Destinator3: Maßlose Enttäuschung!!!

Wie gestern angedroht, habe ich mir ja mal Marco Polo angesehen bzw. habe jetzt zum Testen für einige Tage einen Yakumo-PDA mit Marco Polo. Leider im Moment zwar nur die alte Version, weil die Bundles mit der neuen Version wegen Lieferschwierigkeiten bei Yakumo nicht an Land kommen, aber immerhin: Selbst diese alte Version macht im Vergleich zu Destinator schon richtig Spaß!

Und der Knaller: MP kennt sogar die (seit fast 30 Jahren existierende!) Straße, in der ich arbeite, die bisher weder der Travelpilot, noch Destinator oder Medion 4.2 kannten!!! Ok, ok, der von MP vorgeschlagene Weg dorthin ist ziemlich abenteuerlich, aber das mag damit zusammen hängen, dass es sich eigentlich nur um einen asphaltierten Feldweg handelt, wo außer landwirtschaftlichem Verkehr sowieso nichts erlaubt ist. Auch in der Karte ist er anders als "normale" Straßen dargestellt, aber besser so als gar nicht, oder?

Zu bemängeln hätte ich bisher nur die fehlende oder zumindest nicht offensichtlich erkennbare (und im Handbuch leider auch nicht dokumentierte) Löschfunktion für nicht mehr benötigte Favoriten. Die Anzeige der aktuellen Position beim Navigieren in einem geradezu riiiiiiesigen Kreis mit Richtungspfeil finde ich auch nicht besonders gelungen. Da gefällt mir das aus anderen Programmen bekannte längliche Dreieeck besser, zumal dadurch nicht so großflächig der Blick auf die Karte behindert wird. Aber alles nichts Ernstes, solche Kinkerlitzchen sind wirklich Geschmackssache.

Ansonsten scheint mir MP schon in der alten Version eine runde Sache zu sein, und wenn jetzt noch in der neuen Version das Sperren von Streckenabschnitten und eine generelle Autobahnsperrung (jedoch leider nur im Umkreis von 100 km) möglich sind, werde ich für meinen Teil wirklich ein Problem kriegen mit der Qual der Wahl: MP2 oder MN4? Letztlich werden wohl Dinge wie Service, Update-Preise und POIs den Ausschlag geben müssen.

Hier übrigens mal das Online-Handbuch für Marco Polo MobileNavigator 2 zum Schmökern.

Onkel Paul:
Was mich besonders reizt, ist die Aussage, dass MP2 auch die Darstellung im Querformat unterstützt. Ob damit vielleicht die Benutzung z.B. eines BM6300 möglich ist? Wäre ja fast zu schön, um wahr zu sein....muss ich unbedingt mal zu klären versuchen.

Hallo Reini,

Dein Marco Polo Erfahrungsbericht liest sich interessant, bin mal gespannt, wie dann Deine Entscheidung ausfallen wird. Zu Deiner Spekulation, ob das Programm auch auf einem BM6300 evtl. laufen würde, muss ich Dich enttäuschen. Das Betriebssystem des BM6300 ist ein kastriertes Windows CE 4.2 Net, da laufen keine Programme für Windows Mobile.

@ bab
Das liegt weniger am Kartenlieferanten, als meiner Meinung nach mehr am gezielten "ausfiltern" von Strassen zur Reduzierung des Datenvolumens und das macht nicht unbedingt der Kartenlieferant in alleiniger Entscheidung, sondern sicher in Abstimmung mit dem Programmlieferanten der Navisoft. Also nicht immer nur auf den Kartenlieferant schimpfen. Der Kann sicherlich so detaillierte Karten liefern, dass dem Naviprogramm schwindelig wird.

Gruss
F. J.

Sodele....ich denke, ich kann schon mal Bilanz ziehen: Marco Polo gefällt mir recht gut und ohne Frage um Klassen besser als Destinator, wobei Letzteres aber nicht wirklich schwer war... ;D

Manche Kleinigkeiten kann MP sogar besser als alle anderen mir bisher bekannnten Navis (Blaupunkt Travelpilot E1, Destinator, MN|4). So ist z.B. der "streckenoptimierte" Weg wirklich die kürzestmögliche Strecke, wo auch Schleichwege für "Eingeborene" berücksichtigt werden. Außerdem gefällt mir gut, dass in der Desktop-Software bereits eine Schnittstelle für den POI-Import enthalten ist. Ich habe sie zwar nicht ausprobiert, aber laut Beschreibung im Handbuch müssten das auch ausgewiesene PC-Legastheniker locker hinkriegen.

