Darf man Speicherkarten defragentieren?

  • Hallo,
    irgendwo hier im Forum habe ich mal gelesen, daß man eine SD-Karte nicht defragmentieren soll, weil die Speicherkarten nur eine begrenzte Anzahl von Lese und Schreibzugriffen hätten.
    Nun, nach meinem Kenntnisstand ist der "Verschleißtod" eines Halbleiters (wenn man hier überhaupt von Verschleiß reden kann) hauptsächlich Ursache von den Temperaturunterschieden, denen dieser ausgesetzt ist.
    Dabei trennt sich irgendwann einmal die die N-Schicht von der P-Schicht, weil diese ähnlich wie bei einem Bimetall unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten haben. Ich habe von Untersuchungen gelesen, daß Transistoren im Dauerbetrieb nahezu "unendlich" liefen, wiederum im Wechsel mit warm/kalt Phasen nur eine begrenzte Lebensdauer hatten.
    Es gibt mit Sicherheit Datenblätter, in denen wie bei Transistoren und Ram´s auch für Speicherkarten eine theoretische (max) Anzahl von möglichen Schaltvorgängen beschrieben werden. Wir kämen doch auch nicht auf die Idee user Ram "zu schonen". Was ist nun dran an dieser
    Theorie?
    Ich zumindest habe meine SD und MMC Karten schon etlichen Lese- und Schreibprozessen ausgesetzt.
    Folge: Nichts ist passiert. (bis jetzt?)
    Hat jemand andere Erfahrung gemacht?


    Carnica

  • ich habe hier eine uralte 16mb MMC Karte liegen (4 oder 5 jahre) die noch einwandfrei funktioniert (trotz tausendfachem beschreiben und betrieb in diversen geräten (mp3player, kamera, ppc usw..) und teilweise extremen temparaturschwankungen (mp3 player im winter inner tasche, im sommer im auto usw...)

  • Hallo Carnica,


    warum sollte man eine Karte nicht defragmentieren können ?(


    Wenn es "nur" um die zusätzlichen Lese - bzw. Schreibvorgänge geht, die nunmal beim defragmentieren zwangsläufig anfallen, darin sehe ich keinen Grund es nicht zu tun, wenn es denn notwendig ist.


    Auf meinen Karten sind eigentlich nur die Karten(teile) der Navi-Soft, es finden also nur Lesevorgänge statt aber letztendlich sind Speicherkarten Verschleissteile wie alles andere auch.


    Dein Vergleich mit dem "RAM" hinkt ein wenig, ich hätte die Festpatte zum Vergleich herangezogen.


    Den einzigen wirklichen Nachteil stellen die Kontakte der Speicherkarten dar, stellen die sich quer wird die Karte vom PDA nicht mehr erkannt und das kommt häufiger vor als ein Ausfall wegen Temperaturschwankungen und/oder häufigen Schreibvorgängen.


    Gruss Farron

    Hirn und Navi-PRG sollten sich ergänzen, nicht ausschliessen


    Nicht das Routing ist unbegreiflich sondern das Columbus trotzdem Amerika entdeckt hat

  • Zitat

    aß man eine SD-Karte nicht defragmentieren soll


    Gegenfrage: Wofür soll das defragmentieren gut sein? Um unnötige Bewegungen des Schreib/Lesekopfes zu vermeiden??



    Zitat

    Dabei trennt sich irgendwann einmal die die N-Schicht von der P-Schicht, weil diese ähnlich wie bei einem Bimetall unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten haben


    von welchen Temperaturschwankungen sprichst Du? Solange das Plastik nicht schmilzt, brennt da sicher nichts an. (kleines Wortspiel ;D )


    Zitat

    Wir kämen doch auch nicht auf die Idee user Ram "zu schonen"


    Ram ist kein Flash-Speicher. Hier liegt auch der Hase im Pfeffer. Ich hab grad mal gegoogelt und auf die Schnelle von 10.000 bis 2Mio Schreib/Löschzyklen je nach Typ gefunden.


    Man kann also sagen: Die Karte ist technisch veraltet, bevor sie kaputt geht. :D :D :D


    H.-J.

    Bitte keine Supportanfragen per PN oder Mail, dafür ist das Forum da.

  • Hallo,
    Da meisten Karten im PPC als Datenlieferant genutzt werden und die "Laufwerke" sprich die Karten fast nur als Leselaufwerke genutzt werden ist eine Defragmentierung in diesen Anwendungsfällen fragwürdig.
    Auch fraglich ist, ob eine defragmentierte SD-Karte schneller ist als eine fragmentierte. (Farron) da besteht doch ein großer Unterschied zwischen Festplatte (da mechanisch bewegte Teile) und elektronischen Massenspeichern.


