Aktuelle Info zum Galileo-System...

  • GPS-Signale trotz Krieg weiterhin präzise


    Die Qualität der zivilen Satelliten-Navigation hat seit Beginn des Irak-Krieges nicht gelitten. Das vom US-Militär betriebene Global Positioning System (GPS) ist nach wie vor auch für Privatanwender voll nutzbar. Das hat ein Vergleich von GPS-Positionsmessungen vor und während des Krieges ergeben, berichtet das Computermagazin c't in seiner aktuellen Ausgabe. Bereits vor Beginn der Irak-Krise waren Befürchtungen laut geworden, das Militär werde die zivile Nutzung der satellitengestützten Navigation womöglich einschränken oder gar ganz abschalten. Viele GPS-Navigationsgeräte würden dann versagen.


    Nur hochwertige Auto-Navigationssysteme mit Fahrzeug-Sensoren oder professionelle Geräte mit zusätzlicher Fehlerkorrektur durch das so genannte Differential GPS würden, je nach Ausführung, auch ohne exakte GPS-Signale den Anwender noch eine Zeit lang von A nach B lotsen können.


    Messungen mit einem Handheld-System kurz vor dem Irak-Krieg ergaben, dass die ermittelten GPS-Positionen durchschnittlich rund zwölf Meter von den offiziellen Katasteramtwerten abweichen, berichtet c't. Bei neuerlichen Messungen nach Beginn des Krieges verringerte sich dieser Fehlerradius sogar auf unter zehn Meter.


    "Die Behinderung der zivilen GPS-Nutzung liegt derzeit offenbar nicht im Interesse der US-Regierung", so c't-Redakteur Peter-Michael Ziegler. Ein solcher Schritt würde zudem die Entwicklung des ehrgeizigen europäischen Satelliten-Programms Galileo beflügeln. "Die Besorgnis aber bleibt", so Ziegler. "Solange die US-Militärs nach Gutdünken in das GPS-System eingreifen können, haben zivile Nutzer keine Planungssicherheit." (as)


    Kopiert aus:
    http://de.internet.com/index.html?id=2020435§ion=Tech-News


    Gruß, Charly

    Einmal editiert, zuletzt von karomue ()

  • Für alle die es noch genauer wissen wollen,
    bisher wird ja einiges beschrieben:
    Also die massivste Einschränkung der privaten GPS liegen in der Software nicht nur in der Genauigkeit heisst zusätzliche Auswertung der zweiten Frequenz.
    So unterliegen die Hersteller von kommerziellen GPS hauptsächlich der Beschränkung eine Funktion nur bis
    18000 m und 515 m/s
    Alleine die Beschränkung lässt militärische Anwendungen wie zB ballistische GPS Geschosse nicht zu.


    Gruß



    Bill

    • Offizieller Beitrag

    Infokopie:


    Zwist in der EU verlangsamt Galileo-Projekt


    Madrid blockiert die Einigung zwischen Berlin und Rom für das europäische Satelliten-Navigationsprojekt.


    Mehr unter:
    http://www.heise.de/newsticker/data/tol-28.04.03-003

  • Tja, und so müssen wir auch in diesem Bereich feststellen, das die EU ein krankes Gebilde ist, was langfristig als Einheit nicht funktionieren wird.


    Mußte ich mal loswerden. m.save

    • Offizieller Beitrag

    Die europäischen Forschungsminister haben grünes Licht für die Entwicklung des europäischen Satelliten-Navigations-Systems Galileo gegeben. Deutschland übernimmt bei dem Milliarden-Projekt eine Führungsrolle.


    http://www.ftd.de/pw/eu/1053857168393.html?nv=nl

  • Zum Thema passt auch eine Meldung aus dem aktuellen Spiegel Nr. 22 vom 26.05.02 auf Seite 22:


    =========================================
    Amerikaner behindern Galileo


    Washington übt erheblichen Druck auf EU-Politiker aus, um den Start des europäischen Satelliten-Navigationssystems "Galileo" zu vereiteln, das eine Konkurrenz für das amerikanische Global Positioning System (GPS) wäre. US-Diplomaten machen schwer wiegende Sicherheitsbedenken geltend... usw.
    =========================================


    Ich habe den Artikel bisher leider nicht auf SpiegelOnline gefunden. Sollte jemand auf ihn stossen, so wäre ein Link sicher recht.

    Einmal editiert, zuletzt von Sturgis ()

  • Wäre auch inkonsequent sich nur zivil von den Amis unabhängig machen zu wollen.


