Gyroskop bei Festeinbauten auch für MobileNavi

  • Hallo Leute,


    die Festeinbau-Navis werden ja außer über GPS auch noch über den Tacho und ein Gyroskop mit Daten versorgt. Weiß jemand zufällig wie groß ein solches Gerät ist?


    Hier auch gleich der Hintergrund der Frage: Wenn das Teil nicht zu groß ist, könnte man das nicht in eine GPS-Maus mit einbauen?
    Sinn des ganzen? Im Tunnel (ohne GPS-Empfang)etwas länger die Route halten zu können (In Köln und auch in Bonn gibt es einige Tunnel in denen man abbiegen muß)


    Gruß Zordan

  • So was habe ich mir auch schon überlegt zu basteln. In einer Maus wirst Du das wahrscheinlich nicht unterbekommen... Vielleicht könnte man sowas mit einem Kreisel aus einem Modellhubschrauber und einem Mikrokontroller realissieren...
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    verwirrt

  • ...dann wären wir wieder bei der Idee, die ich hier schon mal angedacht hatte.


    Einen Empfänger, wie den Holux GM-81/82
    http://www.holux-gps.de/deutsch/gm8182.html
    daran eine externe Antenne, ein DGPS-Signal, den Tacho und ein Gyro. :]


    Das ganze ließe sich immer noch in einer praktikablen Schachtel verstauen und fix einbauen, sodaß nur mehr die PPC-Halterung und (leider) ein Stecker nötig sind (lieber würd ichs ja über den Erweiterungsbus machen).

  • Hallo!


    Machbar ist das und wir hatten uns das mit der P1-Ratte auch schon überlegt - es hätte sogar ins Gehäuse gepasst.


    Ein großes Problem gab es:
    Damit das ganze bezahlbar würde, hätten wir relativ viele Empfänger fest beziehen müssen (> 10000 Stück en bloc) oder aber einen Haufen Integrationsaufwand bezahlen müssen.


    Da aber alle nach günstigerem Preis und mehr Ausstattung geschrieen haben, ging das nicht.


    Selbst mit 10000er Bestellung landet man bei einem Aufpreis von 15 bis 25 USD (plus Zoll, Fracht, MwSt).



    PerformTech bietet mit dem NGH200 einen externen Gyro an - Preis, wenn mich nicht alles täuscht, als Boardversion gute 500 Euro...


    HAND

  • Also, wenn ich das alles so lese - ist die Idee mit der "Kombi-Maus" nicht neu. ;(
    Na gut, das hatte ich auch nicht unbedingt erwartet.


    aufgreifen: Den Reiz diese Kombi-Systems sehe in erster Linie darin, daß es portabel ist und man schnell das Auto wechseln kann. Deswegen halte ich auch das Tachosignal für nicht so wichtig.


    Ricki: Was mich aber wundert - normalerweise müßte eine solche Maus mit Gyro doch für jede Nav-System / PPC Kombi interessant sein. Daraus ergibt sich meines erachtens ein Markt, der für einen gößeren (oder auch kleineren) Hersteller interessant ist. Was sich mir nun leider völlig entzieht ist die Information über die reale Größe dieses Marktes. Das die Kombi Maus teurer ist, ist logisch - schließlich ist ein zusätzliches Gerät mit Elektronik drin. Dafür hat sie Vorteile.



    Was ich im Moment auch nicht weiß, mich aber interessiern würde: Die Berechnung der Position bei fehlendem GPS-Signsl übernimmt der PPC oder würde das die zuätzliche Elektronik übernehmen?


    Nun denn - wenn mal jemand etwas hört, daß es eine solche Kombi-Maus auf dem Markt gibt - Ich hoffe er postet es hier im Board.

  • Hallöle!


    Dann geb ich auch mal meinen Senf dazu 8)


    Ein Empfänger mit purem Gyroskop als Ergänzung zum GPS hat eigentlich keinen Sinn. Wenn schon, dann muß das Tachosignal gleichzeitig mit ausgewertet werden, damit tatsächlich 'Tunnelnavigation' möglich ist.


    Dazu gibt es 2 Möglichkeiten:
    1. Receiver, die alle drei Werte benutzen um ein korrigiertes NMEA-Signal zu erzeugen. (Solche Receiver verwenden das GPS-Signal übrigens nur alle 5 Minuten zur Korrektur der anderen Daten)
    2. Receiver, die alle Rohdaten einem Endgerät übergeben, das dann die Auswertung macht.


    Qualität: Wir haben in unseren Versuchen festgestellt, daß auch Festeinbauten mit den 2 zusätzlichen Sensoren auf freiem Feld keine Vorteile gegenüber unserer Art der Positionsbestimmung haben (teilweise sind sie sogar deutlich langsamer ;) ). Eine größere Genauigkeit mithilfe von DGPS nützt leider auch nichts, da die Straßenkarten beider Hersteller teilweise mehr als 40m von der tatsächlichen Position abweichen. Was nutzt einem da eine Genauigkeit von weniger als einem Meter (DGPS) zum normalen GPS mit 5-10m?


