GPS-Empfänger für Präzisionsanwendungen

  • Hallo Kollege,
    mich haben die gleichen Fragen beschäftigt.
    Ich nutze zum Parallelfahren derzeit die Wintec/Antaris Maus. Nach meinen Erfahrungen ist die Genauigkeit meistens besser als 1m. Das heißt z.B. beim Spritzen (24m) ist es eine wertvolle Orientierung. Auf alle Fälle besser als eine Schaummarkierung. Wenns drauf ankommt, gebe ich bei 24m Arbeitsbreite sicherheitshalber 23,5m in die Software ein. Fehlstellen habe ich noch nicht gehabt.
    Ob die Update Rate 4 oder 5 hz ist, macht keinen wesentlichen Unterschied. 1 hz macht aber wirklich keinen Spass. Das Problem ist es die nächste Spur zu finden. Stell dir vor, du fährst am Vorgewende mit 4-5 km/h also ungefähr 1,5 m/sec, den Punkt zu finden wann du abbiegen musst, ist nicht einfach.
    EGNOS habe ich meistens deaktiviert. Der Grund ist folgender: Die absolute Positionsgenauigkeit ist mir beim Parallelfahren egal. Außerdem vermeide ich Positionssprünge falls das EGNOS Signal durch Abschattungen z.B. Bäume verloren geht.
    Trotzdem bin auch ich auf der Suche nach mehr Genauigkeit. Von Antaris 5 verspreche ich mir da einiges. Es wäre schön wenn zukünftige GPS Empfänger auch größere Antennenflächen bekommen, die das Potential besser ausschöpfen.


    Gruß
    ston

  • Zitat

    Original von Ston
    ...
    Ob die Update Rate 4 oder 5 hz ist, macht keinen wesentlichen Unterschied. 1 hz macht aber wirklich keinen Spass. Das Problem ist es die nächste Spur zu finden. Stell dir vor, du fährst am Vorgewende mit 4-5 km/h also ungefähr 1,5 m/sec, den Punkt zu finden wann du abbiegen musst, ist nicht einfach.
    ...


    Hallo Ston


    Dabei solltest Du aber unbedingt noch den Hinweis auf die verwendete Software machen. Denn wenn die eine Updaterate von 4-5 Hz nicht unterstuetzt, dann nutzt Dir die Einstellung im Empfaenger recht wenig. Das "Mehr" an gelieferten Daten wird in dem Fall nicht verwertet. Im unguenstigsten Fall steigt sogar die Software aus.

  • Hallo,
    erstmal danke für die vielen Informationen.


    Ihr habt mich schon halb (oder mehr) der Illussion beraubt, für einen dreistelligen Betrag auf einen Meter genau fahren zu können.
    Wie funktionieren denn LH / Teejet für 1750 incl. Anzeigegerät, die in Tests doch gar nicht so schlecht abschneiden?


    Zu meiner Software: ich habe Testversionen von Helm DINA, Lacos PocketNav und Satcon Guidomat. Helm ist in den Paketen als Zugabe enthalten, Lacos kostet 500 und Satcon 400 .
    Mein Favorit ist der Guidomat, wo ich für mehrere Felder die Spuren aufzeichnen kann und bei der Rückkehr auf das erste wohl noch sehe, welche Lücken ich noch füllen muss. Helm schneidet ohne Spuraufzeichnung am schlechtesten ab.
    Passen diese "richtigen" Antennen (Trimble) an einen (meinen) PDA?
    Gibt es die Antaris auch an PS/2 oder CF-Slot?


    Mit meiner billigen Serienantenne habe ich Abweichungen bis zu 3m, wenn ich innerhalb Minuten zurückkomme. Wie es bei bei längerer Zeitspanne aussieht, weiß ich nicht, da die Demos nur 15min laufen.


    Bei 10m Abweichung setzte ich lieber mein Augenmaß ein -das ist genauer;
    bei Antennenpreisen über 2000 ist es billiger.