    Garry

    • Offizieller Beitrag

    Vorerst keine militärische Nutzung für Galileo geplant.


    Mehr:


    http://portale.web.de/Wissenschaft/Raumfahrt/

  • Experten stellen Sinn von Satellitensystem Galileo infrage



    Mit Galileo, dem eigenen Satellitensystem, tritt die Europäische Union in Konkurrenz zum kostenlosen Global Positioning System (GPS). Eigentlich will sie damit der Supermacht USA im Weltraum Paroli bieten, schreibt das Technologiemagazin 'Technology Review' in seiner aktuellen Ausgabe. Bis 2008 soll das aus 30 Satelliten bestehende europäische Konkurrenzsystem installiert sein. Es sei genauer als GPS, höchst rentabel und Garant für viele neue Arbeitsplätze. Doch unter der Hand erfährt man, dass es für die vorgebrachten Gründe gar nicht gebraucht wird. Die beschworene höhere Genauigkeit ist für die meisten Privatnutzer genauso unwichtig wie eine Zehn-Gramm-Anzeige bei einer Personenwaage.


    Experten sind der Ansicht, dass die Ausgaben von 3,6 Milliarden Euro nicht gerechtfertigt sind, und stellen zudem die wirtschaftliche Rentabilität infrage. Das System soll später von Lizenzeinnahmen leben. Warum aber Geld für eine Leistung fließen soll, die keine Vorteile zum kostenlosen GPS bietet, bleibt ein Rätsel. Die deutsche Automobilindustrie sieht jedenfalls keinen Grund, sich zu engagieren. Statt ihrer erhofften Beteiligung soll jetzt China planen, das Projekt mit mehr als 200 Millionen Euro zu unterstützen.


    Tatsächlich dürfte bei der Entscheidung für Galileo eher eine Mischung aus europäischer Eitelkeit, Förderung der eigenen Raumfahrt-Industrie und Sorge vor dem weiteren Ausbau der US-Vormachtstellung den Ausschlag gegeben haben. Auch eine militärische Nutzung von Galileo wird nicht ausgeschlossen.


    Ob Galileo zum transatlantischen Konflikt wird, steht aber noch in den Sternen, denn für die Realisierung sind in der EU die Verkehrsminister zuständig. Falls die europäischen Amtskollegen so arbeiten wie der deutsche Transportchef Manfred Stolpe, stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Projekt scheitert, so 'Technology Review'. Denn das Einzige, was bei der Lkw-Maut bislang wirklich reibungslos funktioniert, ist das kostenlose GPS. (as)

  • interessanter Standpunkt - den ich aber nicht teile ;)
    Mir sagt die Vorstellung, sich von Amerika unabhängig zu machen, grundsätzlich zu. Auch wenn die meisten Kritikpunkte vermutlich berechtigt sind.


    (übrigens hat China bereits die 200 Mio zugesagt, hab ich vor 2 oder 3 Tagen gelesen)

  • ich finde es auch gut. europa soll sich ein wenig mehr von amerika abgrenzen. und dieses ist halt ein schritt von vielen. klar das es da probleme gibt mit der installation oder gar finanzierung. irgendwo hängt immer was, wenn politiker dafür verantwortlich sind. aber zumindest sind wir auf den weg.

  • Zitat

    Original von karomue
    Experten stellen Sinn von Satellitensystem Galileo infrage



    Mit Galileo, dem eigenen Satellitensystem, tritt die Europäische Union in Konkurrenz zum kostenlosen Global Positioning System (GPS). Eigentlich will sie damit der Supermacht USA im Weltraum Paroli bieten, schreibt das Technologiemagazin 'Technology Review' in seiner aktuellen Ausgabe. Bis 2008 soll das aus 30 Satelliten bestehende europäische Konkurrenzsystem installiert sein. Es sei genauer als GPS, höchst rentabel und Garant für viele neue Arbeitsplätze. Doch unter der Hand erfährt man, dass es für die vorgebrachten Gründe gar nicht gebraucht wird. Die beschworene höhere Genauigkeit ist für die meisten Privatnutzer genauso unwichtig wie eine Zehn-Gramm-Anzeige bei einer Personenwaage.


    Das mag schon sein.


    Aber der Privatanwender ist auch nicht die Zielgruppe.


    Hauptzielgruppe dürften diejenigen sein, die eine hochpräzise Positionsbestimmung im Raum brauchen (Geodäten, die Luftfahrtindustrie, etc).


    Und diese sind sicher bereit, Lizenzgebühren zu bezahlen...