einfach rundum eine Katastrophe

  • Hallo,
    wie der eine oder andere Forumsuser schon mitbekommen hat, verbringe ich einen Teil des Jahres -auch aqus beruflichen Gründen- in Spanien.
    So versuche ich derzeit -eigentlich schon seit mehreren Monaten- unsere Familie mit Navis für Spanien auszustatten.


    Die Erfahrungen dabei mit den auch in Deutschland gängigen Systemen sind derart unterschiedlich, dass ich dazu schon ein paar Kommentare hier verfasst habe.
    Ich stelle fest, dass es trotz der sowohl von Navteq wie auch TeleAtlas versprochenen fast 100%-Abdeckung des Küstenstreifens an der Costa Blanca (Valencia südlich) zu gravierendsten Unterschieden kommt, die sich teils dramatisch auf die Routenführung auswirken.


    Becker 7934 bspw. hat Navteq-Kartenmaterial von 4/2005 und kennt viele Strassen, weiss aber durchaus bei allem, was in den letzten zwei Jahren eröffnet wurde, zu enttäuschen.
    TomToms TeleAtlas-Material ist im TT One II neuer und aktueller als im nagelneuen 910er, aber selbst im relativ aktuellen OneII kennt die Karte von unserer 1000-Seelen-Urbanisation nur eine von insgesamt drei Zufahrten. Andererseits kennt TT OneII bereits eine Ortsumfahrung, die erst vor vier Wochen eröffnet wurde.
    Navteq auf dem Loox 100 (MN6) läuft recht gut, ist kartenmässig aber auch nur auf dem Stand von Becker, hat also ebenfalls Aktualitätsdefizite.
    iGo auf einem MyGuide 4000 siedelt sich auf einem Niveau mit dem TT 910 an, ist also nicht so aktuell erfasst wie TT One II.
    Garmins Nüvis (350 und 660) haben zwar viele Infos in die Tiefe, routen aber jenseits von Gut und Böse, sind für eine echte Zielführung eine Zumutung, weil mehr Seiten- als Hauptstrassen nutzend.


    Ich dachte, schlimmer als bei Garmin kanns nicht mehr kommen - und so täuscht man sich.
    Da momentan "nur" drei Navis in der Familie sind (TT OneII, Becker und Loox) wurde und wird noch eines gebraucht. Also auf zum hiesigen Mediamarkt und geschaut, was man in Spanien so zu bieten hat.


    Aufgrund des für die Verhältnisse hier günstigen Preises habe ich einen PDA erstanden. Mio P 350 mit SirfIII und 400MHz Samsung Prozessor.
    Dazu als Navigationssoftware Route66 Navigate 7 in der Spanien/Portugal-Version. Abdeckung an der gesamten spanischen Ostküste ca. 100% laut Aufdruck auf der Umverpackung. Kartenstand laut Route66-Homepage 4/2005. Lieferant Navteq.


    Da der Becker mit dieser eigentlich alten Software relativ gut routet (auch wenn in die Tiefe einige Details fehlen), sprach nichts gegen Route66.
    Nur - was die Praxis zeigt, ergibt ein völlig anderes Bild.


    Strassen, die der Becker kennt und über die er auch problemlos navigiert, sind bei Route66 unbekanntes Terrain. Selbst Hauptstrassen in unserem Nachbarort -einem der wahrlich zahlreich besuchten Touristenziele an der Costa-Blanca- sind nicht kartographiert.
    Die Fahrten mit Route66 gestalten sich zu einem einzigen Desaster.


    Seit mehr als 15 Jahren vorhandene Kreisverkehre innerorts ignoriert er vollständig, kleine und kleinste Nebenstrassen -ja selbst Grundstückseinfahrten- nutzt er zur Wegführung, er lotst in Hotelzufahrten, Sackgassen, private Grundstückszufahrten und errechnet zudem Wegstrecken, die dermassen abenteuerlich sind, dass einem als Nutzer die Spucke wegbleibt.
    Eine am heutigen Abend vorgenommene direkte Fahrt von der Stadtmitte Javea zu unserem derzeitigen Wohnort Benitachell -direkte Strecke, so wie von Becker und TomTom angezeigt- ca. 12 Kilometer macht Route66 zur Erlebnisexcursion.
    Route66 macht aus 12 Kilometern Hauptstrassenverbidnung sage und schreibe 40 Kilometer, versucht selbst bei Befahren der direkten, korrekten Strecke noch in Sichtweite des Zieles, zurueckzulotsen und zum Ursprung der errechneten Route zu führen, um von dort dann wieder die 40km von Neuem zu beginnen.
    Trotz Befahrens der Hauptverbindungsstrassen kommt unablässig der Hinweis, dass das kartographierte Gebiet verlassen worden sei, dass mit Fehlberechnungen bzw.-ansagen zu rechnen sei (ja, Route66 hat eine derartige Ansagefunktion).
    Das ganze natuerlich bei einwandfreiem, nicht abreissendem Satellitensignal und klarstem Himmel mit freier Sicht.