    Hallo Alfred, wo finde ich denn die Fa. GIS - da wirft Google einfach zu voiel aus!


    Hallo Ston, welche Hard- und Software nutzt Du? Könnte ich mit dem PDA auch Egnos zu-/abschalten?

  • Hayab: :tup


    ahfur:


    Das Anpassungsproblem wird Dir evtl. Kummer machen. Es sei denn, Du entscheidest Dich für ein Auswertegerät mit BT. Dann passen auch die Wintec.


    Profi-Receiver, da wirst Du den Anschluß prüfen, den kennt hier vermutlich keiner.


    Zum Problem selbst: ich meine aus stones Posting herauslesen zu können, dass das Positionsproblem mit "unseren" Geräten nicht so problematisch ist. Dafür spricht:


    1. diese Fahrten erfolgen i.d.R. doch im freien Feld, optimaler GPS-Empfang ist doch gegeben.
    2. vermutlich Hin-Rückfahrten erfolgen direkt aufeinander. Damit entfällt weitestgehend der nächste Problemfall für die Standortgenauigkeit, die sat-Bewegung. Die ist nämlich in der Zeit verm. so minimal, dass daraus keine größere Abweichung entsteht.
    3. es kommt ja nicht auf die absolute, sondern nur auf die rel. Genauigkeit an.
    4. Vorsicht bei den teueren Receivern. Ich weiß hier nicht, wie die wirklich funktionieren. Wir dürfen aber davon ausgehen, dass DGPS die Grundlage ist, damit wird eine eingemessene Feststation benötigt. Mal abgesehen davon, dass ich nicht weiß, ob man dazu "öffentliche" Stationen benutzen kann - und wo stehen sie? - werden daraus Folgekosten entstehen. Evtl. muss man aber auch selbst für solch eine Station sorgen, weitere Kosten, weitere evtl. immer neue Einrichtung/Einmessung. Dann sind solche Stationen (Funk-) Sender die genehmigt werden müssen. Gegeb. mal bei Vermessern, Ing.-Büros für Vermessung fragen.


    Nein, Ston hat das wohl richtig erkannt: mit "unseren" Geräten arbeiten, an den Rändern evtl. um einen dewissen Betrag überdecken. EGNOS deaktivieren, denn das stört mehr als es hilft - immer noch.


    Aber generell, Parallelfahren ist eine Anwendung, für die es hier nur ganz, ganz wenige Kenner gibt.

  • Hallo abfuhr,


    Seit einer Saison nutze ich AutoDoc/Dina von Helm. Das ganze auf dem Loox C550 mit der WBT 300 von Wintec. Vorher hatte ich Lacos. Lief auf dem Palm. Die Lacos Software hatte leider einige Fehler. Das war für mich der Hauptwechselgrund. Helm kam mir da etwas entgegen...
    Was das Parallelfahren anbetrifft, finde ich persönlich den "Helm Bildschirm" angenehmer.
    Mit der anfallenden Datenmenge von 4hz kamen bislang der Loox und der Palm T5 zurecht. Beim Palm allerdings mit der Einschränkung, das z.B einige freeware GPS Tools (Coto GPS) sich doch "verschluckten".
    Die Möglichkeit sich Stellen zu merken und sie nach einigen Stunden wieder anzufahren, erfordert meiner Erfahrung nach wirklich DGPS (EGNOS) Empfang. Sonst machen sich andere Effekte wie Satellitendrift doch so bemerkbar, dass ein Punkt nicht ausreichend genau wiedergefunden werden kann.
    Mäuse mit Antaris Chip lassen sich völlig risikolos und allumfassend auch vom PDA konfigurieren. Das im Gegensatz zu Sirf...
    Was mich anbetrifft, möchte ich das System nicht mehr missen. Es hat mir schon einige male den entscheidenden Zeitvorsprung verschafft (Pflanzenschutz).
    Gegenüber dem Teejet System würde ich die PDA Lösung ganz klar vorziehen weil vielseitiger. Und in Gesprächen mit einem LU der Teejet einsetzt kam ich zu dem Schluß, das in der Genauigkeit kein wirklicher Unterschied da ist. Welcher Empfänger im Teejet werkelt wüsste ich aber auch gerne...
    Kurzum: Der Einsatz einer PDA Lösung mit einer Konsumer Maus mit Antaris oder wohl auch MTK Chipsatz ist eine gute und relativ günstige Lösung wenn nicht Genauigkeiten im cm bereich benötigt werden. Ansonsten geht wohl kein Weg an den Empfängern von Trimble o.a. vorbei. Dann ist der Schritt zum vollautomatischem Lenksystem auch nicht mehr weit.
    Gruß
    ston