Trotz fehlendem "serienmäßigem" POI-Import hat mir MN|4 in der Summe der Eigenschaften doch etwas besser gefallen, denn es hat einige zusätzliche und, wie ich finde, sinnvolle und i.d.R. auch effizienter bedienbare Einstellmöglichkeiten. So fahre ich zwar normalerweise immer mit in Fahrtrichtung gedrehter Karte, werfe aber zwecks besserer Orientierung zwischendurch ganz gerne mal einen Blick auf die genordete Karte. Dafür hat MN|4 eine zwar kleine, aber selbst für Fingerbedienung immer noch ausreichend große Schaltfläche: Einfach drauf tippen, und schon ist die Karte genordet, noch mal drauf tippen, und schon hat man sie wieder in Fahrtrichtung.
Bei MP muss man dafür oben links in der Ecke eine vergleichsweise kleine Kompassnadel antippen und halten und damit die Karte drehen. Das ist während der Fahrt beim besten Willen nicht zu schaffen und endet bestenfalls damit, dass man von der Karten- in die "Kreuzungsansicht" (nur große Piktogramme mit Abbiegepfeilen und eine gute Sache für alle, die es übersichtlich mögen) umschaltet, was man normalerweise durch einmaliges Antippen der Karte erreicht und natürlich auch immer dann, wenn man im sich bewegenden Fahrzeug versucht, diese filigrane Kompassnadel zu erwischen... :angryfire

Überhaupt nicht gut finde ich, dass man bei MP die Straße nicht vor dem Ort eingeben kann. Das kann einen gelegentlich ganz schön in den Wahnsinn treiben, wenn die Zieladresse z.B. "Beispielweg 1 in 12345 Musterstadt" ist. Wer nur das kennt und entsprechend eingibt, muss dann u.U. erst mal für sämtliche zur PLZ 12345 gehörenden Stadtteile und Vororte von Musterstadt ausprobieren, ob es dort einen Beispielweg gibt. Das ist ausgesprochen lästig und könnte leicht vermieden werden, indem man zuerst die Straße eingibt und dann nur noch den Stadtteil (nach der PLZ-Reform sollte das dann ja nur noch einer sein!) zur Auswahl hat, in dem es den Beispielweg auch tatsächlich gibt.

Die Ansagen kommen bei MP rechtzeitig und inhaltlich präzise. Trotzdem gefällt es mir persönlich besser, wenn es beim Abbiegen auf Autobahnen nicht nur lapidar "rechts abbiegen", sondern "rechts abbiegen auf die A2" heißt. Bei mehreren Abbiegemöglichkeiten kurz hintereinander für meine Begriffe ein Muss.

Leider gibt es bei MP ein paar Eigentümlichkeiten während der Navigation. Auf den ersten paar hundert Metern nach dem Losfahren läuft Frau Marco Polo gelegentlich schon mal Amok. An meinem Arbeitsplatz beginnt die Fahrt z.B. mit dem Einbiegen vom Parkplatz auf eine schnurgerade Hauptstraße, die ich dann auch komplett entlang fahren muss. Da heißt es dann bei Fahrtantritt erst mal mehrere Male hintereinander: "Jetzt rechts abbiegen, und danach bitte wenden...jetzt links abbiegen, und danach bitte wenden...". Nach ein paar hundert Metern kriegt Frau Marco Polo sich dann zwar wieder ein und macht danach i.d.R. einen recht ordentlichen Job, aber so was würde ich nicht gerade als Vertrauen bildende Maßnahme bezeichnen.

Einen ähnlichen Amoklauf hat sie gestern für ca. 2 Minuten auf dem Nachhauseweg hingelegt: Nachdem ich statt der von ihr empfohlen Ausfahrt Peine/Ost erst die nächste Ausfahrt Peine/Nord genommen hatte, wollte sie mich mit aller Gewalt wieder auf die A2 und (jedenfalls nehme ich das an) wohl zur Ausfahrt Peine/Ost zurück schicken. Von der Position "AS Peine/Nord" aus wäre das aber sowohl zeit-, als auch entfernungsmäßig totaler Schwachsinn gewesen.

Eine letzte Ungereimtheit: Unsere Wohnstraße gleicht einem großen "U", das mit seinen beiden oberen Enden an eine quer verlaufende Straße anschließt. Auf dem Nachhauseweg komme ich immer über diese quer verlaufende Straße, und normalerweise passiere ich grundsätzlich die erste Abbiegemöglichkeit in das "U" und nehme die zweite, weil unser Haus gleich das 4. nach dieser Ecke ist. MP besteht aber hin und wieder (aber eben nicht immer... ) darauf, die erste Abbiegemöglichkeit zu nehmen und mich einmal gaaaaaaanz um das "U" zu lotsen. Beim Wegfahren genau der gleiche Quatsch: Mal direkt zur Ecke, mal rund um's "U", und so weit ich das bisher beobachten konnte, hat das absolut nichts damit zu tun, aus welcher Richtung ich vorher gekommen bin.

