Hi,
Gauß-Krüger Entfernungsberechnungen sind (speziell über großere Entfernungen) nicht so trivial, es kommen da einige sog. Reduktionen zur Anwendung
1) Die Berechnung erfolgt auf dem Bessel-Ellipsoid
2) Entfernungen werden auf Meereshöhe hinunterprojiziert (also kürzer angegeben als gemessen)
3) Entfernungen stimmen nur in N-S Richtung, bei W-O Richtung kommt eine projektionsbedingte Abweichung, abhängig von der mitttleren Entfernung zum Berührmeridian dazu (bis zu ca. 12cm pro km). Die GK-Projektion ist nicht "längentreu", sondern "winkeltreu".
4) als leichte Erschwernis gibt es dann auch noch Additionskonstanten zu den Koordinaten, die erstmal wieder zurückgerechnet werden müssen, bevor die Reduktionen korrekt berechnet werden können.
5) Bei Vermessungen kommen dann auch noch ein paar meßtechnische Reduktionen dazu (Streckenreduktion in die Horizontale, Refraktion, Meridiankonvergenz und Richtungsreduktion, etc...)
Die gute Nachricht zum Abschluß:
für die Genauigkeit mit GPS Navigationsgeräten ist die einfache geometrische Koordinatendifferenzberechnung aber allemal ausreichend
Auch die Entfernungsberechnung mit geographischen Koordinaten haben ihre Tücken:
welches Ellipsoid (WGS84, Bessel, ...)?
auf welcher Höhe (Meeresoberfläche)?
willst Du die Entfernung auf der Ellipsoidenoberfläche, oder die Sehne zwischen den Punkten?
Auch das "Herausmessen" aus einer Karte ist schon falsch: wenn man immer in dieselbe Richtung geht, ist es nämlich nicht die kürzeste Entfernung, sondern man muß sich entlang eines sog. "Großkreis" bewegen, wobei sich die Richtung stetig ändert....
bei kurzen Strecken kann man das alles vernachlässigen, von Amsterdam nach NY aber nicht
lg,
Martin