  • Danke Stone.


    Bezgl. ANTARIS: Programmierung mit u-center (PC) oder/und u.center mobile (PDA).


    Einige Grundanwendungen auf meiner HP/Links.


    Und, afuhr, google mal mit Parallellfahren. Da kommt einiges, was u.U. nützlich sein könnte. Z.B. ein Forum.

  • Zitat

    Original von afuhr
    ...
    Hallo Alfred, wo finde ich denn die Fa. GIS - da wirft Google einfach zu voiel aus!
    ...


    Hallo afuhr


    Indem Du einfach auf den angehangenen Link klickst


    PUSHEme/SEEme

  • Ston hat die wesentlichen Argumente treffend und anschaulich gebracht.


    Grundsätzlich bleibt immer die Frage, ob man im Bereich um die 500 EURO bleiben will/muss oder gleich über 2000 gehen will/kann.


    Ich habe bis zum Frühjahr selbst bei Helm gearbeitet, kenne die Branche also ein wenig "von innen". Übrigens (und auch wenn man die Mitbewerber eigentlich nicht direkt angreifen sollte): Satcon vertreibt zwar seit Ewigkeiten Software unter eigenem Namen, lässt für gewöhnlich aber meist von anderen (üblicherweise Lacos) entwickeln.


    Das Helm-Programm ist programmiertechnisch erste Sahne (gute alte C++ Schule, schnell und ressourcenschonend). Den Funktionsvergleich mit den Mitbewerberprodukten kann ich jedoch nicht führen.


    Die Qualität von Trimble & Co. ist wie gesagt nicht nur der Empfänger (ist in der 2000-EURO-Klasse auch nur EGNOS und kein Militär-Voodoo, dafür aber mit größerer Antennenfläche und besser angepassten Chipsätzen/Firmware), sondern eben auch die elektrische und mechanische Robustheit der Geräte, die Lichtleiste, die sonnenlichttauglichen Displays usw.


    Hagen

  • Kleine Info zum Nachdenken bei GIS:


    Dies ist ein USA-System. Als DGPS wird WAAS verwendet. Das ist allgemeiner SBAS, wird also in unseren Breiten EGNOS sein.


    Was in USA mit WAAS sicher gut und problemlos läuft, muss es bei uns mit EGNOS - remember, immer noch im Testmode! - nicht automatisch auch.

  • So, Ihr Paralllelfahrer, schaut mal hier.



    :] :] :tup :tup



    Ohne in der Problematik tiefer drinzustecken möchte ich doch behaupten, dass Stone hier ein System mit "Normaluser" PDA und Maus - o.k, 4 Hz - verwendet und eine für meine Begriffe ausgezeichnete Genauigkeit erreicht!


    kml in GE laden, kippen und ca 90° drehen.

  • Zitat

    Original von karomue
    Ohne in der Problematik tiefer drinzustecken möchte ich doch behaupten, dass Stone hier ein System mit "Normaluser" PDA und Maus - o.k, 4 Hz - verwendet und eine für meine Begriffe ausgezeichnete Genauigkeit erreicht!


    Das kann ich nur bestätigen. Da hat jemand seine WBT-300 bestens konfiguriert! Und wie Ston schon angedeutet hat: Wer viel mehr Präzision beim Fahren will oder braucht, muss dann sicher bald auch schon in Richtung automatisierte Lenkung (EZ-Steer oder Autopilot) gehen...


