Zuverläsigkeit Höhensignal

  • Hallo,


    wie konsistent ist das von GPS Empfängern ausgegebene Höhensignal. Für die Anwendung wäre die tatsächliche Höhe nicht wichtig, jedoch die relative Abweichung von einem zuvor gespeichetem wert.
    Ein Fehler von 10m wäre also nicht tragisch, ein Sprung zwischen 2 Werten mit einer Differenz von 10 m bei konstanter wahrer Höhe schon.


    Treten in der Ausgabe also zufällige Sprunge auf oder bleibt der Fehler Nährungsweise konstant (relavant ist hier die abweichung zwischen zwei NMEA Ausgaben)


    danke


    Christian

  • Hi Christian,


    ja es treten zufällige Sprünge auf.
    Bei Stillstand legt man lt. GPS-Signal einige Höhenmeter zurück. Da können in 10 min schon 100 Hm zusammenkommen. Die Anzeige der Höhe schankt nach oben und kurz darauf nach unten.

  • Hallo Christian,


    ein im Forum oft besprochenes Thema.


    Grundlagen und Infos findest du bei KOWOMA und in diesem Thread und HIER und ....


    Grüße
    Karl

  • Danke für die Antworten.
    So oft besprochen ist das Thema nicht.
    Es geht mir NICHT um die Ellipsoidkorrektur, konstante Fehler sind mir völlig egal. Mir geht es um die SCHWANKUNG des Signals bei konstaer Höhe, nicht um die Abweichung vom wahren Wert.


    Angenommen ich Werte die NMEA Schnittstelle aus, wie hoch wäre die stochastische Schwankung zwischen 2 aufeinanderfolgenden Werten bei guten Empfangsbedingugen ?
    darüber konnte ich leider niergends etwas finden
    Aufaddieren wollte ich den Fehler auch nicht :)


    Danke

  • Hallo Christian,


    ... das hängt wohl vom DOP-Wert des Signals ab, in deinem Fall VDOP -(Vertical Dilution Of Precision), die Vertikalgenauigkeit, Höhe ...


    ... auch für diese Thema ist Kowoma ein guter Einstieg.


    Grüße
    Karl

  • Hi,
    ich habe auch so meine "Differenzen" mit den Höhenangaben.
    Ich wohne auf einer Höhe von 1 m über NN, die Navisysteme, ob SiRF, Garmin oder MTK, zeigen alle Minus-Werte an, der Garmin ist am konstantesten, er zeigt immer -6 bis -8 m an. die beiden anderen zeigen schon mal - 15 m an. Jenach Satellitenkonstellation schwanken die Werte sehr stark und laufen schon mal vom positiven in den negativen Bereich. Für bessere Höhenangaben muss man wohl auf ein Garmin mit Kalibrierfunktion zurückgreifen.


    Ich habe dem Hersteller der iBT 'mal die Probleme bzgl. der Höhenangaben und Egnos geschildert, ich habe ihm einen Datensatz mit 12 Satelliten in Use mit super Dop-Werten gemailt; die Antwort war, dass die Firmware in Hinsicht der Höhenberechnung hinsichtlich von Minusangaben neu abgestimmt wird.


    12 Satelliten in Use:
    $GPRMC,091236.000,A,5409.990279,N,00859.370412,E,0.356,0.00,150107,,,A*50
    $GPGGA,091237.000,5409.990335,N,00859.370283,E,1,12,0.76,-7.200,M,45.414,M,,*4C
    $GPGSA,A,3,31,16,25,30,07,24,05,23,02,21,06,13,1.05,0.76,0.73*02
    $GPGSV,3,1,12,07,79,089,31,06,70,082,33,31,47,233,35,25,45,251,42*7A
    $GPGSV,3,2,12,24,37,057,30,21,37,176,30,30,34,128,20,16,32,296,23*7B
    $GPGSV,3,3,12,23,11,320,19,13,08,350,23,02,07,038,16,05,05,126,20*71
    $GPRMC,091237.000,A,5409.990335,N,00859.370283,E,0.143,0.00,150107,,,A*50
    $GPGGA,091238.0
    Fettgedruckt die DOP-Werte:PDOP, HDOP, VDOP
    Kursiv: Höhenangabe


    Komischerweise hat mein Garmin bei der Fahrt über eine Kanalbrücke eine Höhe von 42 m angezeigt und lag damit wohl fast richtig, die Durchfahrtshöhe für Schiffe beträgt 38 m. Auch im Thüriger Wald waren die Höhenangaben des Garmin sehr gut.


