Lob und Tadeliges

  • Nach den ersten positiven Rezensionen über das neue Navigon 92 habe ich mich als langjähriger
    Garmin-GPS-Nutzer - nicht zuletzt nach dem Erwerb des Navigon App fürs iPhone
    von den Navigon-Qualitäten, insbesondere der informativen Kartendarstellung
    überzeugt - für das Navigon 92 Premium entschieden. Auch, weil es eben
    eine ganze Reihe von Features wie das individuell einstellbare Tempolimit, die
    integrierten Warn- und Radarmeldungen,
    die dreifache Routenvorschau bzw. -wahl, TMC Pro, den Park-Modus und
    schließlich die komfortable Sprachsteuerung sowie das integrierte
    Bluetooth-Freisprechmodul fürs Handy inklusive Übernahme des Telefonbuches
    bietet.


    Viel Gutes wurde bereits geschrieben, aber auch kritisches angemerkt.
    Zweifelsohne hat die neue 92er GPS-Modellreihe von Navigon ihre Qualitäten. Hervorhebenswert die
    flachere Bauweise, das großflächige Glasdisplay mit dem so genannten Flow, das
    die Bedienung bzw. das Durchblättern komfortabler macht. Das Hochfahren und
    Laden der Daten bzw. Karten dauert freilich für meine Begriffe allerdings recht
    lange. Die erste Initialisierung erfolgte erst nach rd. 20 Minuten. Im Handbuch
    steht zudem der Hinweis, "wenn das Navigationsgerät länger als eine Woche
    nicht angeschaltet war, kann die nächste Initialisierung bis zu 10 Minuten
    dauern." Dazu der "Hinweis: Am schnellsten gelingt die
    Initialisierung, wenn Sie die Fahrt nicht beginnen, bevor die Initialisierung
    abgeschlossen ist." Das ist heutzutage schon recht heftig.


    Ferner braucht es seine Zeit, das Gerät zu konfigurieren und die Feinheiten aufzuspüren,
    beispielsweise das Löschen von doppelt gespeicherten Favoriten. Was soll die
    Möglichkeit, Screenshots von jedem aktuell dargestellten Bildschirminhalt zu
    erstellen und zu speichern (Fotoapparatsymbol in der unteren rechten Ecke)?


    Navigon könnte uns Kunden vor allem aber mal erklären, warum kein Netzladegerät (für rd. 5 Euro)
    zur Ausstattung wie ein weiterer Pfennigartikel gehört, der zwar notwendige,
    aber nur empfohlene 2,5 mm-Innensechskantschlüssel fürs Einstellen der so
    genannten Navigon Design-Halterung. Überhaupt, wenn schon diese neue
    Modellreihe aus der Garminschmiede kommt, stellt sich die Frage, warum die
    Konstrukteure dem Gerät keine Schnellkupplung a la nüvi-System spendiert haben,
    damit man nicht jedes Mal beim Abnehmen und Aufstecken des Gerätes mit dem
    USB-Anschlusskabel herumfummeln muss. Sowohl Stecker als auch
    Mini-USB-Anschluss werden sich mit der Zeit gewiss abnutzen.


    Auf der Software-Tastatur können alle Eingaben nur in Großbuchstaben eingegeben werden,
    Umlaute hingegen gar nicht. Warum?
    Heimatadresse, Start und Ziel haben eigene Symbole. Ausgezeichnet, dass Einkaufszentren, Banken,
    Museen usw. auf der Karte mit entsprechenden Logos angezeigt werden! Weniger
    gut, dass für individuell gesetzte bzw. übernommene POI nur die Pinn-Nadel und
    keine anderen Symbole (Hafen, Campingplatz usw.) beispielsweise wie bei Garmin
    zur Auswahl stehen.


    Alles in allem, denke ich, bleibt Navigon noch einiges zu tun, um dem 92 Premium den letzten Schliff
    zu geben. Für den verlangten Preis könnte man schon ein Netzladegerät,
    Innensechskantschlüssel sowie ordentliche Updates erwarten, zumal die
    Kartenupdates und Radarwarner zusätzlich zu Buche schlagen. Wenn schon Navigon
    zu Garmin gehört, sollte Letzterer sich nicht mit "Kleinigkeiten"
    Konkurrenz vom Leibe halten.


    Also, wenn mich jemand fragen würde, ein sehr gutes Navi mit ausgezeichneter Kartendarstellung und vielen
    bemerkenswerten Features - bei dem es sich aber erst nach längerem Gebrauch
    zeigen wird, ob die Anschaffung wirklich empfehlenswert ist.

  • Zitat

    Was soll die Möglichkeit, Screenshots von jedem aktuell dargestellten Bildschirminhalt zu
    erstellen und zu speichern?


    Dank Fotos können etwaige Mängel oder Probleme in den Internetforen leichter besprochen werden.


    Zitat

    Navigon könnte uns Kunden vor allem aber mal erklären, warum kein Netzladegerät (für rd. 5 Euro)
    zur Ausstattung wie ein weiterer Pfennigartikel gehört


    USB-Lader hat doch fast jeder Mensch schon "tonnenweise" daheim herumliegen.


    Dass der GPS-Chip 10 bis 20 Minuten zum Einschalten braucht, finde ich auch etwas bedenklich. Standard sind ein paar Sekunden heutzutage. Außer bei Smartphones, die lassen sich teils immer noch reichlich Zeit.