    Hagen

  • Hallo zusammen,
    eine Frage /Idee tut sich da noch auf: Wäre es möglich, sozusagen mit einem umgekehrtem Portsplitter die Signale von zwei GPS Mäusen zu mischen, um die Genauigkeit noch zu erhöhen? Oder anders gesagt: Gibts eine Software, die aus dem Signal von zwei GPS Mäusen den Mittelwert errechnet?
    Gruß
    ston

  • Sowas kenn ich nicht, weder Software noch "Desplitter"


    Was aber mit dem WM5.0-BT-Stack geht, wäre die gleichzeitige Track- oder Logaufzeichnung zweier Empfänger mit zwei verschiedenen Logging-Programmen auf einem PDA und die anschließende Mittelung der Positionen mit z.B. Excel

    Kaum bist mal kurz weg sieht alles gleich ganz anders aus ??

  • Hallo,


    hab gerade den Thread gefunden, und ich kann nur bestätigen, das alleine Hardwaremäßig Welten zwischen den Profigeräten und den einfachen GPS Empfängern liegen.
    Ich hab mal spaßeshalber meine GPS Maus(Holux 236) und einen Leica Empfänger zur selben Zeit auf den selben Punkt gelegt und dabei war die Koordinate des Leica Empfängers ca 1-2 m genau und die der Maus über 8m daneben.
    Ist ja auch verständlich wenn man alleine die Antennenfläche und Konstruktion vergleicht. Außerdem wertet das Profigerät auch die militärischen Frequenzen aus, allerdings nur die Frequenzdifferenzen, denn das Signal an sich können nur die Militärs entschlüsseln (da reicht dann auch ein kleineres Gerät aus, wir hatten beim Bund auch nur ein Handgerät und haben damit Koordinaten bestimmt)
    und zu guter Letzt ist auch noch die Qualität der Uhr entscheident.
    Wenn man dann noch SAPOS zuschaltet ist die Genauigkeit natürlich nicht mehr zu toppen, wir bestimmen jetzt sogar schon Höhenpunkte mit GPS, was früher undenkbar war.


    Mein Fazit: wer genaue Koordinaten braucht, kommt um Profigeräte nicht drumherum.


    Da kann man noch soviel mit 2 oder mehr Mäusen rumprobieren, erstmal müßte man die Mäuse irgendwie eichen, also denn festen Fehler bestimmen und dann sind die Mäuse viel zu anfällig für äußere Einflüße, das könnte man nur mit langen Meßreihen auf einem Punkt einigermaßen korrigieren.
    Wenn es aber um die Positionsangabe während der Fahrt geht, kann man da nur einigermaßen brauchbare Werte rausholen, wenn man immer wieder auf einen bekannten Punkt fährt und die Koordinate dort korrigiert.
    Und wenn man die Zeit dafür abrechnet ist ein produktives Arbeiten ausgeschlossen.
    Also ich will hier niemanden den Wind aus den Segeln nehmen, ist nur meine bescheidene Meinung, vielleicht kommt ja mit den nächsten Chip Generationen
    eine Verbesserung, aber zur Zeit kommt man für berufliche Nutzung nicht um Profigeräte herum.

  • Hallo ,
    in der letzten Profi wurden mehrere Lenksysteme verglichen, die auch nur EGNOS als Korrektursignal verarbeiteten und doch bis auf ein Gerät sogar mit den größten Ausreißern unter einem Meter blieben.


    Wie deckt sich das mit der Aussage, dass man EGNOS besser deaktiviert?


    Welche Maus mit meinen Anschlüssen RJ11 oder PS2 ist da brauchbar.
    Die Holux 213 wurde schon mal genannt - kann die unter einem Meter bleiben?


    Ansonsten danke für den Tipp mit dem Landtreff-Forum.
    Da werde ich mich auch weiter umhören.


    Grüße aus dem Taunus
    Armin