"Mit Navi sicher in den Stau"

  • Nach einer ADAC-Untersuchung - auch neueste ADAC-Motorwelt Heft 3 - führen Staumeldungen (TMC) mit Umleitungsempfehlung oft bis vorwiegend dazu, dass man vom Regen in die Traufe kommt, da durch die Vielzahl der Umgeleiteten es in Städten, Dörfern - allgemein auf den Umleitungsstrecken - dann zum Verkehrs-GAU kommt. Ein Verbleiben auf der Autobahn sei in vielen Fällen besser.


    Wie sind Euere Erfahrungen dazu?


    U.a. wurde eine Teststrecke befahren mit unterschiedlichen Geräten. Das Ergebnis möchte ich nicht als symptomatisch bezeichnen, denn so ein "einmaliger" Test hinkt meist. Trotzdem sei er mal hier genannt:


    Gerät_______________Fahrz. Min.___Strecke km___Diff. Min
    TomTom GO 940Live__ 79__________89,9_________
    Medion GoPal TMCPro__83__________95__________+3
    Straßenkarte_________88__________102_________+9
    Navign 84CLive_______90__________101_________+11
    Garmin Nüvi TMC_____100_________101_________+21
    BMW Navigation______118_________95__________+39


    Nachtrag: Teststrecke war Allershausen - Kolbermoor, 100 km.

    Einmal editiert, zuletzt von karomue ()

  • Ich bleibe bei Stau eigentlich immer auf der AB- irgendwann mal vor 10 Jahren bin ich bei ner Radiomeldung einer Vollsperrung abgefahren, da dann aber noch mit Straßenatlas. Ich nutze TMC Meldungen eher als zusätzlichen Hinweis, ich würde ggf. nur bei einer rechtzeitig angekündigten Vollsperrung ab-/umfahren.


    Gruß


    Volker

  • Bis die erste wirklich intelligente Navigation kommt wird es sicher noch 10 Jahre dauern. Dafür wird die Datenmenge der Navigatoren exponentiell wachsen und es wird eine dauerhafte Verbindung zu einem Server benötigt. Zur optimalen Funktionalität ist eine sehr große Anzahl von Nutzern notwendig, weshalb ich mir vorstellen kann, dass diese Navigationen über verschiedene Wege quasi zur Pflicht wird (entweder über Steuererleichterungen oder über Gesetze).


    Folgende Merkmale wird diese Navigation 3.0 haben:
    - die maximale Kapazität aller Straßenabschnitte wird erfasst (bei wie vielen Autos pro Minute läuft der Verkehr wie flüssig)
    - jede Navigation meldet welchen Straßenabschnitt sie in welcher Zeit befahren hat
    - aus diesen beiden Daten wird die reale Belastung der Straßenabschnitte errechnet und vielleicht auch Empfehlungen
    - diese aufbereiteten Daten lädt die Navigation und passt ihre Route entsprechend an
    - die Daten könnten dann innerstädtisch auch zur Ampelsteuerung benutzt werden und auf Autobahnen zur verkehrsabhängigen Geschwindigkeitsregelung


    Erste Ansätze gibt es schon: bei Navteq und OVI-Maps kann man sich schon heute die aktuelle Belastung großer Hauptstraßen anzeigen lassen. Aktuelle Navteq-Karten beinhalten Attribute zur durchschnittlichen Belastung. TomTom hat ein System installiert, bei dem die Nutzer ihre Belastungsdaten austauschen können.


    Vorteil dieser Navigation: Straßenzüge werden wesentlich besser ausgelastet bzw. nicht überlastet. Die Fahrzeit und damit die Umweltbelastung wird optimiert. Der Verkehr wird für die Nutzer stressfreier. Man könnte die Fahrzeugsteuer über die real gefahrenen Kilometer und damit die entstandene Belastung für die Gesellschaft abrechnen.


    Nachteil: die nötige Infrastruktur stellt kein Problem dar, existiert zum Teil schon. Allerdings könnte im Großstadtraum der UMTS-Kanal durch die Navigation über Gebühr belastet werden. Einstmals ruhige Nebenstraßen könnten durch die Umleitung von der Hauptstraße belastet werden. Und der aus heutiger Sicht wichtigste Punkt: die Begehrlichkeiten von Thomas de Maizière, Klaus Jansen (BDK), Ordnungsamt und Co.

  • Wenn ich mir mal so ansehe:


    Kanada 1996: Geschwindigkeitsbegrenzung, "rechts überholen" gestattet, ein völlig entspanntes fahren,
    Schweiz und Frankreich heute: Geschwindigkeitsbegrenzung, ein i.d.R. ebenfalls völlig entspanntes fahren, Geschwindigkeitsregelung ein und gemütlich los,


    wenn man das bedenkt, weiterhin mal überlegt, was es wirklich an Zeitvorteil bringt "freie Fahrt für freie Bürger", frage ich mich allen Ernstes, warum man sich in D so stäubt, eine Geschwindigkeitsbegrenzung einzuführen. Für die, die unbedingt rasen wollen - hm, ich fahre, wenn ich kann, auch schneller als 130 - könnte man ja Nachts die Begrenzung aufheben...


