NavGear gegen Navigon - Ein ausführlicher Erfahrungsbericht

  • Obwohl ich mit meinem Loox N100, auf dem die Version 6.1 des Mobile Navigators von Navigon ihren Dienst verrichtet, noch immer recht zufrieden bin, konnte ich als "technikverliebter Ingenieur" einfach nicht widerstehen, mir einen NavGear StreetMate GP-35.3 in der günstigsten Variante (nur Deutschlandkarte) für knapp 100 Euro als "Zweit-Navi" und "Männerspielzeug" zu kaufen. - Nach einer Woche im Praxis-Test möchte ich hiermit nun meine bisherigen Erfahrungen als Hilfe zum Kaufentscheid für Interessenten weitergeben, wobei der Schwerpunkt auf dem direkten Vergleich mit der oben genannten Navigon-Lösung liegt.


    1) Hardware


    Der GP-35 macht insgesamt einen robusten Eindruck, wobei das gummierte Gehäuse vermutlich Geschmacksache ist: Mir persönlich gefällt, dass es dadurch recht griffig ist und auch "Fettfinger" so schnell keine sichtbaren Abdrücke hinterlassen. Einen Pluspunkt gibt es von mir für den On/Off-Schalter, mit dem sich das Gerät optional sehr einfach komplett ausschalten lässt. Dabei gehen zwar Datum und Uhrzeit sowie die Einstellungen zum Sat-Fix verloren, aber wenn der StreetMate längere Zeit nicht benutzt wird, ist das sicher trotzdem die bessere Lösung, als ihn im "Schlafmodus" zu belassen. Weitere Pluspunkte verteile ich für die in dieser Preisklasse nicht unbedingt übliche Buchse für einen handelsüblichen Kopfhörer mit 3,5mm Klinkenstecker, sowie für die Möglichkeit, den Akku wahlweise über die USB-Buchse oder über die zusätzliche 5V DC-Ladebuchse aufladen zu können. - Beim Anschluss per USB an einen PC meldet das Gerät jedoch lediglich "USB Disk Mode" und lässt sich leider während des Ladevorgangs nicht mehr anderweitig (z.B. als MP3-Player) nutzen, so dass man es währenddessen lieber gleich ausschalten sollte.


    Gemischte Gefühle überkommen mich zum Stylus: Positiv zu vermerken ist, dass überhaupt eine Eingabehilfe mitgeliefert wird. Diese als "Stylus" zu bezeichnen schmeichelt dem billigen Stück Plastik, das hinten im Gehäuse steckt, jedoch sehr: Da bin ich von meinem Loox eine deutlich bessere Qualität aus Aluminium gewohnt. - Aber wenigstens tut er seinen Dienst und ist zudem auch zum Betätigen des Reset-Tasters geeignet, den ich bisher glücklicherweise aber nur selten verwenden musste.


    Negativ ist mir allerdings die mitgelieferte Halterung aufgefallen: Der schwarze Saugfuß mit 9cm(!) Durchmesser mag zwar für einen festen Halt an der Windschutzscheibe sorgen, macht es jedoch unnötig schwierig, das Gerät irgendwo anders anzubringen, zumal man ein Gegenstück zur Befestigung auf dem Armaturenbrett vergeblich im Karton sucht. (Zum Vergleich: Der Saugfuß des Loox hat nur 6cm Durchmesser, ist aus durchsichtigem Gummi und lässt sich dank mitgeliefertem "Adapter" auch fast überall auf der Konsole anbringen.) Der zur Montage des GP-35 verwendete Schraubverschluss sollte bei sachgerechter Montage zwar einen festen Halt bieten, erschwert es aber meiner Ansicht nach unnötig, das Gerät abzunehmen, ohne gleichzeitig auch die Halterung, die übrigens recht kurz ausgefallen ist, von der Scheibe zu entfernen. Mir persönlich gefällt der "Schnappverschluss" der Loox-Halterung jedenfalls deutlich besser. - Einen weiteren Punktabzug gibt es dafür, dass dem Gerät nur ein USB-Kabel und ein Ladekabel für den Zigarettenanzünder, jedoch leider kein Netzkabel zum Laden des Akkus beiliegt, der zudem fest eingebaut ist und sich daher bei Bedarf nur durch versierte Elektronik-Bastler austauschen lässt.


    Schließlich muss erwähnt werden, dass man an den GP-35 offenbar nicht einmal optional einen externen TMC-Empfänger anschließen kann, obwohl die Navigationssoftware selbst dies laut Handbuch zu unterstützen scheint. Und ein Mikrofon für Sprachkommandos ist im Gegensatz zum Loox ebenfalls nicht vorhanden.


    2) Firmware/Software ohne Navigation


    Im Hauptmenü kann man neben dem Start der Navigationssoftware noch zwischen den allgemeinen Einstellungen und vier Multimedia-Optionen wählen: Musik, Bilder, Video und E-Book. - Das klingt zunächst einmal vielversprechend, ist es aber leider nicht wirklich:


    Generell lässt sich zunächst einmal bemängeln, dass von allen Verzeichnis- und Dateinamen immer nur die ersten 6-8 Buchstaben dargestellt werden, so dass es sehr schwierig werden kann, z.B. ein bestimmtes Bild oder Musikstück gezielt auszuwählen. Darüber hinaus merkt sich keines dieser Programme das aktuelle Verzeichnis, sondern man muss bei jedem Aufruf immer wieder vom Stammverzeichnis ausgehend die gewünschte Datei suchen, was besonders bei Musik mehr als ärgerlich ist, da man hier leider keine ganzen Verzeichnisse, sondern immer nur ein einzelnes Lied zur nicht-resistenten Playlist hinzufügen kann. - Aber nun der Reihe nach:


    Musik:


    Zwar beherrscht der eingebaute Player die wichtigsten Formate (MP3, WMA, WAV), jedoch ist die Software nicht ganz ausgereift: Es gibt keinen Equalizer und keine Möglichkeit, eigene Playlisten zu erstellen. Stattdessen durchsucht das Programm beim Start die komplette Speicherkarte nach verwertbaren Dateien, und erkennt dabei auch die Ansagen der Navigationssoftware, die im WAV-Format vorliegen, als potentielle Musik. Diese werden dann auch sogleich abgespielt: "Biegen Sie rechts ab. Biegen Sie links ab. Fahren Sie geradeaus..." - Nach jedem(!) Start des Players muss man daher zunächst über 70 solcher Ansagen einzeln aus der Liste löschen. - Kurzum: Dieser Player ist in der Praxis kaum zu gebrauchen!


    Bilder:


    Es werden lediglich die Formate JPG, PNG und TIFF unterstützt, und auch hier gibt es lediglich einige rudimentäre Funktionen:

    • Zoomen; allerdings nur auf den Mittelpunkt des Bildes zentriert. Ein Verschieben des Bildausschnittes ist nicht möglich.
    • Drehen; allerdings wird das Bild bei einer Drehung um 90° vollkommen verzerrt dargestellt.
    • Vollbild; allerdings läuft dann automatisch eine Dia-Show ab, bei der sich die Betrachtungszeit von nur ca. 3 Sekunden pro Bild nicht verändern lässt.

    E-Book:


    Dieser Titel ist die Übertreibung schlechthin, denn anzeigen lassen sich lediglich Dateien im ASCII-Text Format. Die Größe der Schrift lässt sich nicht ändern, und da der Text in schwarz vor einem bunten Hintergrundbildschirm dargestellt wird, ist er unnötig schlecht zu lesen: Warum hat man hier nicht einfach einen hellgrauen Hintergrund gewählt? - Neben dem Vor- und Zurückblättern ist es ansonsten lediglich möglich. exakt 1 Lesezeichen zu setzen und dieses später wieder aufzurufen.


    Video:


    Der einzige Lichtblick bei den Multimedia-Optionen: Vorausgesetzt man hat die gewünschte Videodatei zuvor auf dem PC auf eine Auflösung von maximal 320x240 Punkte und eine angemessen niedrige Qualität im AVI-Format heruntergerechnet, kann man hier tatsächlich ein ruckelfreies und trotzdem noch ansprechendes Bild erhalten. - Und in der aktuellen Firmwareversion wird nun tatsächlich auch die von vielen vermisste und im Handbuch noch immer nicht beschriebene Vollbild-Darstellung angeboten!


    Einstellungen:


    Die Grundeinstellungen sind insgesamt funktional, jedoch ebenfalls nicht wirklich gut durchdacht. Hier ein paar Beispiele:

    • Schaltet man den "Tastenton" aus, ertönt auch beim Verändern der generellen Lautstärke-Einstellung kein akustisches Signal, an dem man sich orientieren könnte: Wie soll man dann wissen, wann die gewünschte Lautstärke eingestellt ist?
    • Bei der Einstellung von Datum/Uhrzeit und Sprache muss man das Menü über das "X"-Symbol verlassen. Wählt man das "<-" Symbol, werden die Eingaben nicht übernommen. Bei der Einstellung der Lautstärke oder Display-Helligkeit ist es jedoch egal, welches Symbol man wählt: Die Einstellungen werden in jedem Fall übernommen.
    • Die System-Tools (GPS-Test, Kalibrierung und Online-Hilfe) liegt nur in Englisch vor.

    Fazit zur Firmware:


    Der Loox bietet zwar keinen Text-Viewer, aber dafür deutlich komfortablere Musik-, Bild- und Videobetrachter, sowie zusätzlich noch einen Equalizer (Höhen, Tiefen, 3D) eine Weltzeituhr mit Weckfunktion und zwei Spiele (Bricks und eine Art "Pacman"). Beim StreetMate kann man zudem weder das Farbschema verändern noch einen "Vertikalmodus" einstellen. - Ein ganz klarer Sieg nach Punkten für den Loox!


    Nebenbei bemerkt: Auch wenn die Navigationssoftware nicht läuft, ist der GPS-Empfänger offenbar ständig aktiv, was meiner Meinung nach unnötig Strom verbraucht.


    3) Navigationssoftware


    Kommen wir nun zum wichtigsten Punkt, der Navigationssoftware, denn das ist schließlich der hauptsächliche Grund, sich überhaupt einen PNA zu kaufen (oder sollte es zumindest sein).


    Positiv möchte ich die kurze Startzeit herausstellen: Nur 20 Sekunden nach dem Klick auf "Navigation" erscheint das Hauptmenü der auf Nokias "Smart2Go" basierenden OEM-Software. Auch nervt der StreetMate glücklicherweise nicht dadurch, dass man bei jedem Programmstart bestätigen muss, den Verkehrsregeln immer Vorrang vor den Anweisungen des Gerätes zu geben, wie es bei der Navigon-Software der Fall ist. - Das Menü selbst erscheint übersichtlich und klar strukturiert:

    • "Ziel" mit den Möglichkeiten dieses durch Eingabe einer Adresse, Suche nach einem POI oder direkt auf der Karte festzulegen.