    DrDiste

  • Moin, moin!


    mahu
    Der Markt ist kleiner als man glauben mag.
    Ich war mit einem großen Anbieter dynamischer Navigation und mehreren anderen im Gespräch - der Aufpreis war für alle zu hoch, meist mit dem Argument "Das zahlt uns keiner".


    Zum Gyro:
    Jo, (fast) richtig...


    Der Gyro erhöht die Abbiegegenauigkeit (also keine Irrläufer im GPS mehr) und ermöglicht es für KURZE Zeit, auch im Tunnel zu navigieren. Nach 10 Sekunden driftet die Position dann aber auch ganz erheblich weg...


    Wenn noch Wegmesser und Radeinschlag berücksichtigt werden, sind wir beim Festeinbau und das will doch keiner, oder?


    Ach ja, der Gyro übernimmt die Rechenarbeit:
    GPS liefert Position -> Gyro nutzt diese, um sich zu orientieren -> Gyro prüft jede Position auf Plausibilität und gibt das Signal weiter -> kommt kein GPS mehr, gibt der Gyro Pseudo-GPS-Datensätze weiter = der MN erkennt nicht, dass ein Gyro da ist...

  • Die Infos werden immer interessanter - also eines muß ich klarstellen: Wenn ich eine Festeinbau mit allen Schikanen gewollt hätte ( und das nötige Kleingeld gehabt hätte ;( ), dann hätte ich so etwas gekauft. Also, alles was zusätzliches Kabel / Festverdratung mit sich bringt ist nicht gewollt.


    Die Grundidee war eigentlich aus den empfangenen GPS-Daten einen Geschwindigkeitsvektor berechnen und wenn das SIgnal ausfällt den Vektor beibehalten und über den Gyro korrigieren.
    Aber wenn ich die Aussagen hier richtig einschätze ist ein entsprechend empfindlicher Gyro sehr (zu?) teuer.
    Und alles andere führt zu nicht brauchbaren Ergebnissen (10 Sekunden ist absolut zu kurz). Wobei die 5 Minuten Aussage von Dr.Diste noch im Raum steht. Aber da ist ja auch ein echtes Tachosignal dabei und nicht ein additiver Fehler des Gyro.
    Für den Nebeneffekt, daß eine Signalschwäche kompensiert wird (nur 1-2 Sats) bzw. das Abbiegen Sicher und schneller erkannt wird, ist der Preis mit Sicherheit zu teuer.


    In Anbetracht dessen, daß ein Festeinbau (ohne separatem Bildschirm, dafür mit teilweise aufwendigem Radio) für rund 1600 zu bekommen ist, wundert mich das mit den Kosten schon etwas, da hier ja doch ein wachsender Markt ist. Aber die Aussagen von den Firmen muß man aktzeptieren. Denn noch ist der Markt in diesem Bereich erst im Aufbau, und nicht jeder will ein Nav-System - schon gar nicht zu den zur Zeit aktuellen Preisen.


    Schade eigentlich - aber ich denke im laufe der Jahre wird sich da bestimmt noch mal was ändern.


    Gruß Zordan

  • Ja, von Änderungen und Umschwung kann man ausgehen.


    Übrigens, für nur (kein Witz) 50000 USD kannst du von mir ein System bekommen, in dem ein Honeywellkreisel sitzt (3 x Gravity-Accel., 3 x Laser-Gyro), der eine Driftrate von nur 1 Grad pro Stunde hat.


    Das macht bei 10 Sekunden GPS-Ausfall eine Drift in der Position von etwa 20 cm, nach 60 sec von gut 4 Metern und nach 100 sec von etwa 10 Metern. Bei 5 Minuten würde die vom INS gestützte Position in der Größenordnung km falsch liegen!


    Für supergenaue Systeme (Talin) sieht das anders aus. Morgens Nullpunkt setzen, einen Tag mit deinem Panzer durch die Gegend fahren, abends in die Garage stellen. Drift über die 6 bis 10 Stunden: circa 10 Meter.
    Allerdings kostet die IMU oberhalb 200000 USD.


    Fang schon mal an zu sparen ;)

  • Es erstaunt doch immer wieder wieviel Geld man (speziel die Militärs) ausgeben kann wenn es denn wirklich genau sein soll (und es dann auch genau bekommt)
    Ich geb mein Geld lieber für den Urlaub aus (ab heute abend bin ich dann erstmal weg) als für ein Panzernavigationssystem ;D


    Interessant ist es allerdings schon was technologisch mit entsprechendem Aufwand erreicht werden kann.