    Gleiche Katastrophe heute auf der Autobahn von Valencia nach Benitachell. Korrekt und von Becker, Loox und TT so gewählt: Abfahrt 62 und von dort auf direktem, südlichem Weg über Nationalstrassen nach Benitachell (Die Strecke von Valencia nach Benitachell hat einen direkten Nord-Süd-Verlauf).
    Ganz anders Route66: die Ausfahrt 62 wird ignoriert, stattdessen will er weitere 15km auf der Autobahn bleiben, um dann über die Ausfahrt 63 abzuleiten (im Süden von Benitachell gelegen) und von dort aus dann wieder Richtung Norden -also entgegen der bereits gefahrenen Strecke-zurueckzuführen.


    Ich habe in all den Jahren meiner Navigationsgerätenutzung (und dies sind immerhin schon fast 20 Jahre) bei unterschiedlichsten Geräten von zahllosen Festeinbauten wie auch Navigationsradios von Becker, Blaupunkt etc. und der stets wechselnden Nutzung transportabler Geräte noch NIE eine solche Software auf einem Gerät gehabt wie Route66 Navigate 7.
    Eine irrsinnigere Streckenführung als die just gerade erlebte, planlosere Ansagen und hilfloseres Fehlleiten habe ich noch nicht über mich ergehen lassen müssen.
    Ich weiss nicht, wie die Route66-Navigationssoftware in Deutschland mit
    ihren Nutzern verfährt, aber hier im südlichen Europa ist es eine Katastrophe.
    Die Abdeckung stimmt nicht ansatzweise mit den Angaben auf der Homepage bzw. dem Packungsaufdruck überein (vorsätzliche Täuschung?) und selbst dort, wo sich Route66 auskennt, wird ein heilloser Mist zusammennavigiert.
    Wer in südlichen Gefilden unterwegs ist, sollte sich sehr gut überlegen, was er kauft.
    Gruesse
    Guenter

  • Hallo,


    ich war dieses Jahr ebenfalls in Spanien in der Nähe von Lloret de Mar - unser Ferienhaus war auf einem Hügel und selbst dort kannte R66 jeden "Feldweg" mit Namen. Dass keine hausnummerngenaue Navigation möglich war ist fast logisch.


    Auch die dort berechneten Routen für unsere Ausflüge waren o.k... soweit man dies als Touri beurteilen kann ;)


    Ich kann mich also nicht beklagen.

  • gelöscht

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  • Hallo Uwe,
    hallo Michael.


    toni01: ich hatte mir von R66 sehr viel versprochen, weil bislang praktisch -ganz im Gegensatz zu vielen anderen Navisofts- kaum negative Kommentare zu lesen sind. Von deutschen Usern wirds eher sogar gelobt.


    Hausnummerngenaue Navigation verlange ich ja garnicht, in Deutschland nicht und in Spanien erstrecht nicht.
    Aber dass eine Navisoftware aus 12km einen 40km-Umweg berechnet, das ist -neben vielen anderen Auffälligkeiten- schon mehr als merkwürdig.
    Wie das Becker mit gleichem Kartenstand kennt Route66 auch viele Seitenstrassen in Urbanisationen und kleinen Siedlungen. In unserer Nachbarschaft ist bei Route66 sogar die Vorfahrt vor einem privaten Haus (also ein Weg mitten im privaten, vollständig umzäunten Garten) mit einem Strassennamen versehen -und das Haus steht dort schon mehr als 15 Jahre.


