GPS zur Sicherheit der Kinder?

  • Hallo, ich denke daran mein Kind mit einem GPS Tracker zur Schule zu
    schicken um sofort benachrichtigt zu werden wenn der Kleine vom
    Schulweg abkommt. Meine Bekannten meinen, dass das die Freiheit des
    Kindes einschränken würde aber ich bin der Meinung dass wenn die
    Sicherheit dadurch erhöht wird man die Freiheit ruhig ein wenig
    einschränken kann. Ausserdem würde der Kleine den Tracker nur auf dem
    Schulweg tragen. Ich finde das einen tollen Fortschritt der Technik und
    eine ziemliche Verbesserung für die Sicherheit unserer Kinder.
    Mich würde interessieren wie Ihr darüber denkt.


    Gruß

  • Hallo Gustel2000,
    willkommen im Forum, das für Deine Frage aber wohl das falsche ist - hier geh't um Logger. Das sind Geräte, die den zurückgelegten Weg aufzeichnen. Damit kannst Du Dir dann nachher ansehen, wo der Nachwuchs gewesen ist, aber nicht online den big brother spielen (huch, doch ein Kommentar :D ).
    Gruß
    W.

  • Abgesehen von Wunibald's Posting:


    Und wenn Dein Sohn/Tochter dann vom Weg abkommt, was willst Du dann machen?


    Nachfahren und ihm/ihr sagen, dass er/sie nicht zum Kiosk gehen darf, weil Papa das verboten hat?


    Uns was, wenn der Tracker spinnt? Polizei in Alarmbereitschaft setzen, weil Papa's Tracker was gemeldet hat und in Wirklichkeit ist der Sohn/die Tochter nur a bisserl langsamer gegangen oder hat den Schulranzen irgendwo liegen lassen? (Ja, sowas gibt's ... hat mein Sohn erst letztens nach der After-School-Football-Academy gemacht und wir haben es erst am Abend, als wir die Hausaufgaben machen wollten, gemerkt)


    Lasst doch Kinder Kinder sein - wie oft bist Du in Deiner Kindheit nicht sofort nach Hause gegangen, sondern hast noch nen Umweg gemacht (sei es weil Du beim Kiosk warst oder später dann die Freundin heimgebracht hast oder noch heimlich abseits des Schulwegs schnell eine geraucht hast....)


    cu Peter

  • So dumm finde ich die Idee gar nicht. Abgesehen davon, dass die Umsetzung gar nicht so einfach sein dürfte.


    Wenn es um dieses Thema geht, dann verfällt die eine Gruppe immer in den Überwachungswahn und die andere Gruppe sieht sofort die Freiheitsrechte in Gefahr. Es gibt wie so oft einen "guten" Kompromiss.


    1.) Man sollte berücksichtigen, dass es keine Garantie für korrekte Positionsbestimmung gibt, z.B. Gebäude, Jacke oder Schultasche vergessen, usw. hope68 hat ähnliches angedeutet. Man sollte also nicht sofort in Panik verfallen.


    2.) Ich würde z.B. mein Kind nicht zwingen, sondern es einfach bitten, diesen Tracker zu tragen und auch erklären warum und was das ist.


    3.) Ich würde z.B. mir persönlich klare Grenzen und Rahmenbedingungen setzen, wann, wofür und wie lange ich diesen Tracker einsetzen möchte. Eine Möglichkeit wäre z.B. bis zur 2. , 3. oder 4. Klasse.
    Eine Alter also, wo verantwortungsbewusste Eltern ihren Nachwuchs ohnehin nicht unkontrolliert von zu Hause weggehen lassen. Natürlich darf man nicht gleich in Panik verfallen, wenn das Kind mal andere Weg geht. Es sollte ja schließlich weder um die totale noch um Überwachung im Sekunden Takt gehen. Und trotzdem hätte man einen Anhaltspunkt für den mögelichen Aufenthaltsort des Kindes, wenn es sich mal verlaufen hat, wenn es doch mal mit einem Fremden mitgegangen ist oder anderen Dingen, die einem Kind so passieren kann.


    Hier sind wieder die Eltern gefordert, wie verantwortungsbewusst mit diesem Thema umgegangen wird. Ich kann aber aus Erfahrung sagen, dass es Überwachung schon früher und ohne GPS Tracking gab. Z.B. wenn die Kinder immer pünktlich und gemäß ihres Stundenplans zu Hause sein mußten. Wenn nicht, dann gab es riesigen Ärger.


    Das sind jetzt nur in paar Überlegung zu diesem Thema und es kann gut sein, wenn man sich näher damit beschäftigt, dass man feststellt, dass die Praxis schwerer ist, als es sich in der Theorie den Anschein hat und man daher wieder die Finger davon läßt. Und ich meine nicht die technischen Fragen.