    Nein, wir sind ein Volk, das immer mehr ältere Fahrer auch auf Autobahnen hat. Fahrer, die mit den hohen Geschwindigkeiten nicht (mehr) zurecht kommen. Und es ist einfach die Differenzgeschwindigkeit zwischen denen und denen, die mit 200 (+ - ) umeinander fahren, die Probleme bereitet. Würden alle mit einigermaßen gleichbleibender Geschwindigkeit fahren wären viel weniger Spurwechsel (auch der Zeitgenossen, die meinen, rechts überholen zu müssen um sich 3 Wagenlängen weiter vorne wieder links reinquetschen zu müssen) erforderlich, was zu einem wesentlich verringertem Unfallrisiko führt.

  • Navigieren ohne Verkehrsleitsysteme zu benutzen, ist wie .......
    Fernsehschauen, ohne eine Programmübersicht zu kennen.

    ;) bab

  • "Freie Fahrt für freie Bürger"


    Freie Bürger schon, aber keine freie Fahrt! Freie Bürger produzieren nur verstopfte Straßen. Und sie genießen es, frei zu sein und im Stau zu stecken.
    Ich fahre immer rechts und lasse mich freiwillig überholen. Das ist ein Genuss, die verbissenen Gesichter der Überholenden zu beobachten, und wie ihre Köpfe glühen, wenn sie mein zufriedenes Lächeln vernehmen. So macht das Fahren riesig Spaß.


    lidis

  • Jetzt sind wir etwas daneben gelaufen, denn die Ursprungsfrage war ja, wie sind Euere Erfahrungen mit Staumeldungen/-Umfahrungen?


    Ja, ich weiß, selbst schuld. Aber können wir zum Ursprung zurückkehren?


    In "unserer" Ecke kann ich keine Erfahrungen sammeln bis auf eine gehabte, da wurde mir empfohlen bei der Rückfahrt aus der Schweiz kurz nach dem Juratunnel die AB wegen Stau zu verlassen. Und dabei hatte ich dann gerade noch gesehen - waren bereits auf der Ausleitespur - dass der gemeldete Stau sich eben aufgelöst hatte...

    • Offizieller Beitrag

    ich habe bei aktuell 50-60tkm pro jahr gelernt, die meldungen mit denen aus dem radio abzugleichen und mache mir dann selber einen kopf. dabei kommt eine automatische stauumfahrung gar nicht in die tüte. wenn ich mich zu einer umfahrung entschließe, schaue ich mir den weg vorab schon mal auf dem navi an (wenn die zeit dazu bleibt) und mache dann evtl noch eine streckensperrung über **km um nicht den allgemein üblichen weg geroutet zu werden.
    ich will nicht sagen, daß ich nicht im stau stehe, das wäre quatsch, aber es hält sich in grenzen, wenn man die drei dinge miteinander vereint: radio, navi, eigener kopf.



    mfg rohoel.

  • Vor einigen Monaten wurde in der WAZ über eine Untersuchung der Uni Duisburg / Essen? berichtet, das - im Ruhrgebiet - bei einem gemeldeten Stau das Verlassen der Autobahn nur bei einer Vollsperrung einen Zeitvorteil ergab.

  • Könnte man also fast um-reimen:


    "TMC ist eine Zier, doch weiter kommste ohne ihr..."


    Eine nette Beigabe, doch sollte man kritisch überlegen, ob man allen, die meisten, Umleitungsempfehlungen folgen sollte...


    Danke für die Einschätzungen.

  • "TMC ist eine Zier, doch weiter kommste ohne ihr..."


    Würde ich jetzt so nicht pauschalisieren.
    Bei 125 000 km im Jahr werden mir genug Staus gemeldet, ob Radio oder TMCpro.
    Es ist schon von Vorteil zu wissen wie lang ein Stau ca. ist.
    Nur umleiten lasse ich mich nicht in einer Ecke, die ich nicht kenne. Viel zu gefährlich bei meiner Höhe (4m).
    Dann stehste mit einmal vor einer Brücke mit einer Durchfahrtshöhe von 3,60m und im Radio kommt dann die Staumeldung auf der Umleitungsstrecke. :D

  • Also, das Ergebnis überrascht mich nicht wirklich :thumbup: :D


    Auf Verkehrsmeldungen aus dem Radio kannst Dich hier in GB nur dann verlassen, wenn Du nen lokalen Sender eingestellt hast - hab ich selten.
    Dafür gibt es auf den AB Überkopfhinweise die einem die Meilen und Zeit bis zur nächsten grösseren AB-Kreuzung anzeigen, bzw. auch Verkehrsstörungen - ein Anhaltspunkt.


    TMC und payTMC ist auf meinen Geräten OK, aber auch nicht mehr - am besten komm ich mit HD-T ans Ziel, da nur HD-T Verzögerungen auf Nebenstrassen und auf Strassen im innerstädtischen Bereich bereitstellt.


    cu Peter

  • "TMC ist eine Zier, doch weiter kommste ohne ihr..."

    Sehe ich anders. So kann ich meinen Gesprächspartner anrufen und ungefähr melden, wie lang meine Verspätiung werden wird.


    Mehr aber auch nicht. :P