    Details bis in die Tiefe dort, wo sie oft nicht gebraucht werden oder schlicht -wie im genannten Fall- ein Witz sind. Aber dort, wo es Details kennen sollte (die auch das Becker mit gleicher Navteq-Karte kennt), versagt es hoffnungslos. Seit ewigen Jahren vorhandene Kreisverkehre sind beim Becker vorhanden, bei Route66 werden sie einfach ignoriert.
    Ich habe alle möglichen Einstellungen bei R66 versucht, immer kam dabei nur ein scheussliches Ergebnis zustande.
    Kleine Strassen in Urbanisationen werden beim Befahren ausserhalb der Routenführung oft korrekt angezeigt (auch besser als TT OneII mit neuerem Kartenmaterial), aber beim Fahren auf grossen Orts-Durchgangsstrassen spinnt R66 hier, versucht abzuleiten, quatscht permanent von nicht digitalisiertem Gebiet trotz vollem Satempfang.


    Und dass selbst in Sichtweite des Zieles immer noch zum Erhalt der ursprünglich errechneten Route zurueckgefahren werden soll (also von 10 km bereits gefahrene Gesamtstrecke wieder 10 km zurueck, um auf die vorher errechnete 40km-Unsinns-Strecke zu leiten) ist schlichtweg Wahnsinn.
    Ich hätte das alles ja noch mit einem Kopfschuetteln akzeptiert, wenn die Soft ein Sonderangebot einer alten Version gewesen wäre.
    War sie aber nicht. Ganz klar weist sie sich als Navigator 7 aus und verspricht eine nahezu 100%-Abdeckung im von mir genutzten Gebiet.
    Und wenn sie 100% verspricht (was auch nicht ansatzweise stimmt), dann gehe ich doch berechtigt davon aus, dass sie in diesem Gebiet zumindest die grossen Hauptstrassen nicht nur kennt, sondern auch richtig und sinnvoll nutzt.
    Und genau das macht sie leider nicht.
    Bei mir fliegt das Produkt in den Abfall, da Software mit geöffneter Verpackung ja nicht zurueckgenommen wird.
    Wäre ich momentan in Deutschland, würde ich die Sache einem Anwalt übergeben, da ich mich vom Hersteller vorsätzlich getäuscht fühle.
    So aber buche ich es als Lehrgeld ab.
    Leider.




    @ Michael.
    Wie schon geschrieben, Lehrgeld, ja.
    Wieder einmal, aber diesmal richtig satt (noch schlimmer als bei Garmin), weil rundum praxisfremde Navigation.
    Wenn ich so fahren würde, wie Route66 es empfiehlt, hätte ich vermutlich innerhalb einer Woche mindestens den dreifachen Betrag der Softwarekosten an zusätzlich verbrauchtem Sprit aufgewendet.
    Und das kann ja auch nicht der Sinn der Sache sein, ganz abgesehen vom Zeitaufwand für völlig unsinniges Durch-die-Landschaft-Fahren.


    Zu Deiner Frage. T 7000 mit MN6 - nun, da ist leider im Forum ja auch eine Menge an kleinen negativen Punkten zu lesen wie Wenden auf der Autobahn, Abfahren durch die Leitplanke etc.
    MN6 scheint auf dem T 6000 auch etwas besser zu laufen. Insgesamt ist das Bild zu MN6 für mich etwas indifferent, im Forum hier recht viel Negatives, bei der Nutzung des Loox N100 mit MN6 im Auto meines Sohnes eigentlich aber ohne grössere Probleme laufend.
    Liegts am Loox oder liegts daran, dass Loox und MN6 gut miteinander koennen?
    Wer weiss es schon......


    ich versuche jetzt erst einmal, hier irgendwo TTN6 für PDA zu bekommen (wird auch im MediaMarkt angeboten - leider für 30,-- mehr als auf der TT-Homepage - so günstig ist er halt, der Mediamarkt :)
    Mal schaun, wie die Soft dann auf dem Mio P350 läuft.
    Irgendwann und irgendwie wirds schon funktionieren.
    Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass bei irgendeinem Hersteller die auf den Verpackungen vollmundig versprochene 100%ige Gebietsabdeckung dann irgendwann auch mal zu wenigstens 80% vorhanden ist. Irgendwann eben.


    Viele Gruesse
    Guenter

    Einmal editiert, zuletzt von Guenter H. ()

  • Hi Guenter,


    mir ist auch schon aufgefallen, das bei neueren Karten öfters etwas "verschlimmbessert" wurde - jetzt nicht auf R66 bezogen.