    • Die "Favoriten" enthalten explizit durch den Nutzer gespeicherte Ziele und Routen, sowie eine Liste der zuletzt eingegebenen Adressen. - "Heim & Arbeit" sind dabei zwei sinnvollerweise besonders hervorgehobene Ziele.


    • Über die "Optionen" lassen sich schließlich die Grundeinstellungen, Karteneinstellungen, das Routing-Verhalten und die Lautstärke beeinflussen.


    • Zudem gibt es einen großen Button, um das Programm zu beenden und ins Hauptmenü zurückzukehren.

    Was mir in allen Menüs allerdings fehlt, ist die Anzeige des Akku-Zustands: Diese ist leider nur in der Karten- bzw. Navigationsansicht verfügbar.


    a) Konfigurationsmöglichkeiten:

    • In den Grundeinstellungen lässt sich eine Geschwindigkeitstoleranz eingeben, bei deren Überschreitung eine Warnung ausgegeben werden kann. Das klingt in der Theorie gut, führt aber in der Praxis zu einigen Problemen: Zunächst einmal scheint sich das Programm nicht wirklich davon beeindrucken zu lassen, auf welchen Wert der Benutzer die Toleranz einstellen möchte. Klickt man zum Beispiel auf "10km/h", bestätigt die Eingabe und kehrt in das Menü zurück, werden plötzlich nur noch "7km/h" angezeigt. Die Voreinstellung "5km/h" wird grundsätzlich ohne Rückfrage auf "3km/h" korrigiert. Will man tatsächlich "10km/h" einstellen, muss man "11km/h" eingeben. - Aber Vorsicht: Kontrolliert man die Eingabe, erscheint dann zwar "10km/h", doch beim Verlassen des Menüs wird diese Anzeige dann wieder auf "7km/h" zurückgesetzt... - Ich vermute, dass hier intern mit Meilen gerechnet wird und es dadurch dann zu Rundungsfehlern kommt. Sehr ärgerlich!!! - Auf eine Unterscheidung zwischen verschiedenen Toleranzen für "innerorts" und "außerorts", wie es Navigon anbietet, muss man ebenfalls verzichten. Und die tatsächliche Warnung erfolgt später während der Navigation durch einen regelmäßigen Pieps-Ton im Abstand von 2-3 Sekunden, was vor allem dann störend ist, wenn z.B. die im Kartenmaterial hinterlegte Geschwindigkeitsbegrenzung auf einem längeren Autobahnabschnitt in der Praxis gar nicht (mehr) besteht, das Gerät aber trotzdem ständig vor sich hin piepst.


    • Nach Installation des Radarwarners lässt sich auswählen, ob vor Radarfallen gewarnt werden soll oder nicht. Leider ist dabei keine Unterscheidung zwischen stationären und mobilen Blitzern möglich: Entweder man wird vor allen Kontrollen gewarnt oder gar nicht, was zu vielen "Fehlalarmen" bei mobilen Blitzern führt.


    • In den Spracheinstellungen lässt sich zwar zwischen einer männlichen und einer weiblichen Stimme auswählen, während Navigon selbst nur eine einzige weibliche Stimme anbietet, möchte man jedoch die neue Option "Text to Speech" nutzen, also die Ansage von Straßen- und Ortsnamen, ist man auf eine weibliche Stimme beschränkt. Für die zusätzlichen Sprachen Englisch und Französisch werden zudem gar keine "Text to Speech"-Dateien mitgeliefert, so dass diese Option den deutschsprachigen Kunden vorbehalten bleibt.


    • In den Karteneinstellungen kann man zwischen Tag- und Nachtmodus auswählen, sowie eine automatische Umschaltung einschalten. Diese wird jedoch nicht hardwaremäßig durch einen Sensor gesteuert, sondern offenbar ausschließlich in Abhängigkeit von der aktuellen Uhrzeit vorgenommen. Auch ändert sich die Helligkeit des Displays dabei nicht. - Es besteht nicht einmal die Möglichkeit, diese manuell zu verändern, ohne die Navigationssoftware zunächst zu beenden: Hier zeigt sich ganz klar, dass es sich bei der Software um eine OEM-Version handelt, die nicht optimal auf die Hardware abgestimmt ist!


    • Weiterhin lässt sich auswählen, ob man die Straßenkarte in Fahrtrichtung oder genordet, sowie in 2D- oder 3D-Ansicht sehen möchte. - Der letztgenannte Punkt wirkt sich aber leider auch auf die Kartendarstellung während der Zieleingabe aus: Wer während der Navigation eine 3D-Darstellung wünscht, muss auch seine Ziele in dieser Ansicht auswählen, oder aber temporär die Ansicht umständlich in den verschachtelten Menüs ändern. - Einfluss auf weitere Funktionen wie das Zoom-Verhalten, die Anzeige von Straßennamen, Kompass oder Beschilderung anzeigen, wie man es von Navigon gewohnt ist, hat man ebenfalls nicht.


