Offensichtlich scheint man sich im Hause NAVTEQ auf die Mitteilungsbereitschaft der Kunden zu verlassen, wenn es um Kartenfehler geht. Zumindest drängte sich mir dieser Eindruck just auf, als ich durch Zufall auf einen Fehler stieß.
Das Pikante: Dieser Fehler blieb seit nunmehr 14 (!!!) Jahren Jahren unbemerkt.
Wenn es sich nun um einen abgelegenen Feldweg in einem abgelegenen Dorf der Mecklenburger Seenplatte gehandelt hätte, wo sich Haas und Igel Gut'Nacht wünschen, wäre dies noch verständlich.
Doch fand ich den Fehler in einer deutschen Großstadt, mitten im Wohnbezirk.
Die Rede ist von Braunschweig, Niedersachsen. Dort wurde vor 14 Jahren der Oscar-Fehr-Weg durch einen Amtsblattfehler für etwa ein halbes Jahr an einer falschen Position gemeldet. Tatsächlich befindet sich diese Straße etwa 700 m Luftlinie entfernt.
Bei NAVTEQ ist man offensichtlich jedoch der Meinung "doppelt hält besser" und kennzeichnet also diese Straße an zwei verschiedenen Orten in Braunschweig. Die Verwirrung bei Ortsunkundigen ist folglich vorprogrammiert.
Bei Teleatlas ist in diesem Fall kein Fehler zu sehen.
Natürlich könnte man jetzt anführen, Kartenfehler gehörten eben zum täglichen Geschäft. Doch frage ich mich nun, wie es denn um die Qualitätskontrolle bei dieser Firma bestellt ist, wenn im selben Postleitzahlenbereich zwei gleiche Straßennamen an völlig verschiedenen Orten auftauchen, was eigentlich ausgeschlossen ist. Ein automatischer Check der Datenbank hätte doch solche Fehler aufdecken können, zumindest innerhalb von 14 Jahren.
Tut mir leid, ich finde das einfach etwas paradox, wenn die Menschheit es schafft, mit einer Technologie auf C-64-Niveau zum Mond zu fliegen, umgekehrt aber mit der Hilfe gigantischer Superrechner an simpelsten Datenbanküberprüfungen scheitert...
Naja, ich hab den Fehler mal per Online-Formular gemeldet, vielleicht kommt die betreffende Straße nun nach 15 oder 20 Jahren auch in Navteq-basierten Navis zu ihrem korrekten Namen...