    Weshalb das so ist - keine Ahnung. Aber mich ärgert's auch :(.

  • Hallo Guenter,


    schön Dich hier auch mal zu treffen, im DF bist Du derzeit eher rar :)


    Nach etwa 300km mit Route 66 in D kann ich es für hiesige Anwendung nur empfehlen - das Routing ist dem von MN5 sehr ähnlich, Abweichungen ergaben sich heute beispielsweise nur darin, dass für die letzten 5km von Hannover nach Göttingen eine andere Abfahrt von der BAB gewählt wurde. Die Anweisungen sind rechtzeitig und sinnvoll strukturiert.


    Gelegenheiten für Querfeldeinstrecken hätten sich im Umland von Hannover, z.B. Wunstorf durchaus ergeben, aber das Programm hat sich schön an die normalen PKW-Strecken gehalten.


    Ich vermute einfach, dass das Kartenmaterial für Spanien saumäßig attributiert ist. Da Du mit dem redaktionell identischen Navteq-Material im MN6 ebenfalls unzufrieden warst, wird das primär am Erfassungsstand von Navteq liegen. Die unsinnigen Langstreckenroutings können durch schlechte Erfassung seitens Navteq (falsche Attributierung) oder durch Route 66 (schlechte Konvertierung des Datenmaterials) entstanden sein, das ließe sich am einfachsten klären indem Du die gleiche Strecke noch einmal im MN6 rechnen läßt - kommt da ebenfalls ein Umweg raus, ist die Schuld sehr wahrscheinlich bei Navteq zu suchen, kommt MN6 zu einer sinnvollen Route, hat Route 66 den Bock geschossen.


    So oder so: Ich habe nach dem Bericht den Eindruck, dass Du in deiner neuen Heimat mit Teleatlaskarten wohl besser versorgt bist. Da bieten sich wahlweise TTN6 oder Klicktel an, wobei ich bei Klicktel die ersten Erfahrungen mit dem angekündigten 1.5-Update abwarten würde - das Routing soll da verbessert werden, bei einem eigenen Test mit der Beta fand ich es seinerzeit auch im Stadtbereich verbesserungswürdig.


    Was sich jetzt auszahlt, ist die Entscheidung für einen PDA: Anders als beim PNA ist es hier einfach, die Software zu tauschen, ohne das ganze Gerät wegzuschmeißen. Route 66 sollte sich notfalls bei eBay für leidliches Geld weitervertickern lassen, ich habe meine deutsche Lizenz auch gerade dort gebraucht erstanden :)


    Ciao,


    Detlev

  • Zitat

    Original von Guenter H.
    Und dass selbst in Sichtweite des Zieles immer noch zum Erhalt der ursprünglich errechneten Route zurueckgefahren werden soll (also von 10 km bereits gefahrene Gesamtstrecke wieder 10 km zurueck, um auf die vorher errechnete 40km-Unsinns-Strecke zu leiten) ist schlichtweg Wahnsinn.


    Vielleicht liegt das an der Implementation der Neuberechnung. Etwas ähnliches hatte ich manchmal mit dem Destinator erlebt. Der wollte auch partout immer wieder auf die ursprüngliche Route, selbst wenn man komplett anders gefahren ist (oder fahren musste). Beim Destinator half da jeweils nur ein Abbrechen der Routenführung und ein Neustart der Routenführung.


    In der Beziehung haben mich die Garmin-Geräte immer angenehm überrascht. Da wird anscheinend ca. 3 mal versucht, die Route wiederzufinden. Dann wird komplett neu gerechnet - eigentlich das, was ich von einem Navi erwarte.

    Quest V4.1, nüvi 300 V5.1, Navigon 1210, TomTom GO 930
    CityNavigator (verschiedene), Mapsource 6.16.3, TwixRoute 37


    History: D3, DPN, D6, Magellan RoadMate 700, eTrex Vista, c320, Mio C320b

  • Also mit der Hitze im südlicheren Europa dürfte das wirre Routing nichts zu tun haben :D