Außerdem finde ich es extrem verbraucherunfreundlich, dass es außer einer 0190er Nummer absolut keinerlei telefonische Kontaktmöglichkeit zu Marco Polo gibt.

Fazit: Im Großen und Ganzen durchaus gut gemacht, aber das Bessere - in diesem Fall für mich MN|4 - ist ja bekanntlich der Feind des Guten, und in diesem Sinne wünsche ich erst mal allen "Suchenden" ein quietschfröhliches Wochenende!

Halloooo, liebe Liebenden...ääääähhh...SUCHENDEN! ;D

Mittlerweile muss ich wohl einsehen, dass es "DAS ultimative Navi" - zumindest für mich - scheinbar noch nicht gibt. Möglicherweise wäre ich bei deutlich teureren Geräten/Systemen fündig geworden, aber "DAS ultimative Navi" darf für mich auch ganz klar nicht über 600,- Teuros kosten. So habe ich mich nun für den geringstmöglichen Kompromiss entscheiden, aber dazu später. Hier zunächst noch mal schnell der letzte Stand meiner "Forschungen" für alle, die es vielleicht interessiert, weil es "IHR" Navi bisher auch noch nicht gibt:

Am letzten Samstag habe ich meinen vorerst letzten Praxistest mit einem Naviflash gestartet, und ich muss sagen, da steckt wirklich Potential drin: Neben einer gut strukturierten und leicht bedienbaren Bedieneroberfläche bietet es ein sehr aufgeräumtes, informatives und selbst bei ungünstigen Lichtverhältnissen immer noch gut ablesbares Monochrome-Display mit großen Pfeilsymbolen. Zur Orientierung kann jederzeit mit 2 x auf "OK" drücken in eine Kartendarstellung mit weitreichender Zoom-Möglichkeit umgeschaltet werden.

Diese Kartendarstellung wurde hier schon mehrfach als unbrauchbar hingestellt, und sie ist in der Tat nur sehr einfach und auf die reinen Straßen beschränkt. Als Orientierungshilfe ist sie m.E. trotzdem völlig ausreichend, denn mal ganz ehrlich: Muss einem auf der Autobahn wirklich jedes popelige Kuhkaff links und rechts mit Orts- und möglichst auch noch Straßennamen angezeigt werden??? Um sich innerstädtisch an Kreuzungen oder Abzweigungen mit mehreren Abbiegemöglichkeiten zu orientieren, welche davon denn nun mit "rechts abbiegen" gemeint sein könnte, ist diese einfach strukturierte und dafür ja immerhin auch sehr übersichtliche Schwarz/Weiß-Karte mehr als ausreichend.

Völlig genial finde ich die Montage und Demontage des Navis auf seinem Sockel: Ein Handgriff - fertig! Das elende Gefummel mit handelsüblichen PDA- und PNA-Halterungen plus Kabelsalat und Rumgezottel mit dicken Spiralkabeln an filigranen Steckerbuchsen, die dementsprechend schnell hinüber sein dürften, ist dagegen der reinste Nervenkrieg.

Auf meinen Teststrecken war die Zielführung mit Naviflash jederzeit präzise und effizient, und bedingt durch die Bauart, sind Klang, Volumen und Verständlichkeit der Ansage handelsüblichen PDAs und PNAs weit überlegen. Als Zuckerl oben drauf gibt es sogar eine stufenlos einstellbare geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeanpassung, und auch das integrierte TMC funzt tadellos und soll laut Naviflash sogar schon die neueste Version (3.??) enthalten.

Autobahnen generell zu sperren, ist genau so wenig ein Problem wie länderübergreifendes Navigieren. Unter den auswählbaren Ländern gibt es sogar "The Former Yugoslavia", aber die Freude darüber hält nicht lange an, weil darunter leider kein einziger auswählbarer Ort gespeichert ist. Die Eingabe neuer Adressen ist zwar etwas umständlich, aber zu schaffen, und den Adressen in den Favoriten/Zielspeicher kann man frei wählbare Namen geben. Ist doch etwas nervig, wenn man sich einen Favoriten aus der Karte sucht und ihn dann wie z.B. bei Marco Polo zwangsweise unter "Click in the map" abgelegt bekommt, ohne daran etwas ändern zu können. Oder kann man vielleicht doch???? Zumindest hatte ich da nichts gefunden.