    • Die Routing-Optionen sind gegenüber der Navigon-Software stark eingeschränkt und beschränken sich lediglich auf digitale Auswahlmöglichkeiten: Schnell oder kurz; Mautstraßen bzw. Autobahnen oder Fähren einbeziehen oder verbieten. "Intelligente" Alternativen wie eine "optimale Route" (Kompromiss zwischen schnell und kurz) oder dem Vermeiden bestimmter Straßentypen (d.h. sie werden nur dann gewählt, wenn der Umweg ohne ihre Berücksichtigung unverhältnismäßig groß würde) sucht man hier vergebens, ebenso wie die Option um Kehrtwenden zu verbieten. In den Profilen "Fahrrad" und "Fußgänger" erfolgt außerdem keine Sprachausgabe: Warum bevormundet das Programm hier den Benutzer unnötig? Jeder könnte doch die Lautstärke selbst entsprechend reduziert, falls er die Sprachausgabe als störend empfindet!

    b) Zieleingabe / Routing:


    Insgesamt ist die Funktion der verschiedenen Auswahlmöglichkeiten intuitiv erfassbar, und man wird gut durch alle nötigen Schritte zur Zieleingabe geführt. Besonders gut gefallen hat mir hierbei die nahtlose Integration des mitgelieferten "POI Finders", der es erlaubt, sehr schnell alle nur denkbaren Sonderziele zu finden, und zwar sowohl in Bezug auf den aktuellen Standort, als auch in der Nähe einer beliebigen Adresse. Dieser Pluspunkt geht jedoch nicht an den StreetMate, sondern an POIcon, da diese Software ja für praktisch alle Navigationssysteme verfügbar ist. Positiv anzumerken ist jedoch, dass diese Lizenz beim StreetMate trotz des ohnehin schon günstigen Preises bereits enthalten ist. - Gut gelöst finde ich zudem die Möglichkeit, alle in Frage kommenden POIs (z.B. nahe gelegene Tankstellen) nacheinander in der Karte anzeigen zu lassen, ohne zwischendurch den Kartenmodus verlassen zu müssen.


    Etwas enttäuscht war ich andererseits über die Eingabe von konkreten Adressen:

    • Warum muss man nach der Eingabe der Postleitzahl den gefundenen Ort noch einmal explizit bestätigen, selbst wenn hierzu nur ein einziger Ort gefunden wird?
    • Warum wird die Eingabe unbekannter Hausnummern zunächst zugelassen und erst anschließend eine Fehlermeldung ausgegeben, während bei Orten und Straßen von vorne herein nur vorhandene Einträge zugelassen werden?
    • Warum kann man zur Festlegung des Ziels keine Querstraße eingeben?

    Immerhin werden bei zusammengesetzten Begriffen auch Teile erkannt, also bei Eingabe von "Markt" nicht nur die "Marktstraße" sondern auch "Am Markt" zur Komplettierung angeboten.


    Die eigentliche Berechnung der Route geht dann hingegen sehr schnell vonstatten: Für eine 200km lange Teststrecke von Haustür zu Haustür, für die mein Loox 30 Sekunden lang rechnet, braucht der StreetMate lediglich 13 Sekunden. Für eine 600km lange Strecke war der Loox eine ganze Minute lang beschäftigt, während der StreetMate schon nach 20 Sekunden fertig war. - Alle Achtung!
    Die Qualität der vom GP-35 berechneten Strecke hingegen ist dann wieder zweifelhaft: Die "schnelle" Route scheint mir etwas sehr autobahnlastig zu sein und nimmt dabei gerne mal unnötige Umwege in Kauf, während die "kurze" Route einen auch über kleinste Nebenstraßen führt, um ein paar Meter zu sparen. - Immerhin lässt sich eine Wegliste anzeigen, die man sich sogar Abschnitt für Abschnitt auf der Karte anzeigen lassen kann, und in der man auf Wunsch bestimmte Streckenabschnitte schon vor Fahrtantritt sperren kann.


    c) Navigation:


    Während der eigentlichen Navigation kann ich mich leider gar nicht mit den Eigenschaften des NavGear-Gerätes anfreunden, obwohl dieser Modus ja der Hauptnutzen sein sollte... - Aber zunächst einmal zu den positiven Merkmalen:


    Lobenswert ist die wirklich sehr gut verständliche "Text-to-Speech"-Funktion, die ich mir so auch bei Navigon wünschen würde (und in der kommenden Geräte-Generation gibt es diese ja offenbar nun auch), denn es ist wirklich hilfreich, wenn es in der Ansage z.B. heißt "fahren Sie auf die A7 in Richtung Hamburg" oder "nehmen Sie Ausfahrt 35, Bochum Richtung Zentrum". Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, eine reine Pfeildarstellung zu wählen, wenn man während der Navigation die Karteneinstellungen aufruft. - Seltsamerweise lässt sich dieser Modus in den Grundeinstellungen nicht festlegen, und das Handbuch schweigt sich sogar gänzlich über dieses für einige Interessenten sicher interessante Feature aus.


    Das war es dann aber auch schon mit den Punkten, in denen sich die Smart2Go-Software des GP-35 von dem Navigon MobileNavigator abhebt. - Kommen wir nun also zu den zahlreichen Punkten, die mich mehr oder weniger stören:

    • Die Bildschirmaufteilung empfinde ich als unpraktisch: Während Navigon oft vorgeworfen wurde, dass zusätzliche Angaben wie Geschwindigkeit oder Entfernung zum Ziel kaum noch lesbar sind, nehmen diese Informationen hier etwa 30% des Bildschirms ein, so dass für den wichtigen Kartenausschnitt nur ein recht kleines Fenster übrig bleibt. Zwar lässt sich ein Teil der Informationen ausblenden, jedoch wird dadurch die Karte nicht zentriert, d.h. der sichtbare Ausschnitt wird nur nach links hin vergrößert, während er nach rechts hin weiter sehr eingeschränkt bleibt. Nicht einmal der angezeigte Kompass passt sich dieser Darstellung an: Er befindet sich dann völlig unpassend mitten auf der Karte.


