wie Sinnvoll ist TMC ?

  • Hier mal ein Artikel aus der Printausgabe des Kölner Express von Heute:


    Navis verstopfen die Ausweich-Routen
    Zu viele Autofahrer lassen sich von den Geräten um Staus herumführen
    "Achtung: Stau in fünf Kilometern. Fahren Sie an der nächsten Ausfahrt ab."
    Diese Ansage kennt jeder Autofahrer mit einem Navigationsgerät. Aber was ist zu tun? Runter von der Autobahn oder Augen zu und durch?
    "Auf jeden Fall drauf bleiben", weiß Stauexperte Prf. Dr. Michael Schreckenberg von der Uni Duisburg-Essen (Fachbereich Physik von Transport u. Verkehr). "Denn die Ausweich-Route ist mit ziemlicher Sicherheit noch viel voller". Der überraschende Grund: die Navis. Fast acht Millionenen Geräte fahren mit der automatischen Stauumfahrung TMC auf deutschen Straßen.
    Nach der Studie von Prof.Dr. Schreckenberg nutzen 44 % im Staufall die Ausweichempfehlung des Navis. Der Experte:"Seit es das gibt, sind die die Straßen neben der Autobahn komplett überlastet." Die eigentlich gute Idee der Navi-Hersteller hat sich quasi selbst zerstört.
    Denn die Rechnung ist einfach. Eine Fahrspur, sowohl auf der Autobahn als auch Bundesstraße, fasst maximal 1800 Fahrzeuge pro Stunde. Dickes ABER: Bei er ersten Ampel ist es damit vorbei- die Kapazität senkt sich auf nur noch knapp 360 Fahrzeuge. Auf eine dreispurige Autobahn passen aber 4500 Fahrzeuge. "Wenn man also von voller Auslastung ausgeht, dauert es auf der Bundesstraße zehn mal so lange, bis die gleiche Anzahl Fahrzeuge darüber rollt", erklärte Schreckenberg. Autofahrer lieben es zwar in Bewegung zu sein, "abfahren dauert aber fast immer länger. Außer bei einer Vollsperrung." Ein Gutes aber hat TMC laut Schreckenberg: "Man weiß wenigsten, dass man gleich im Stau steht".
    :gap


    Tja Leute, dann brauchen wir uns ja keine Gedanken mehr über Wurfantennen, Kurzstabantennen, Y-Adapter usw. zu machen....... ;)
    Oder was meint Ihr dazu ?

  • deckt sich mit meinen erfahrungen. wenn ich mal umfahren hab, hab ich dann nach dem wiederauffahren nach 10 minuten den LKW überholt, der beim abfahren vor mir war. :gap

  • Im Prinzip stimmt der Artikel.
    Ich fahre jedoch auch lieber als im Stau zu stehen. Und wenn alle diesen Artikel lesen sind doch die Ausweichrouten wieder frei, oder? ;)
    Richtig Sinn macht die Stauumfahrung auch nur bei gerade entstandenen Staus. Steht der Verkehr schon lange sind um rum die Strecken eh alle dicht. Meine Erfahrung.


    Gruß Olli

  • Hallo.


    Der Aussage des Kölner Express kann ich nur teilweise zustimmen. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass zwar manche Stauumfahrung nicht den nennenswerten Zeitgewinn bringt, die Fahrt an sich aber weitaus entspannter ist. Zudem ist Stop and Go für die Fahrzeuge verbrauchstechnisch weniger sinnvoll, als langsam über Ausweichrouten zu gondeln. Es mag jeder für sich den Sachverhalt selber einschätzen. Meine Erfahrungen waren bislang recht positiv hinsichtlich der TMC-Meldungen und daraufhin empfohlenen Ausweichrouten. ;)

  • Express-Meldungen haben in etwa den Wahrheitsgehalt von Bild-Meldungen, nur etwas mehr Kölner Lokalkolorit.
    Aber offenbar steht "Kölns schnellste Zeitung" nur ungern im Stau ;D


    Sascha

    Einmal editiert, zuletzt von SaBo ()

  • Zitat

    Original von SaBo
    Express-Meldungen haben in etwas den Wahrheitsgehalt von Bild-Meldungen, nur etwas mehr Kölner Lokalkolorit.
    Aber offenbar steht "Kölns schnellste Zeitung" nur ungern im Stau ;D


    Sascha


    ja gut, der Express ist sicher nicht für ein Höchstmaß an seriösität bekannt, aber die Aussagen stammen ja nicht von einem Express-Redakteur, sondern von einem Verkehrsexperten. Wobei ich für mich die Aussage des Professors auch nicht pauschal so gelten lasse, denn ich habe auch schon öffter positive Erfahrungen mit TMC gemacht. Aber so ganz falsch ist der Artikel wohl auch nicht.

  • Das Thema verstopfte Alternativroute betrifft ja in erster Linie die Alternativstrecken, die nicht über Autobahnen gehen.
    Gerade rund um Köln (und in NRW insgesamt) gibt es aber zahlreiche Streckenalternativen komplett über -stauerfasste- Autobahnen; gerade dort macht TMC sehr viel Sinn.


    Ich bin täglich zwischen Dortmund und Bonn unterwegs und möchte auf TMCPro o.ä. nicht mehr verzichten. Auch wenn es noch viel Verbesserungspotenzial gibt.


    Ansonsten muß man gerade TomTom zugestehen, mit IQ Routes eine echte, sinnvolle Innovation zu entwickeln. Solche Lösungen bewirken Verbesserungen in den Kernfunktionen der Navigation, nicht nur bei den Gimmicks wie 3D-Ansichten usw.
    Darüber sind zukünftig eben auch die Streckenprofile der Nebenstrecken erfaßt.


    Was mich bei GoPal sehr enttäuscht hat, ist die Beschränkung der "Vorschau" auf 100km. Das macht TomTom Traffic besser.

  • Ich sehe es genauso, dass man aus TMC(Pro) noch viel bei den Navis herausholen könnte. Vor allem in Hinblick auf die Berufspendler, die ihre Strecken und ggf. nah- und weitläufigen Alternativ-Strecken kennen.


    Beispiel 1:
    Auf WDR2 bekommt man zu Hauptverkehrszeiten auf bestimmten Mittelwelle-Frequenzen (sofern das Autoradio diese überhaupt noch hergibt) in Endlosschleife alle Verkehrsmeldungen angesagt. Dies könnten die Navi-Hersteller doch auch umsetzen: Wenn man in bekannten Gegenden fährt und keine Navigation aktiviert hat, würden einem die Meldungen fortlaufend vom Navi angesagt (dank TTS ja kein Problem), die Krönung wäre, wenn man zuvor vorgeben könnte, für welche Autobahnen und Bundesstraßen nur eine Ansage erfolgen soll (was interessiert mich zwischen Wuppertal und Köln ein Stau auf der A2)


    Beispiel 2:
    Im Nicht-Navigations-Modus die Anzeige der TMC-Meldungen nach Entfernung vom eigenen Standort sortiert (geht z.B. bei iGo, wobei dieses nur die Reihenfolge/Entfernung aktualisiert, wenn neue Meldungen hereinkommen)


    Gruß
    Sucramflow