Der aus meiner Sicht einzige wirkliche Schwachpunkt an Naviflash ist die Fernbedienung. Dass deren Folientastatur die extremen Temperaturschwankungen in einem Fahrzeug lange unbeschadet übersteht, wage ich zu bezweifeln. Sieht für mich jedenfalls sehr nach einer vorprogrammierten Endlos-Baustelle aus. Und ist die - auch nicht gerade ganz preiswerte! - Knopfzelle in der FB erst mal leer genudelt und man hat keinen Ersatz dabei, hat sich das Navigieren definitiv erst mal erledigt. Kein Backup, kein versteckter Behelfsknopf - nix!!!

Außerdem muss man höllisch aufpassen, dass die nur scheckkartengroße FB sich nicht beim nächsten Fahrmanöver verselbständigt oder sonstwie abhanden kommt. Also wird man sie wohl oder übel an einem sicheren Platz aufbewahren, wo man sie dann aber für jeden kleinsten Knopfdruck immer erst mal wieder raus fischen muss. Da die IR-Sendeleistung nur sehr schwach ist, reicht bereits das Lenkrad zwischen FB und Navi, um den Empfang nachhaltig zu unterbrechen. Also muss man die FB notgedrungen mit ausgestrecktem Arm immer schön dicht ans Navi halten, ehe man überhaupt an's Gnöbbschedrüggge denken kann.
Wozu soll die FB dann noch gut sein?

Um dieses Ärgernis zu entschärfen will Naviflash ab Anfang Mai Geräte mit Lenkrad-FB und stärkerer Sendeleistung anbieten - angeblich ohne Aufpreis. Grunsätzlich zwar schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, aber warum muss das überhaupt so kompliziert sein??? Ein Steuerkreuz mit 4 weiteren Knöpfen wie an PDAs hätte auf der Gerätefront problemlos Platz, und damit wäre der ganze FB-Spuk vom Tisch.

Das z.Zt. noch gänzlich fehlende Interface für eigene POIs ist zwar auch irgendwie schade, aber das wäre für mich kein Hinderungsgrund gewesen. Einzig dieses lästige Rumgedaddel mit der FB schreckt mich ab. Ohne FB, d.h. mit allen Bedienelementen direkt am Gerät, wäre Naviflash tatsächlich "DAS ultimative Navi" für mich!

Aber vielleicht wird das ja noch mal was, denn zwei Telefonate mit den Jungs von Naviflash haben bei mir den Eindruck hinterlassen, dass man bei einem Anruf dort direkt in der "Denkfabrik" landet und mit Leuten spricht, die tatsächlich noch echtes Detailwissen haben. Man hat dort das Gefühl, dass Verbesserungsvorschläge von Kunden tatsächlich auch mal ernst genommen werden, und somit wird es ja vielleicht irgendwann ein Naviflash ohne FB geben...

Bis dahin werde ich mich erst mal mit dem für mich geringstmöglichen Kompromiss trösten und habe mir dazu gestern den MDPNA 150 mit Medion/Navigon-Software von real geholt. Um damit auch grenzüberschreitend navigieren zu können, werde ich mir nun noch die PDA-Software mit MapExport holen und hoffe mal inständig, dass die damit erstellten Ausschnitte der Europakarte - wie hier an anderer Stelle von mehreren Leuten geschrieben wurde - dann auch wirklich mit der PNA-Navisoft funzen... *bibber* :angst

Hallo reinit !

Vielen Dank für Deine ausführlichen und wirklich guten Berichte. Ich werde wahrscheinlich auch probieren mein Destinator Bundel zu verkaufen, diese Software schein einfach Schrott zu sein.
Schade, aber leider ist man erst hinter her klüger.
Übrigens habe ich wegen eines anderen Problems Bluemedia und auch Destinator angemailt und bisher keine Antwort erhalten. Ich glaube der Support ist da genauso gut wie die Software!!!
Grund der Anfrage war übrigens, auf der Verpackung wurde die Ansicht Vogelperspektive angepriesen, diese ist aber nicht vorhanden.

Hallo allerseits,

falls ich es schaffe, den BM von Penny zu ergattern, häng ich meinen Erfahrungsbericht hier an, oder verlinke ihn.
Dieser BM soll nämlich die NEUE Desti-Soft draufhaben.
Dann sieht man zumindest ob die dazugelernt haben...

Gruß

Lowback

Zitat

Original von Lowback ...häng ich meinen Erfahrungsbericht hier an, oder verlinke ihn. Dieser BM soll nämlich die NEUE Desti-Soft draufhaben. Dann sieht man zumindest ob die dazugelernt haben.

Joh, super Idee.

Naja so richtig toll ist wohl wirklich keine Navisoftware.
Heute wollte mich der Navigator 4.4 2x links abbiegen lassen, obwohl man an den Stellen noch nie links abbiegen durfte. Das hat komischerweise der Desti3 nie von mir gewollt.