    • Navigon wurde vielfach vorgeworfen, mit der Version 6 der Navigator-Software die Lesbarkeit der Karte durch eine ungünstige Farbwahl verschlechtert zu haben. Beim Smart2Go werden in der Tag-Ansicht jedoch Straßen in weiß und gelb auf beigem Hintergrund dargestellt, und sind daher fast gar nicht erkennbar! - Und warum müssen die angezeigten Autobahnschilder unbedingt einen Farbverlauf von hellblau nach dunkelblau haben, der in der Praxis auch nicht vorhanden ist? Das soll vermutlich einen Beleuchtungseffekt nachbilden, erschwert in der Praxis jedoch die Ablesbarkeit der Ortsangaben unnötig.


    • Zwar soll man ein Navigationsgerät während der Fahrt möglichst gar nicht bedienen, jedoch sollten wichtige Einstellungen dann wenigstens schnell und unkompliziert erreichbar sein; und das sind sie beim StreetMate leider ganz und gar nicht: Während bei den Navigon-Geräten die Lautstärke direkt durch ein Symbol in der Navigationsansicht geändert werden kann, und die wichtigsten Einstellungen wie Routensperrung, Tag/Nacht-Ansicht oder 2D/3D-Darstellung mit nur zwei Klicks auf großzügig bemessene Schaltflächen geändert werden können, muss man sich beim StreetMate dazu durch mehrere verschachtelte Menüs klicken. Das Umschalten von 3D- auf 2D-Ansicht z.B. erfordert ganze 5 Bedienvorgänge, die Umschaltung zwischen Tag- und Nachtansicht sogar 6(!) Klicks, sofern man nicht die uhrzeitabhängige, automatische Umschaltung eingestellt hat. - Bei der Einstellung der Lautstärke wird außerdem keine akustische Meldung ausgegeben, so dass man abermals nicht abschätzen kann, wie sich die eingestellte Lautstärke überhaupt auswirkt.


    • Eine einmal eingegebene Straßensperrung, für die es nur 3 Alternativen gibt (in 0.5, 2 und 5km Entfernung) lässt sich offenbar nicht wieder entfernen, ohne die Navigation abzubrechen und neu zu starten!?


    • Auf einen Spurassistenten muss man ebenso verzichten wie auf eine TMC-Funktion.


    • Die Sprachausgabe per "Text-to-Speech" ist zwar grundsätzlich prima, jedoch gefällt mir der Befehlston nicht: Ich vermisse ernsthaft das gelegentlich "Bitte" und kleine aber hilfreiche Zusätze wie "JETZT rechts abbiegen", wie es sie bei Navigon gibt.


    • Die optional zuschaltbare Warnung vor einer Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durch einen periodischen Pieps-Ton ist nervig, zumal es mir trotz des angeblich top-aktuellen Kartenmaterials schon mehrfach passiert ist, dass ein angezeigtes Tempolimit in der Praxis gar nicht vorhanden war, so dass ich dann unnötig mit einem Dauer-Piepsen belästigt wurde. - Das einmalige "Achtung!" der Navigon-Software beim Überschreiten der Schwelle gefällt mir hier wesentlich besser.


    • Auch die Warnung vor "Blitzern" empfinde ich unglücklich gelöst, da der Kontrollpunkt nicht als POI in der Karte dargestellt ist, sondern stattdessen lediglich einige Sekunden lang ein bildschirmfüllender Hinweistext eingeblendet wird, der die Aufmerksamkeit des Fahrers unnötig vom Straßenverkehr ablenkt. Zudem können die Warnungen nicht auf stationäre Blitzer beschränkt werden, was zu vielen "Fehlalarmen" für irgendwann einmal gesichtete mobile Blitzern führt.

    d) Kartenmaterial:


    Laut Werbung besitzt das Kartenmaterial der aktuell ausgelieferten Geräte einen Stand von Oktober 2007. Mir ist durchaus bekannt, dass Navteq und Teleatlas bei der Aktualisierung zum Teil unterschiedliche regionale Schwerpunkte haben, jedoch hatte bei meinen Stichproben von Änderungen und Neuerschließungen aus dem Zeitraum 2006/2007 eindeutig das aktuell von Navigon angebotene Navteq-Kartenmaterial die Nase vorn! - Besonders negativ aufgefallen sind mir außerdem die in der Karte des StreetMate hinterlegten Tempolimits: Innerorts zeigt das Gerät gelegentlich auf der gleichen Straße zunächst das Tempolimit von 50km/h an, dann plötzlich nicht mehr, und 200m später schließlich doch wieder. Und auf einigen Autobahnabschnitten, von denen ich sicher weiß, dass sich dort die zulässige Höchstgeschwindigkeit schon seit mehreren Jahren nicht geändert hat, sind gar keine oder sogar falsche Angaben hinterlegt.


    4) Persönliches Fazit:


    Der NavGear StreetMate GP-35.3 punktet mit einem günstigen Preis, einer flotten Geschwindigkeit bei der Routenberechnung, sowie der neuen "Text-to-Speech"-Funktion. In den wichtigen Bereichen "Routing" und "Benutzerfreundlichkeit" kann er jedoch gegenüber der Navigon-Lösung nicht überzeugen. Besonders herauszustellen sind hierbei die eingeschränkten Möglichkeiten zur Beeinflussung der Route, sowie die schlechtere Lesbarkeit der Karte und die komplizierten Vorgänge für notwendige Einstellungen während der Fahrt.