    Spaß bei Seite. Ich war im Sommer in Kroatien im Urlaub und war wirklich gespannt, was das Routing taugen wird, da hier cie Abdeckung bei ca 10% bis 20% liegt und zudem einige der wichtigsten AUtobahnteile erst letztes Jahr eröffnet wurden!
    Man war ich überrascht, die Route wurde über 1.300KM fast so berechnet, wie ich mir sie im Vorfeld geplant hatte und wie sie auch von den Starßenschildern angezeigt wurde, einzigster Unterschied waren die letzten 70KM über Landstraße. Hier bin ich bei der Hinfahrt den Wegweisern, bei der Rückfahrt R66 gefolgt ... so eine Schei... - hätte ich gleich das gemacht, was R66 gesagt hat, hätte ich mir einges Gehäule meiner Kinder Kinder erspart. 8)


    Nun ja, so Unterschiedlich können Erfahrungen sein. Ich glaube einfach auch, dass man bei der Auswahl der NaviSoftware wohl darauf achten muss, wo man diese einsetzen möchte ?(


    Deshalb mal ein Danke an Günter, denn wenn ich mal nach Spanien fahren sollte, werde ich wohl nicht blind auf R66 vertrauen.


    Gruß
    Christl

  • Moin, moin Detlev,
    die Welt ist klein, stelle ich immer wieder fest.
    :)
    OT: im DForum gibts derzeit ausser Spekulationen ja nichts Weltbewegendes. Sobald C die Neuheiten präsentiert, machts auch wieder Sinn, mitzudiskutieren. Ansonsten sinds doch nur Wiederholungen.


    Doch zurueck zum Thema:
    wie Du schon schreibst, vermute ich nach diversen Erfahrungen mit dem Navteq und TeleAtlas-Material die grundsätzlich auftretenden Schwierigkeiten hier in der markenspezifischen Auslegung des Materials, nicht aber in der Basiserfassung durch die Kartenlieferanten.


    Gerade im Vergleich des Navteq-Materials in Garmin, Becker, MN6 und jetzt Route66 ergeben sich trotz angeblich identischen Kartenstandes (!!) ganz gravierende Unterschiede im Routing wie aber auch in der Detailwiedergabe.
    Dies kann man an ein paar einfachen Beispielen festmachen:


    1) Kreisverkehre: Becker, Garmin und MN6 kennen 80% der vorhandenen Kreisverkehre, Route66 nur etwa 20%.


    2) Becker und MN6 zeigen den im Eingangsposting auf dem privaten Grundstueck verlaufenden Weg, benennen ihn aber korrekterweise nicht.
    MN6 ignoriert ihn sinnvollerweise vollständig.
    Und Route66 kennt ihn, gibt ihm gar einen (falschen) Strassennamen und will die private Gartendurchfahrt auch zum Routing nutzen.


    3) Bei der im Eingangsposting bezeichneten Heimfahrstrecke routet Becker absolut korrekt und in jedweder Hinsicht richtig.
    MN6 kommt dem sehr nahe, kann eigentlich in diesem Falle auch als o.k. bezeichnet werden.
    Garmin versucht sich mit einem kleinen Umweg, Route66 jedoch übertifft jede Phantasie in Bezug auf unsinnige Streckenführung. Und die damit einhergehenden Ansagen sind bei Route66 kein Grund zum zielgerichteten Fahren, sondern lediglich einer zur erhöhten Heiterkeit, weil völlig sinnlos - sich permanent widersprechend.


    4) Alle haben angeblich identisches Kartenmaterial, trotzdem nehmen Becker und MN6 sinnvollerweise bei Ortsdurchfahrten die direkte Durchgangsstrasse als kürzesten und besten Weg. Route66 geht da schon mal intensiv vom Weg ab und versucht, Nebenstrassen mit einzubeziehen, beharrt vor allem absolut sinnbefreit bis kurz vor dem Ziel auf die Rückkehr zum Ausgangspunkt der Fahrt, fordert auf, komplett zurueckzufahren und der falsch berechneten Route bedingungslos zu folgen.
    Garmin dagegen (Nüvi 350 und 660) schafft es nicht, Ortsdurchgangsstrassen zu nutzen, lotst stattdessen selbst im LKW-Modus durch kleine und kleinste Orts-Nebenstrassen, um dann am Ende der Ansiedlung wieder auf die Hauptstrasse zurueckzukehren. Auch dann, wenn die Strassen für die im Nüvi eingestellten Fahrzeuge gesperrt sind.


