


    Die Ausbuchtung bei 45-80° ist die Reflektion vom Nachbarhaus. Das Nachbarhaus selbst ist zwischen 150° und 180° zu erahnen und steht parallel zu meinem (ist aber etwas kürzer). Warum der Empfänger "hinter" dem Zenit bzw. ab 280° bis 330° noch etwas sieht, liegt wohl am Maschendrahtzaun und einem flachen Schuppen beim Nachbarn.


    Echt cool, was man so alles erkennen kann.


    bfn hevo2

  • Hier mal eine Seite (http://waas.stanford.edu/metrics.html)
    darüber, wie genau WAAS in den USA ist. Dabei fällt mir gerade ein, wäre
    eine Messung mit einer Sirf-Maus in den USA mal interessant - vieleicht ist
    dort der Unterschied zwischen WAAS enebaled und nicht ja deutlicher -
    oder aber die Sirf- Algorithmen wären beschissen, und nicht EGNOS ? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von rene41 ()

  • Werde meine EGNOS-Testerei auf´s nächste Jahr verschieben:
    - die neue Nemerix-397 braucht "Aufmerksamkeit",
    - das Wetter/Schnee im Garten,
    - die Vorweihnachtshektik, etc
    lassen mir nicht die notwendige Ruhe. ;) ;)
    Wolf
    ...
    und temporär gibt´s noch Typhoon 3500 GO mit Falk PRO SC. :D