    Das war aber nicht mein Anliegen. Ich nutze die Karten je nach Anwendung duchaus als Lese UND Schreibspeicher, bei der auch regelmäßig Dateien gelöscht werden.


    Die Frage ist doch: Handelt es sich eigentlich um ein Märchen, daß die Speicherkarten durch zu häufiges beschreiben und löschen frühzeitig kaputt gehen?


    Was die Temperaturschwankungen betrifft. Hier ist nicht die Umgebungstemperatur gemeint, nichteinmal die Temperatur des Plastikgehäuses (obwohl i.d.R. identisch)
    Ausschlaggebend ist die Temperatur der integrierten Schaltung. Je größer da die Temperaturdifferenz zwischen betriebslosen und Zustand in Betrieb ist um so größer sind die Spannungen (mechanische) zwischen den unterschiedlich dotierten Schichten(aus denen wird die Schaltung gemacht). Das wäre für mich die einzige Größe um eine "Lebensdauer" zu berechnen. Aber unsere Speicherkarten werden nicht mal warm. Also auch das wäre kein Grund. (wollte ich damit sagen)


    Was mich betrifft: ich glaube die Karten kann man gar nicht kaputt schreiben/löschen.


    Carnica

    2 Mal editiert, zuletzt von Carnica ()

  • Defragmentierung ist bei Speicherkarten deshalb Blödsinn, weil beim Defragmentieren sehr viele Schreib/Lese-Zyklen anfallen, die die Lebensdauer (mögliche Schreib/Lesezyklen) belasten.


    Besser ist's, die Daten am Desktop-PC zu sichern und die Karte neu zu formatieren (bitte nicht mit WinXP-das hat einen Bug in der Formatier-Routine - besser beispielsweise mit PocketMechanic von Anton Tomov)

  • Hallo Klaubi,
    wie macht sich der BUG den bemerkbar, bzw. betrifft er alle Kartenarten (also auch MMC, SMC, etc.)?


    Gruß


    Roland



    Zitat

    bitte nicht mit WinXP-das hat einen Bug in der Formatier-Routine

  • Hallo Jürgen,
    danke für den Link.
    Allerdings wird hier beschrieben, was bereits bekannt ist.
    1. Defragmentieren ist sinnlos
    2. Defragmentieren bringt keine Geschwindigkeitsvorteile
    3. Die Karten gehen kaputt


    Zu Punkt 3 verwundert mich etwas, daß da geschrieben wird
    ".....und dann langsam kaputt gehen."


    Gerade der Punkt 3 ist der, der fast überall unkritisch von den Herstellerangaben (aus Sicherheitsgründen so niedrig)
    übernommen wird.


    Mir ist kein Fall bekannt, bei der eine Karte wegen zu häufiger Lese-/Schreibzugriffe kaputt gegangen ist.


    Wem ist eine Karte schon einmal deswegen kaputt gegangen?


    Gruß
    Carnica

  • Hallo Carnica


    Kapputt gehen: Nicht direkt, aber wenn man häufig Defragmentiert, belastet man die Lebensdauer der Speicherkarten wesentlich mehr als bei normalem Gebrauch (sind ja beim jedem Defragmentieren mehrere hundert Schreib/Lesezyklen), da alle Speicherkarten nur eine begrenzte (wenn auch sehr hohe) Anzahl an Schreibzugriffen ohne Leistungsverlust aushalten.


    Wenn du allerdings deine Speicherkarten nur für die Navigation einsetzt, hast du im Normalfall nur sehr wenige Schreibzugriffe, das Meiste sind Lesezugriffe.


    Wenn du deine Speicherkarten beispielsweise mit PocktMechanic formatierst, kannst du einstellen, für welche Nutzungsart die Formatierung optimiert werden soll.
    Das Ergebnis kannst du mit dem (ebenfalls in PocketMechanic integrierten) Benchmark-Tool sofort selbst überprüfen.


    Zum XP-Bug: Es gibt einige Postings, die diesen Bug bei Speicherkarten beschreiben, ausserdem kann man mit XP die Art der Formatierung nicht betimmen.


    PocketMechanic von Antom Tomov hat eine Trial-Möglichkeit, man muss das Teil nicht gleich registrieren, um es mal testen zu können.


    Bechriebung und Link ist > HIER <

  • Hallo Carnica,


    die meiseten Hersteller geben bei ja SD-Karten einen Wert von ca. 300.000 Read/Write Operations an (endurance), wobei das Schreiben wohl der "belastendere" Teil ist.


    Beim Defragmentierten eines Dateisystems kommen leicht einige tausend Änderungen in der Verwaltungsstruktur (File Allocation Table) zusammen.



    OT:
    ZUM SCHIEFLACHEN ... wie man richtig defragmentiert ;)


    Wer wissen will, wie man "manuell" defragmentiert, bitte hier klicken

    Gruß
    Jürgen