    Alles also sehr verworren und bislang im Endergebnis bei Navteq-Material für den Becker sprechend. Dies jedoch ausschliesslich von der Routenführung her, denn in der Ortssuche hat Becker wiederum massive Nachteile aufzuzeigen, findet Orte und ihrem in Landkarten abzulesenden Namen erst garnicht, kennt sie nur in der dialektbezogenen Schreibweise, die ausser Ortsansässigen natuerlich niemandem geläufig ist. So führt manche Ortssuche schlichtweg ins Nichts.
    Ein sehr wichtiger Punkt, den MN6 wesentlich besser macht. Bei Route66 komme ich lieber erst garnicht auf die mit einer Fuzzy-Logik (Logik????) versehene Ortssuche näher zu sprechen, es ist hier in Spanien einfach ein Graus, zu suchen bzw. suchen zu lassen. Gebe ich eine Strasse ein und im Nachzug den entspr. Ort (diese Reihenfolge muss bei Route66 gewahrt bleiben), dann schlägt er mir dreissig oder weitaus mehr Ziele vor, die logischerweise eben auch dann bei 30 Vorschlägen 29 falsche Ziele beinhalten (weil in anderen als dem gewünschten Ort liegend). Die gilt es dann erst einmal manuell auszusortieren.


    TeleAtlas hingegen ist in mancherlei Hinsicht auf dem wesentlich neueren Stand (bspw. die beschriebene Ortsumgehung in unserer Nähe -die Anfang November erst eröffnet wurde- ist schon vollständig und richtig mit erfasst und wird auch korrekt genutzt).
    Im Gegenzug kennt TeleAtlas in allen mir bekannten Geräten zu unserer 1000-Seelen-Siedlung nur eine einzige von drei Zufahrtsmöglichkeiten. Die vor unserem Haus liegende Sackgasse (seit dreissig Jahren so) ist bei TeleAtlas von zwei Seiten her befahrbare Durchgangsstrasse.


    Ich bin mir nicht im Klaren, was nun besser ist. Beim Austausch eines Programmes gegen das andere treibt man letztendlich nur den Teufel mit dem Beelzebub aus.


    Einziger Vortel des PDA-Kaufes ist -und da stimme ich auch mit Dir überein- der, dass ich nun wirklich von Programm zu Programm "hüpfen" kann, ohne jedesmal die Hardware mitbezahlen zu müssen.
    Als Nächstes werde ich jetzt mal iGO unter die Lupe nehmen.
    Ein allererster Eindruck letzte Woche mit einem Lidl-MyGyde 4000 war recht gut, leider gab das Gerät am zweiten Tag vollständig den Geist auf, als beim Liegen auf meinem Schreibtisch mit einem lauten Knacks plötzlich das Display zerplatzte. Auch das gibt es.


    Insgesamt sehe ich das Ganze noch immer mit einem lachenden Auge, lerne halt auf diese leider etwas kostspielige Art und Weise etwas dazu (und sei es nur die Art und Weise, wie Navigationsanbieter mit ihren Kunden umgehen), kämpfe mich durch zu vielleicht funktionierenden Systemen und erkenne, auf welche Marken ob der sich hier zeigenden Praxisuntauglichkeit ich in Zukunft verzichten kann - und da steht Route66 jetzt bei mir an allererster Stelle.


    Mein Fazit derzeit: Becker relativ weit vorne bei problematischer Ortssuche, MN6 direkt dahinter und dann lange nichts.
    Im Gegenzug TomTom One II mit zwar schlechterer Detailstrassenabdeckung und daher Unkenntnis vieler Strassennamen in Wohnsiedlungen, aber bei Hauptstrassen auf dem deutlich aktuelleren Stand, sehr leichter Zielsuche und sehr guter Routenführung ohne gravierende Fehler (kleinere Fehler sind auch da drin), aber mit der leider äusserst intensiven Permanentaufforderung, bei Abweichungen von der Strecke durch Wenden wieder zu dieser zurueckzukehren. TomTom leidet unter dem "Bitte Wenden"-Syndrom.


    Jetzt warte ich auf ein Gerät bzw. eine Software, mit dem/der die Fehler aller Geräte bzw. Karten ausgemerzt und alle jeweiligen Vorteile in sich vereint werden.
    Ich denke aber, über dieses Warten werde ich alt und grau.