    Bei der Umsetzung dürfte es auch nicht viel einfacher sein. Entweder braucht man einen GPS-Tracker mit GSM Modul, dass die Position in bestimmten Abständen per z.B. SMS sendet. Es gibt aber auch Systeme aus dem KFZ-Bereich. Da kann man wohl über das Internet die Position verfolgen aber da wird auch eine (nicht unbeträchtliche) monatliche Gebühr fällig. Ich glaube mal gehört zu haben, dass es solche Systeme schon im (Haus-)tierbereich gibt.


    Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass der Grad zwischen Aufsicht und Überwachung schmal ist.


    VG

  • NaJa... Wenn es nur um die Sicherheit des Kindes geht, und nicht um eine Überwachung,
    so würde ich eher auf eine Handyortung setzen.
    Beispiel, das Kind ist zwei Stunden überfällig etc.
    Da es sich dabei um ein Handy handelt, würde ich mein Kind bevor ich eine Handyortung lostrete,
    erstmal versuchen es telefonisch zu kontakten.
    Im Notfall kann eine entsprechende Behörde das Handy über Dreieckspeilung auch bist auf +- 25meter orten.
    Gebe mal im Net den Suchbegriff Handyortung ein.


    Gruß Barny

  • Ist denn Handy-Ortung so einfach möglich (rechtlich) ? Es wäre nicht gerade hilfreich, wenn man erst eine Vermisstenanzeige erstatten müßte und die Polizei dann irgendwann einen Tag später die Handy-Ortung veranlassen würde.


    Sollte das jedenfalls relativ einfach zu realisieren sein, dann wäre es auf jedenfall eine Überlegung Wert. Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass dem Kind im Zweifelsfall das Handy vermutlich als erstes abgenommen wird. Einen GPS-Tracker würde man dahingehend weniger vermuten.


    Ob dieser Zugewinn an Sicherheit den Eingriff in die Persönlichkeitsrechte überwiegt, steht natürlich wieder auf einem anderen Blatt.


    VG

  • Hallo,
    ich sehe das Problem eher auf technischer Seite. Ich weiss, dass solche Tracker auf dem markt vielfach angeboten werden, aber bezweifel, dass es sich in einem bebauten Gebiet sinnvoll einsetzen lässt. Wenn ich sehe, vieviele Aussetzer in der Positionnierung ich auf meinem Logger (WBT201) aufgrund der Bebauung oder Bäume habe, sehe ich nicht, wie ein Tracker hiermit umgehen könnte. (Kind in Gebäude, Kind unter Baum, Kind im Tunnel vom Spielplatz ...) Wenn jedes mal Alarm geschlagen wird, kann das System im Ernstfall nicht mehr berücksichtigt werden.
    Man zeige mir erst mal ein GPS-System, dass in diesem Umfeld vernünftig funktionniert.
    Cantece

  • Big Mama is watching you!


    Ich halte gar nichts davon, ein Schulkind auf Schritt und Tritt mittels Technik zu überwachen. Selbst wenn das technisch möglich wäre. Da wird dem Kind gleich mal eingeimpft, das totale Überwachung völlig normal ist. Damit es später bloß nicht so böse Worte wie Privatsphäre oder Datenschutz in den Mund nimmt. Das ist vermutlich gar nicht die Absicht, wirkt aber trotzdem verdammt gut.


    Kleine Kinder brauchen eine persönliche Betreuung auf dem Schulweg. An den ersten Schultagen möglichst durch die Eltern, dann zunehmend durch Nachbarn oder Bekannte, schließlich durch eine Gruppe mit Mitschülern, die immer zusammen gehen muss.


    Größere Kinder brauchen Vernunft, Verantwortungsbewusstsein, Selbstbewusstsein und vor allem Vertrauen - aber keine GPS Überwachung.


    Wenn die Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln. Wenn sie größer sind lehre, sie fliegen.


    Übrigens: Was ist gefährlicher: Wenn dein Kind 200 m Umweg macht, um was Süßes am Kiosk zu kaufen, oder wenn dein Kind 5 Meter vom Weg abkommt - und dadurch nicht mehr auf dem Bürgersteig, sondern auf der Straße läuft?


    Gruß


    FRAC

  • Nun, die Medaille hat immer zwei Seiten.


    Man sollte aber auch überdenken, dass der Tracker eine Nottaste hat. Man braucht es mit der Überwachung also gar nicht so weit zu treiben. Kommt der Träger aber in Bedrängnis, so kann er seine Position mit Betätigung der Nottaste an die eingespeicherten Nummern übermitteln.


