Hallo zusammen!
Nachdem ich neulich von Transonic 6000T/Navigon 5 auf Medion 4425/Gopal 4.01 umgestiegen bin, möchte ich hier einen Erfahrungsbericht erstatten.
Ich nutze das Navi beruflich und fahre täglich bis zu vier Adressen in Baden-Württemberg an. Da ich meist als Copilot agiere, kann ich dem Navi dabei besondere Aufmerksamkeit widmen.
Das Gehäuse ist sehr gut verarbeitet und sieht fantastisch aus. Dieser Eindruck wird nur von dem Kunststoffrahmen getrübt, in den man das Gerät stecken muss, um es an der Saugnapf-Halterung anzubringen. Das Transonic wurde dagegen direkt an der Halterung angebracht, war aber auch wesentlich dicker.
Die Einschalttaste ist leider genau an der Stelle angebracht, an der ein Rechtshänder das Gerät spontan anfassen möchte. Daher habe ich das 4425 schon häufig versehentlich ausgeschaltet.
Positiv fällt sofort die Eingabe des Ziels auf. Während man beim Transonic jedes Mal fast den kompletten Ortsnamen eintippen musste, reichen hier oft zwei bis drei Buchstaben, und der gewünschte Ort wird vorgeschlagen. Angenehm ist hierbei die qwertz-Tastatur und die Tatsache, dass auf dieser nur die Buchstaben erscheinen, die für eine sinnvolle Eingabe in Frage kommen.
Noch einfacher ist die Spracheingabe. Das Gerät versteht die gesprochenen Befehle sehr gut, scheint sich selbst aber nicht ganz sicher zu sein, weil es meist vier Alternativ-Vorschläge macht, aus denen man dann auswählen muss. Daher dauert die verbale Zielansprache wesentlich länger als das Eintippen, sie ermöglicht dem Fahrer jedoch, das nächste Ziel während der Fahrt einzugeben, ohne ständig auf das Display schauen zu müssen.
Während der Fahrt fällt negativ auf, dass das Medion-Navi im Tunnel einfach stehenbleibt, während das Transonic die Geschwindigkeit beibehielt, die man beim Einfahren in den Tunnel hatte. Das ist hilfreich für den Fall, dass man im Tunnel abbiegen muss, und ein klarer Minuspunkt für Medion.
Schaltet man das Gerät für ein paar Minuten ab, dauert es nach dem Einschalten sehr lang (gefühlt: ewig), bis das Navi seine Satelliten wiederfindet. Unter einem Standby-Modus stelle ich mir etwas anderes vor. In diesem Punkt war das Transonic eindeutig besser. Positiv ist jedoch, dass das Gerät anbietet, von der zuletzt bekannten Position aus zu navigieren. So spart man beim Berechnen der Strecke Zeit.
Während beim Transonic stationäre Blitzer bereits vorinstalliert waren, muss man den POI-Warner als 4425-Besitzer separat erwerben und noch schlimmer installieren. Das hat mich viel Zeit gekostet. Was mich irritiert: Man kann zwar eine Sprach-Warnung aktivieren, hört jedoch nichts, wenn man sich einem Blitzer nähert.
Der Mensch, der die Bedienungsanleitung des 4425 zu verantworten hat, hat sich intensiv um MP3-Player- und Videofunktionen gekümmert, den Hauptbildschirm aber keines Wortes gewürdigt. So habe ich erst dank eines hilfreichen Freundes herausgefunden, wie man die 3D-Ansicht aktiviert. Das Kapitel Navigation wird sehr stiefmütterlich behandelt. Großen Wert legte man dagegen auf die Beschreibung des Kapitels Security. Jedoch sind Passworteingabe und Fingerabdruck-Scanner nutzlose Spielerei, die kein Mensch braucht.
Obwohl das Gerät angeblich mit TMC Pro ausgestattet ist, kann ich dieses nicht aktivieren, weil der zugehörige Button fehlt. Bei dieser Gelegenheit habe ich erfahren, dass längst nicht jeder Radiosender das Pro-Signal überträgt.
Ich habe mich in diesem Forum umgesehen und festgestellt, dass es hier nicht nur hilfreiche Geister gibt, die ihren weniger bewanderten Zeitgenossen mit Rat und Tat zur Seite stehen, sondern auch kreative Programmierer, die nicht nur wunderbare Skins und Erweiterungen erzeugen, sondern diese auch noch kostenlos zur Verfügung stellen. All diesen Menschen ein herzliches Dankeschön!
Ich habe den Skin von Navirunner installiert (danke!) und freue mich seit dem über die Höhenanzeige, die ich vermisst hatte, und über viele weitere angenehme Begleiterscheinungen. So wird die Anzahl der empfangenn Satelliten explizit angezeigt, der Richtungspfeil links nimmt viel weniger Platz ein und sein Hintergrund ist transparent. Lediglich die Batterieanzeige ist für meine Augen weniger deutlich als die Original-Anzeige und nur aussagekräftig, wenn ich das Display direkt vor mir habe. Dies ist in sofern von Bedeutung, als die Akku-Laufzeit bei meinem Gerät wesentlich kürzer ist als die des Transonic 6000T, das locker drei Stunden ohne Stromkabel auskommt. Das 4425 zeigt ohne jede Vorwarnung das Batteriesymbol und stellt den Betrieb ein. Wenn ich Glück habe, erst nach ca. einer Stunde, es ist aber auch schon passiert, dass dies schon nach 15 Minuten eintrat (nach ca. fünf Stunden am USB-Anschluss). Der Fahrrad- oder Fußgängermodus ist so kaum nutzbar. Was ich übrigens festgestellt habe: Ist das Gerät eingeschaltet, lädt der Akku äußerst langsam. So zeigte die Statusanzeige nach 10 Stunden am USB-Anschluss lediglich 80 Prozent!
Was (noch) nicht funktioniert, ist Bluetooth (einzig die blaue Leuchte nervt ständig), die Taskbar, das Telefonbuch (ist offensichtlich nicht installiert). Das Windows-Symbol startet den Video-Player _ ist das so gewollt?
Was ich schmerzlich vermisse, ist die Hardware-Taste, mit der man aus jedem Zustand heraus ein neues Ziel eingeben konnte.
Alle diese Bewertungen sind meine persönliche Meinung und zum Teil auf meine persönlichen Unzulänglichkeiten zurückzuführen