    Viele Gruesse
    Guenter

    Einmal editiert, zuletzt von Guenter H. ()

  • Magnum


    Du routest aber schon über die "richtige" Karte und nicht etwa über die DACH + MRE ?(


    Sascha

    Einmal editiert, zuletzt von SaBo ()

  • Nette Variante, Sascha :D


    Nee, nee, man sagt mir ja eine gewisse Naivität nach, aber so blöde bin ich dann doch nicht.
    Route66 habe ich übrigens nur in der Spanien/Portugal-Version ohne MREs, insofern kam ich erst garnicht in Versuchung, einen Fehler wie den von Dir beschriebenen zu machen.


    Grüsse Guenter


    @christl und svx-biker:
    Garmin ist hier leider auch nicht die Lösung (gerade der 660 hätte mich sehr fasziniert ob seiner Features). Für Spanien erscheint mir im grundsätzlichen Routing momentan die beste Lösung Becker bzw. TomTom OneII (die neue TT x10er-Serie hat wiederum abweichendes -schlechteres- Kartenmaterial).
    Wie gesagt, ab morgen liegt mein Augenmerk mal auf iGO, das in einem ersten Überblick recht gut zu sein scheint.


    Gruesse
    Guenter

  • Zitat

    Aber dass eine Navisoftware aus 12km einen 40km-Umweg berechnet, das ist -neben vielen anderen Auffälligkeiten- schon mehr als merkwürdig.


    Das ist schon merkwürdig. Aber viele User haben hier ja sehr gute Erfahrungen mit dem aktuellen R66 gemacht. Da Deine Erfahrung ziemlich im Widerspruch zu den sonstigen Erfahrungen hier sind, solltest Du mal prüfen, ob nicht auch ein anderer Fehler vorliegen kann (defekt am PDA, GPS-Defekt, defekte Install, defekte Speicherkarte, defekte MAP-Datei). Es gibt da so viele Möglichkeiten, leider natürlich oft nicht einfach feststellbar (könnte zB nur zeitweise auftreten, Wackler etc...).


    Du könntest mal genau den Startort und den Zielort angeben, am Besten mit einem Screenshot der Route, die R66 bei Dir anzeigt. Dann könnte zum Vergleich mal jemand, der die Euro-Version hat, das gegenprüfen (ich habe leider nur DACH). Vielleicht kann man den Effekt so bestätigen oder eben auch nicht.



    MfG Klaus

  • Hallo Klaus,
    Screenshot geht nicht mehr, das Programm ist heute konsequenterweise vom PDA runtergeflogen.
    Gerne hier aber, für den Fall, dass es jemand nachvollziehen will, die Fahrtdaten:
    Start Javea/Spanien Avenida del Mediterraneo Ecke Calle de Genova.
    Ziel Benitachell/Spanien CV 740 Kreuzung Travesia de les Cansalades


    R66 routet nicht über die CV 742 zur Travesia de les Cansalades, sondern vom genannten Ausgangspunkt Richtung Norden (also der Zielrichtung zuwiderlaufend) zur Avenida del Puerto, dann quer durch den alten Ortskern von Javea bis zur CV 734, dort weiter Richtung Gata da Gorgos, dann nach Norden auf die N332 bis zur Autobahnanschlussstelle Denia/Ondara, dort auf die Autobahn AP 7 Richtung Süden (also parallel zur gerade eben noch nördlich befahrenen Strecke wieder Richtung Süden zurueck) bis Zur Ausfahrt 63 in Höhe Benissa und führt von dort über Landstrassen nach Teulada und dann nach Benitachell.


    Richtig und von anderen Programmen gewählt: Startpunkt Richtung Süden auf der Avenida Mediterraneo, dann auf der innerorts verlaufenden CV 742 bis zur Travesia de les Cansalades und auf der bis zum Ende fahrend = Ziel.
    Fertig.
    Das Ortsgebiet Benitachell grenzt unmittelbar an das Ortsgebiet Javea, da ist nichts dazwischen. Also nahezu eine innerörtlich zu rechnende Verbindung.


    Stattdessen nimmt R66 die Fahrt durch die Ortsgebiete von Javea, Gata de Gorgos bis nach Ondara im Norden, geht dann auf die Autobahn, vorbei an Teulada bis Benissa, dann wieder zurueck aus dem Ortsgebiet Benissa nach Teulada, dort dann ab bis Benitachell und von da durchs ganze Ort bis nahezu zur Grenze zwischen Javea und Benitachell.
    Zudem völlig unsinnigerweise auch noch über die kostenpflichtige Autobahn, obwohl man die Strecke mit dem Fahrrad in gut 25 Minuten befahren könnte, so kurz ist sie eigentlich.