    Hier ein Testbericht zum Tracker:


    http://www.pocketnavigation.de…tracker-tk102/4.3.55.html

  • Kleine Kinder brauchen eine persönliche Betreuung auf dem Schulweg. An den ersten Schultagen möglichst durch die Eltern, dann zunehmend durch Nachbarn oder Bekannte, schließlich durch eine Gruppe mit Mitschülern, die immer zusammen gehen muss.

    Ich weiß ja nicht wie es bei Dir war aber wenn ich mich richtig erinnere, dann bin ich ab ca. mitte der 1. Klasse alleine mit dem Bus zur Schule gefahren. Es kann auch die 2. Klasse gewesen sein. Und ich halte meine Eltern nicht für verantwortungslos.


    Größere Kinder brauchen Vernunft, Verantwortungsbewusstsein, Selbstbewusstsein und vor allem Vertrauen - aber keine GPS Überwachung.

    Richtig. Was sind aber größere Kinder ? In der 1. Klasse, der 2. oder 6. ? Nicht umsonst habe ich geschrieben, dass so etwas nur in einem engen Rahmen stattfinden sollte. Glaubst Du wirklich, dass sich Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren der Konsequenz eines GPS Trackers bewußt sind und dadurch in ihrem Selbstbewußtsein eingeschränkt werden ? Ich behaupte mal, nein.


    Das bedeutet aber wieder, das Problem ist nicht der GPS Tracker, sondern das verantwortungsvolle Handeln der Eltern. Und das beginnt nicht beim GPS Tracker


    Eine Problematik bleibt aber. So ein System verleitet verantwortungslose Eltern dazu, dieses System über einen bestimmten Zeitpunkt hinaus weiter einzusetzen. Von daher wäre es vermutlich besser, wenn die GPS Tracker zu keinem Massenmarkt werden. Sonst werden vermutlich in erster Linie diejenigen Eltern das System einsetzen, denen es wirklich um ständige Aufenthaltskenntins der Kinder geht.


    Aus eigener Erfahrung kann ich jedenfalls guten Gewissens behaupten, dass ich in meiner Kindheit und Jugend in einige Situationen gekommen bin, wo ein solcher Tracker ein wirklicher Sicherheitsgewinn gewesen wäre. Das sollte jetzt aber nicht missverstanden werden, dass ich ein eindeutiger Verfechter dieses Systems bin.


    Übrigens: Was ist gefährlicher: Wenn dein Kind 200 m Umweg macht, um was Süßes am Kiosk zu kaufen, oder wenn dein Kind 5 Meter vom Weg abkommt - und dadurch nicht mehr auf dem Bürgersteig, sondern auf der Straße läuft?

    Ich glaube das hat auch niemand bestritten. Im Gegenteil. Ich z.B. habe deutlich gemacht, dass es nicht um totale Überwachung gehen darf. Auch ist wohl jedem klar, der sich etwas mit dem Thema GPS beschäftigt, dass so ein GPS Tracker die Sicherheit im Straßenverkehr nicht verbessert.


    @Marcus
    Der Link war sehr interessant. Wobei mich dieses System mehr für unseren Hund interessieren würde. Diebstahl oder Entführung kann dieses System natürlich nicht verhindern aber bei meinen Fahrrad Touren kann dieses System schon von Vorteil sein, wenn ich zu weites Entfernen nicht rechtzeitig bemerke oder wenn der Hund mal einem Wild nachjagt.


    VG Carsten

  • Ich halte davon gar nichts. Ich schließe bald mein IT-Studium ab und wenn ich so sehe was aus der durschnittlichen Mehrheit der Kindern die stark bemüttert wurde - sei für dein Kind da, biete ihm regelmäßig deine Hilfe an _wenn_ du siehst, dass es diese gebrauchen könnte und lass es leben. Sei "der coole Kumpel" und nicht "die nervige Eltern". Zumindest ab ein bestimmtes Alter :D

  • Hallo,


    Ich will mein Kind nicht permanent überwachen sondern nur alarmiert werden, wenn auf dem Schulweg etwas passiert. Die Kinderschänder versuchen es doch meistens dann, wenn das Kind alleine ist und das ist eben der Fall.
    Am Nachmittag ist er ja mit seinen Freunden beim spielen. Da würde ich ihn auch nicht mit GPS austatten.
    Natürlich soll man ein Kind nicht zu sehr behüten aber das spielt sich doch in anderen Situationen ab. Es ist ja nicht so dass ich das Kind die ganze Zeit auf dem Handy anrufe und frage: "Wo bist du?"
    Da ist einfach nur ein GPS Tracker, welcher irgendwo gut versteckt angebracht ist und alarm sendet wenn die Route verlassen wird.
    Wer stört sich denn daran? Was hat denn das mit Einschränkung von Freiheit zu tun? Ich finde das einen gewaltigen Fortschritt für die Sicherheit unserer Kinder in der Gesellschaft.


    Gruß


    Gustav