    Wer nur gelegentlich eine Navigationslösung benötigt oder als Neuling ein preisgünstiges Einsteigergerät sucht, begeht mit dem GP-35.3 sicher keinen kompletten Fehlkauf, zumal man offenbar mithilfe diverser Anleitungen hier im Forum später bei Bedarf auch andere Navigationssoftware auf diesem Gerät installieren kann. Wer jedoch häufig unterwegs ist, sollte vielleicht aber lieber gleich ein anderes Gerät in Betracht ziehen: Für etwa 50 Euro mehr bekommt man zum Beispiel derzeit das "Navigon 2100", das neben zusätzlichen nützlichen Routingoptionen und einfacher Bedienung während der Fahrt auch einen Fahrspurassistenten und einen integrierten TMC-Empfänger mitbringt, und sich bei Bedarf nachträglich (kostenpflichtig!) mit weiteren Zusatzfunktionen wie "Reality View" und Blitzer-Updates aufrüsten lässt.

  • danke für diesen guten und ausführlichen Bericht!


    Thomas

  • Danke für das Lob! ;)


    Hier noch ein kurzer Nachtrag zum Routing bzw. zum Kartenmaterial, da mich kürzlich ein Forumsteilnehmer per PN danach gefragt hat:


    Diverse Kraftfahrstraßen, die für alle Fahrzeuge gesperrt sind, die nicht schneller als 60km/h fahren können, sind entweder in der Karte nicht entsprechend kodiert oder aber diese Kodierung wird von der Software nicht berücksichtigt, denn wie mehrere Teststrecken zeigen, werden Roller, Fahrradfahrer und sogar Fußgänger in den entsprechenden Profilen ebenfalls über solche Straßen geroutet. :(

  • Hallo Nightsurfer,
    finde ich gut, dass du dir diese Mühe gemacht hast, das dürfte einigen Leuten eine echte Kaufentscheidungshilfe sein !
    Dein Testbericht deckt sich auch mit den Erfahrungen, die ich bis jetzt bei meinem GP 43.3 gemacht habe. Trotzdem werde ich bei der Originalsoftware bleiben, denn sie ist herrlich schnell und für meine Verhältnisse recht einfach zu bedienen. Da sieht man schon mal über das eine, oder andere Fehlerchen hinweg :) ...
    Navigon ist mir einfach zu "dickfällig", brauche ich nicht, TMC auch nicht. Für´s normale "am Ziel ankommen" ist die Originalsoft schon okay, das Kartenmaterial ist auch aktuell genug, besonders in Ostdeutschland, wo ich viel bin, hat Teleatlas die Nase vorn. Man kann für dieses Geld ( 129 Euro beim GP 43 ) einfach keine großen Wunder erwarten, aber eben kleine ;)...


    Noch mal zur Videowiedergabe:
    DVD`s lassen sich wunderbar mit dem PocketDivxencoder herunterrechnen.
    Da gibt es Geräteprofile, bei meinem ist`s der "Archos Gimini 500", womit man dann auch an die richtige Auflösung kommt. Der ist auch noch kostenlos.
    Hier der Link dazu: http://www.pocketdivxencoder.net/


    Gruss Stefan

  • Danke auch.
    habe mich auch trotz deines Berichtes für einen Kauf entschieden.
    Wenn man die Fehler kennt, kann man damit besser umgehen (z.b. Uhr einstellungen etc.)
    Wenn ich eine Schnelle strecke will, aber nicht über die Autobahn ständig geleitet werden will, kann man ja einfach Autobahn abwählen.
    Das Kartenmaterial ist doch ziemlich neu. Die POI sind etwas verwirrend: Es gibt den PIO-Finder 3.0 und andere POIs. beim PIO-Finder sind viele Sachen von Berlin oder so dabei. Bei der Einfachen Suche findet man aber aktuelle Geschäfte (die es vor einem Jahr noch nicht gab!) auch.
    Am WE fahr ich mal eine längere Strecke und lass das Navi mal entscheiden, wos lang geht :) mal sehen wer besser ist, ich mit mind. 20 Fahrten auf der Strecke oder das Navi.

  • Damit nicht der Eindruck entsteht, ich wolle vom Kauf des NavGear abraten: Ich glaube schon, dass das GP-35.3 ein durchaus brauchbares Gerät ist. Es leidet meiner Meinung nach jedoch noch unter ein paar "Kinderkrankheiten" (Displayhelligkeit ändert sich im Nachtmodus nicht, falsche Berechnung der Toleranz für Geschwindigkeitswarnungen, etc.), die dann hoffentlich in einer der nächsten Versionen verschwinden werden. Immerhin stammt die Software ja von Nokia!


    Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass Pearl solche "Bugfixes" kostenlos zur Verfügung stellen wird, denn die bisherige Support-Politik sieht ja wohl so aus, dass man die neuste Software-Version immer mit dem Kauf neuen Kartenmaterials dazu bekommt. Und das war auch Teil meiner Überlegung, mir zunächst nur die Deutchland-Version zu kaufen: Zur Zeit brauche ich nicht ganz Europa und habe damit eine extrem günstige Einsteigevariante. Kartenupdates inklusive neuer Software gibt es aber nicht für Deutschland alleine, sondern die günstigste Variante ist dabei West-Europa. - Wenn man sich dann also in etwa einem Jahr die Europa-Karte nachkauft, hat man unterm Strich nicht viel mehr bezahlt, als für das "Europa-Bundle" zum heutigen Tage, bekommt aber zusätzlich wieder die neuste Programmversion und aktuelles Kartenmaterial für Deutschland gleich mit dazu. ;)


    Ach ja: Zum Umwandeln von Mediendateien benutze ich die Freeware "Super" ("Simplified Universal Player Encoder & Renderer"). Damit kann man so ziemlich alles in alles umwandeln. (Der Download-Link ist ziemlich gut versteckt. - Man kann aber einfach auch eine Suchmaschine auf "super" und "encoder" ansetzen, dann wird man sehr schnell fündig.)