    Das ist so, als wolle man von Karlsruhe nach Stuttgart fahren und müsse dabei über Frankfurt, Köln, Giessen, Aschaffenburg und Würzburg.


    Wie schon in meinem Eingangsposting geschrieben, bin ich zu R66 gekommen, weil deutsche User durchaus die eine oder andere positive Bemerkung dazu geschrieben haben.
    Nur in Spanien hier sieht alles ganz anders aus. Leider.


    Gruesse
    Guenter

    Einmal editiert, zuletzt von Guenter H. ()

  • Ich kann deine Route nicht 100%ig nachvollziehen, da die Straßen für mich nicht so auffindbar sind, wie du sie beschrieben hast.
    - es gibt keine Kreuzung Javea Avenida del Mediterraneo Ecke Calle de Genova sondern Javea Avenida del Mediterraneo Ecke Calle Valencia (die Calle de Genova ist eine Parallelstraße zur Avenida del Mediterraneo und kreuzt die Calle Valencia) oder die Kreuzung mit der Pasaje Genova,
    - die Kreuzung Benitachell CV-740 Kreuzung / Travesia de les Cansalades ist nach der Bezeichnung nicht findbar, da die Travesia de les Cansalades an dieser Stelle als "unbenannte Straße" oder als Camino De La Ermita geführt wird.


    Meine Ergebnisse (mit den genannten Einschränkungen)
    - iGO 7,6 km
    - R66N7 26,92 km


    Damit ist das unsinnige Routing eigentlich bestätigt, auch wenn bei mir keine 40 km-Strecke rauskommt.


    Seltsamerweise sind in den Naviprogrammen die Straßen teilweise unterschiedlich benannt.


    Die Eingabe von Zielen, die aus Kreuzungen bestehen, ist bei R66N7 wirklich eine Katastrophe.


    Ciao

  • Hallo,
    danke für das Nachvollziehen der Strecken.
    Die unterschiedliche Benennung der Strassen ist mir auch aufgefallen.
    Meine Startpunktangabe beruhte auf dem Standort zum Zeitpunkt der Programmierung. Insofern hätte es nach Kartenangabe richtig heissen müssen Avenida Mediterraneo Ecke Venecia, die die Genova kreuzt und zur Mediterraneo führt.
    Das Ergebnis bezueglich der grundsätzlichen Routenführung bei iGO bleibt unabhängig davon aber absolut korrekt. Quer durch die Ortsteile von Javea und auf direktem Weg nach Benitachell. Da passt alles, sowohl von der Routenführung selbst wie aber auch von der gewählten Strecke her, die sich auf Durchgangsstrassen konzentriert und zielgerichtet perfekt funktioniert.


    Mein Route 66 hat gegenüber Deiner Variante deshalb noch mehr sinnlose Kilometer, weil die Planung in meinem Falle nicht bei Gata de Gorgos südlich auf die N332 führte, sondern erst nach Norden auf der N332 bis zur Autobahnanschlussstelle Denia, dann parallel zur N332 wieder (diesmal auf der A7) zurück Richtung Süden bis zur Ausfahrt Benissa und dann wieder über die N332 Richtung Benitachell. So werden aus den 26km dann locker 40.
    In der Summe jedoch alles Unsinn, ob 26 oder 40.


    Das Routing bei R66 ist nicht nachvollziehbar, die Eingabe nach meiner Auffassung eine Zumutung. Sicher gehts es mit Fuzzy Logik in manchen Fällen schneller, meist jedoch artet es aus in eine sinnlose Sucherei aufgrund der zahllosen Vorschläge, durch die man sich hindurchwühlen muss.
    Ort, Strasse, Hausnummer oder Kreuzung. DAS ist meines Erachtens die korrekte und logische Vorgehensweise -wie sie auch von praktisch allen Systemen genutzt wird- statt bei R66 erst die Strasse mit Hausnummer und dann in gleicher Zeile Fragmente des Ortsnamens.
    Diese Fuzzy-Logik ist für mich alles andere als logisch.
    Von den dann erzielten Routingergebnissen ganz zu schweigen.


    Gruss
    Guenter