    Ich hatte ja gehofft, dass EGNOS etwas Positives bringen könnte, aber das Signal ist ja so unzuverlässig wie nur irgendwas.


    Ich warte nun auf den Nachfolger des Antaris-Chip, den U-Blox 5, der wird wohl 2008 auf den Markt kommen.


    Gruß
    Günther

  • Danke,


    Die prinzipiellen Fehler sind mir bekannt, ich wollte nur wissen wie sich das Gerät tatsächlich verhält.
    na dann werde ich wohl doch auf den guten alten Drucksensor zurückgreifen müssen, wäre auch zu einfach gewesen :)
    Der funktioniert dann wenigstens auch wenns keine Sateliten gibt :)

  • Hallo,


    @ Günther
    Das ist das von mir eingangs erwähnte Problem, dass die Erde die Form einer "Kartoffel" hat. Das GPS erhält einen Höhenkorrekturwert zum Geoid, in deinem Fall 45m. Klarerweise ist das nicht sehr genau, wie sich schon aus dem exzellenten Beitrag von Brusi erkennen läßt.


    Das Problem der wechselnden Höhenangaben, liegt zT am GPS (Streuung - SIRF III) und an der Qualität des Signals, DOP.


    @ Christian
    Genau, die beste und genaueste Möglichkeit die Höhe festzustellen, ist die barometrische.
    Darum verwenden Flugzeuge immer noch barometrische Höhenmesser, neben Radarhöhenmessern, die die Höhe über Grund angeben.


    Grüße
    Karl

  • "Darum verwenden Flugzeuge immer noch barometrische Höhenmesser"


    Das hat andere Gründe:
    Die Höhe der Flugflächen (Flight level FL) werden über die Druckhöhe (ICAO Standard Athmosphäre) definiert, nicht über tatsächliche Höhe.
    Dies ist historisch gewachsen, da der barometrische Höhenmesser seit jeher zur Standardausrüstung gehört.
    Nur so kann sichergestellt werden dass Flugzeuge von unterschiedlichen Startplätzen auch auf gleicher Höhe fliegen. Ob die jetzt
    absolut 50m höher oder tiefer ist ist egal.
    Die Radarhöhe zeigt die Höhe über Grund und dient der landung und der Kontrolle ob der Boden nicht gefährlich nah kommt :)

    Einmal editiert, zuletzt von fuchs755 ()

  • Hallo Christian,


    Deine Aussage erweckt den Eindruck, als verwende man den barometrischen Höhnmesser nur, weil er seit jeher zur Standardausrüstung von Flugzeugen gehört hat.


    Dem ist nicht so, denn der "historische" Höhenmesser wird nicht nur für den Flight Level benötigt und Radarhöhenmesser ist bei Kleinflugzeugen nicht selbstverständlich ...


    Grüße
    Karl

  • "Dem ist nicht so, denn der "historische" Höhenmesser wird nicht nur für den Flight Level benötigt und Radarhöhenmesser ist bei Kleinflugzeugen nicht selbstverständlich ..."


    eben,...
    barometrische Höhenmesser sind vorgeschriebener Ausrüstungsgegenstand bei allen Luftfahrzeugen. Es wäre kein Problem FL in absoluter Höhe zu definieren und bei Airlinern zu halten.
    Wenn allerdings ein Kleinflugzeug auftaucht gibts Probleme.
    Warum braucht ein Kleinflugzeug keine Radarmessdung? Ganz einfach: meist sind das VFR Flieger und da SIEHT man wo der Boden ist,...


    Zur absoluten Ermittlung der höhe sind barometrische Höhenmesser garnicht so doll, das liegt allein schon an der Temperaturabhängigkeit der Luftdichte,...


    P.S.: Im Winter sind die Berge höher :)