  • Drei Wochen sind nun vergangen, seit ich meinen Erfahrungsbericht hier gepostet habe. - Inzwischen habe ich den "NavGear" auch auf längeren Strecken eingesetzt und komme leider immer mehr zu der Erkenntnis, dass das Gerät ein Fehlkauf war, da die Software einfach noch nicht ausgereift ist. :(


    Für den Rückweg von einem Oster-Besuch bei der Verwandtschaft hat mir der NavGear zum Beispiel folgende Routing-Vorschläge berechnet:


    Kurze Strecke: 187km (langsames Auto: 4:03h, schnelles Auto: 3:15h)
    Schnelle Strecke: 217km (langsames Auto: 3:01h, schnelles Auto: 2:26h)


    Zum Vergleich hier die von Navigons "Mobile Navigator 6.1" berechneten Routen für den gleichen Start- und Zielpunkt, jeweils mit den geschätzten Zeiten für ein "schnelles", "normales" und "langsames" Auto:


    kurze Strecke : 183km (2:45h, 2:53h, 2:58h)
    optimale Strecke: 189km (1:55h, 2:01h, 2:08h)
    schnelle Strecke: 203km (1:40h, 1:47h, 1:55h)


    Die von mir ohne Navigationshilfe bevorzugte Strecke bisher war die "schnelle" Strecke (entspanntes Fahren auf der Autobahn), für die mein Kilometerzähler bei Ankunft tatsächlich 203km anzeigt und für die ich bei üblicherweise 130-140km/h auf der Autobahn etwa 1:50h benötige. - Das kommt also sehr nahe an die Angaben der Navigon-Software heran, während die Smart2Go-Software des Navgear diese Strecke gar nicht erst findet, und die berechneten Zeiten generell weit von der Realität entfernt sind: Wenn für eine Strecke von 217 km eine Fahrzeit von mehr als 3 Stunden berechnet wird, entspricht das einer Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 80km/h, obwohl man die meiste Zeit auf der Autobahn fährt. Das ist nicht einmal für LKW, geschweige denn für einen "langsamen PKW" realistisch!!!


    Mit einem Zwischenziel habe ich dann versucht, den NavGear auf meine bevorzugte Strecke zu "zwingen". Dadurch berechnet er dann eine Zeit von nur noch 2:05h für weiterhin 217km Entfernung, also gut 20 Minuten weniger als ohne meine "Entscheidungshilfe". - Allerdings war die Strecke immer noch 14km länger als von der Navigon-Software berechnet. Eine genauere Analyse zeigte dann, warum: Aus irgendeinem Grund weigert sich die Software, in die richtige Richtung auf die Autobahn A2 aufzufahren, sondern routet mich zunächst 7km nach Westen, wo ich dann abfahren und in Richtung Osten wieder neu auffahren soll! - Zunächst dachte ich, dies sei ein Kartenfehler und die direkte Auffahrt in Richtung Osten wäre dort als unmöglich hinterlegt. Wenn ich jedoch einen Start- und Zielpunkt in der unmittelbaren Nähe dieser Autobahn-Auffahrt definiere, findet die Software dann plötzlich doch sofort die richtige Strecke Richtung Osten!? - Übrigens war das leider nicht das erste Mal, dass der NavGear mich nicht links abbiegen lässt, obwohl das problemlos möglich wäre, sondern mit zunächst geradeaus schickt, um mich dann an der nächsten Kreuzung wenden zu lassen, damit ich dann an der ursprünglichen Kreuzung rechts abzubiegen kann...


    Bei den oben geschilderten Versuchen ist mir zudem aufgefallen, dass es leider gar nicht so leicht ist, mit dem NavGear eine Routenplanung durchzuführen: Nach Auswahl des Menüpunktes "Routen" ist es nämlich nicht mehr möglich, das Routing-Profil (d.h. "kurze Strecke" oder "schnelle Strecke" bzw. die Art des Fahrzeuges) zu ändern, um verschiedene Optionen zu vergleichen! Das geht nur, wenn man zunächst die Route speichert, dann ins Hauptmenü zurückkehrt, unter "Optionen" das Routing-Profil ändert, und schließlich die gespeicherte Route neu lädt...


    Auch ist es sehr umständlich, einen Streckenpunkt direkt auf der Karte zu markieren, da bei Auswahl dieses Menüpunktes grundsätzlich der aktuelle Standort in der Karte angezeigt wird, der unter Umständen hunderte von Kilometern vom gewünschten Zielpunkt entfernt sein kann. - Und auch ein Sonderziel lässt sich bei der Routenplanung nur umständlich eingeben, weil im Gegensatz zur Navigon-Software hier nicht die Optionen "In der Nähe", "in einem Ort" oder "im ganzen Land" zur Verfügung stehen, sondern man zunächst eine Adresse definieren muss und erst dann eine nach Entfernung sortierte Liste von maximal 50 Treffern angezeigt bekommt. Will man also z.B. als Ziel den Freizeitpark "Phantasialand" eingeben, muss man zunächst wissen, in der Nähe welchen Ortes er sich befindet, da man sonst nicht danach suchen kann. - Und dass in der Rubrik "Freizeitparks" auch sämtliche Automatenspielhallen in der Umgebung aufgeführt sind, ist für mich ebenfalls eher befremdlich, da man dadurch wirkliche Attraktionen erst gar nicht findet!


    Desweiteren möchte ich auch noch einmal anmerken, was hier im Forum an anderer Stelle schon einmal erwähnt wurde: Auf vielen Autobahnabschnitten, auf denen es meines Wissens nach noch nie eine Geschwindigkeitsbegrenzung gegeben hat, ist eine Höchstgeschwindigkeit von 130km/h hinterlegt. Hat man also die Warnung vor dem Überschreiten der erlaubten Geschwindigkeit eingeschaltet, piepst das Gerät dann ständig vor sich hin, obwohl gar keine Beschränkung besteht. - Außerdem war TeleAtlas offenbar so "clever", die während der Erstellung des Kartenmaterials bestehenden Baustellen zu berücksichtigen, so dass z.B. auf einem freien, 6-spurig ausgebauten Abschnitt der A2 plötzlich Schilder für zunächst 80km/h und dann sogar 60km/h auf dem Display angezeigt werden, die dort vermutlich irgendwann kurzzeitig aufgrund von Bauarbeiten aufgestellt waren.


    Bei meiner nächsten längeren Reise wird mich jedenfalls nun wieder mein Loox begleiten; und das NavGear-Gerät wird wohl früher oder später zum Video/Bild-Betrachter degradiert werden, zumal die Stromaufnahme im "Sleep-Mode" so hoch ist, dass schon nach wenigen Tagen Nicht-Benutzung der Akku komplett entladen ist. (Zum Vergleich: Der Loox zeigt selbst nach einer Woche im "Stand-By" noch mindestens 50% Akku-Landung an.)

  • Danke für Deinen ausführlichen Bericht!!!


    Wenn ich mein GP-35 mit dem im Auto (Mercedes) verbauten Comand vergleiche, so schneidet das Comand (2500 ) deutlich besser ab. Auch diesem passieren Fehler, aber sehr selten.
    Allerdings kostet eine neue DeutschlandCD 150 . Für 70 bekomme ich bei Pearl schon ganz West- und Ost-Europa.
    Man muss halt auch die Kosten mit einbeziehen...


    Die Standbyzeit habe ich bemängelt: Statt 200 Std rund 36 Std. Neues Gerät erhalten und gleich Standby getestet: Ein Balken war weg nach 12 Std, also gut, 10 Balken gibt es ja.
    Dann mal navigiert und POI aufgespielt: Standby nur 35 Std :(
    Mal sehen was Pearl nun sagt...
    Ich meine das das Navi nicht mehr in den Tiefschlaf geht. Werde mal POI runternehmen und dann testen.


    Hellmuth

  • Dann hat es sich jetzt erledigt. Ich wolte meinem Vater so ein 43 schencken, nachdem sein altes 7er von Navigon durch die Seitenscheibe entfernt wurde. :evil:

  • Zitat

    Original von he2lmuth
    Man muss halt auch die Kosten mit einbeziehen...


    Das tue ich: Der offizielle Verkaufspreis für das "GP-35.3" mit Westeuropa beträgt derzeit ca. 150 Euro. - Ein "Navigon 2110", das ebenfalls Karten für Westeuropa mitbringt und dazu noch einen integrierten TMC-Empfänger, kostet derzeit im Versandhandel ab ca. 170 Euro, um nur mal ein Beispiel zu nennen, wo man für einen geringen Aufpreis ein meiner Ansicht nach deutlich ausgereifteres System erhält. - Zugegeben, ein Kartenupdate ist mit 80 Euro gegenüber 60 Euro bei Pearl auch etwas teurer, aber das sollte alle alle 18 Monate auch noch verkraftbar sein (häufiger lohnen sich Updates meiner Meinung nach für den privaten Einsatz nicht).


    Zitat

    Original von he2lmuth
    Die Standbyzeit habe ich bemängelt: Statt 200 Std rund 36 Std. Neues Gerät erhalten und gleich Standby getestet: Ein Balken war weg nach 12 Std, also gut, 10 Balken gibt es ja.
    Dann mal navigiert und POI aufgespielt: Standby nur 35 Std :(
    Mal sehen was Pearl nun sagt...
    Ich meine das das Navi nicht mehr in den Tiefschlaf geht. Werde mal POI runternehmen und dann testen.


    Klingt interessant. Halt uns bitte mal auf dem Laufenden, wenn du was rausfindest oder Pearl antwortet.

  • Hallo,


    mit Deinem Vergleich hast Du natürlich vollkommen recht!!!


    Mir reicht das GP 35, weil ich es nur für Wanderungen etc. (habe Comand im Auto) brauche um bestimmte Ziele zu finden deren Koordinaten ich Google Earth entnommen habe :).


    Alle SW entfernt, Karte formatiert, nur die Deutschlandkarte und die Sprache aufgespielt: 35 Stunden.


    Pearl antwortet, dass ich die Hotline anrufen soll...


    Hellmuth

  • Hallo,


    das zweite Gerät verhielt sich nicht anders als das Erste: Standby nur 36 Std.


    Jetzt verabschiedete sich auch noch der Car Adapter.


    Nun ist alles auf dem Rückweg und ich habe mein Geld verlangt.


    Grüße
    Hellmuth


  • Hallo Hellmuth,


    was hast Du für ein gutes Gerät gehabt?


    Meins hat im Standby keine 24 Std. gehalten! :evil:


    : drink