Genauigkeit des GPS

  • Hallo zusammen,


    und schon mein nächstes Problem:


    Es ist mir eigentlich schon vor der Uhrzeitumstellung aufgefallen, dass da manchmal seltsame Ergebnisse kundgetan werden.


    Und zwar zeigte mein Lore-Lore (etrex Vista CX) auch im Stand Bewegung an. Also bei Geschwindigkeit einen Wert, obwohl sich das Teil nicht bewegte. Nach der Zeitumstellung hat´s dann erst mal überhaupt nicht mehr gewollt, es wurden keine Satelliten empfangen, die Uhrzeit wurde falsch angezeigt.


    Mein Händler riet mir zu einem Hardware-Reset, der half aber auch nicht. Die GARMIN-Hotline riet mir zu einem Firmware-Update, den habe ich per Web-Updater gemacht, daraufhin funktionierte das Teil wieder. Meistens.


    Ich hatte bereits ein paar Mal den Fall, dass das Display eingefroren war, vermehrt tritt jetzt der vorhin beschriebene Fall auf, dass im Stillstand Bewegung angezeigt wird, in Bewegung wird die Geschwindigkeit selbst manchmal nicht richtig angezeigt.


    Muss ich mit solchen Misshelligkeiten leben?
    Oder könnte das Gerät eine Macke haben? Garantie?
    Oder bin ich zu pingelig?


    Irgendwie verunsichert mich das Ganze.


    Wie lebt Ihr denn mit Euren GPS-Geräten?


    Gruss,
    Helmut

  • Das ein GPS-Empfänger im Stand Geschwindigkeiten ausgibt, ist normal und nicht ungewöhnlich.


    Grund ist, daß die Positionsgenauigkeit irgendwo um durchschnittlich 10 Meter liegt und es damit im Stand zu "Bewegung" kommt, wenn die nächste Position nicht mehr der vorherigen entspricht, sondern sich um z.B. 5 Meter verändert. Und 5 m/s = 1,4 km/h. Je ungünstiger die Sat-Konstellation, desto höher kann diese Geschwindigkeit ausfallen.


    Deshalb unterdrücken einige Empfänger die Ausgabe der Geschwindigkeit, wenn diese sehr klein ist ( = .z.B. Static Navigation bei Sirf III und liegt bei ca 4 km/h).


    Dein Garmin macht das offensichtlich nicht.


    Ein Defekt ist natürlich nicht auszuschließen, aber dann würde ich vermuten, daß die Ausgabe der Geschwindigkeit deutlich größere Werte aufweist. Üblicherweise geben aber defekte Empfänger gar keine Position und Geschwindigkeit aus, nicht falsche.

    Kaum bist mal kurz weg sieht alles gleich ganz anders aus ??

    Einmal editiert, zuletzt von Bogi100 ()

  • Zitat

    Original von Bogi100
    Das ein GPS-Empfänger im Stand Geschwindigkeiten ausgibt, ist normal und nicht ungewöhnlich.

    Hallo Bogi,


    deine Erklärung ist falsch . . .


    Ein GPSR berechnet die Geschwindigkeit nicht aus ds/dt - das machen nur GPS-Auswertungs-Programme so.
    Ein GPSR erhält als Ergebnis der Berechnungen einen Orts- und Geschwindigkeits-Vektor (in den auch die Doppler-Messung eingeht).
    Daher funktioniert ja auch StaticNavigation - d.h. keine Positionsangabe bei Geschwindigkeiten < Schwellenwert (z.B. 4km/h)
    Bei SN wird nicht nur die Geschwindigkeitsangabe unterdrückt, sondern die Positionsangabe (incl. Richtung und Geschwindigkeit) wird nicht erneuert.


    Ein normaler GPSR zeichnet keine Geschwindigkeit auf - das geht nur mit einem NMEA-Daten-Log. Wenn du gleichzeitig ein NMEA-Datenlog anlegst und mit der Trackaufzeichnung mit einem GPS-Programm vergleichst, dann kannst du die Unterschiede zwischen der tatsächlichen Geschwindigkeit und der nachträglich berechneten Geschwindigkeit ds/dt erkennen.


    Grüsse - Anton

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  • falscher Button - sorry


    Grüsse - Anton

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  • >Hallo Anton,


    ist das irgendwo nachlesbar??


  • Hallo Anton,


    wenn ich das richtig verstehe, dürfte ich in einem NMEA-Log von einem Empfänger, der sich nicht bewegt und SN deaktiviert ist, keine Ausgabe der Geschwindiigkeit in VTG oder RMC sehen ?

    Kaum bist mal kurz weg sieht alles gleich ganz anders aus ??

  • Zitat

    Original von Bogi100
    wenn ich das richtig verstehe, dürfte ich in einem NMEA-Log von einem Empfänger, der sich nicht bewegt und SN deaktiviert ist, keine Ausgabe der Geschwindigkeit in VTG oder RMC sehen ?

    Hallo Bogi,


    es wird immer eine Geschwindigkeit berechnet - ob sie im NMEA-Datenstrom ausgegeben wird ist eine andere Frage.
    Die Geschwindigleit im NMEA-Log ist dann etwa 0 wenn sich der Empfänger nicht bewegt.


    Grüsse - Anton


  • O.k., danke, ich hatte schon mal davon gehört, daß der Dopplereffekt zur Geschwindigkeitsberechnung herangezogen wird, ich konnte mir es bisher nur nicht vorstellen, das die kleinen Plastik-Kästchen das tatsächlich können.


    Mit keine Geschwindigkeit meinte ich 0 km/h

    Kaum bist mal kurz weg sieht alles gleich ganz anders aus ??


  • Ich stell mir das so vor:


    Aus der Phasenverschiebung rechnet der Empfänger einen Geschwindigkeitsvektor Richtung Satellit. Der allein entspricht natürlich noch nicht der tatsächlichen Geschwindigkeit und Richtung. Also braucht er noch theoretisch zwei zusätzliche Vektoren von zwei weiteren Satelliten, um den tatsächlichen Vektor im 3-dimensionalen Raum eindeutig zu bestimmen.


    In der Praxis hat man es dann noch mit einer Steigung der Vektoren zu tun, da die Sats ja oben stehen, da nehme ich an, werden die Vektoren auf die Ebene projeziert ( in unseren Anwendungen wird ja nicht geflogen und in den mir bekannten NMEA-Subprotokollen wird ja auch kein Geschwindigkeisvektor 3-D ausgegeben). Dann reichen auch zwei Vektoren, siehe auch Zeichnung



    So könnte es sein, Anton ??

  • Ja, so ähnlich o.K.


    Das ist die bekannte Darstellung wie sie auch bei kowoma nachgelesen werden kann, basierend auf Zeitunterschieden (Laufzeit).


    Das würde ich aber nicht als Dopplereffekt bezeichnen, ohne jetzt die Definition genau nachgelesen zu haben, darunter versteht man soweit mir bekannt, was anderes.


    Ich würde aber von Anton schon gerne meine untern stehende Frage beantwortet haben, soweit möglich. Ohne dass ich mir jetzt die Mühe machen muss, Gigabytes von Dokus - die sich mit der Zeit einfach so ansammeln - durchzulesen... :]


    Wobei ich schon ein wenig der Meinung bin, dass die Geschwindigkeit aus der Koordinaten-Wanderung, -Differenz gerechnet wird. Und zwar im Empfänger, denn die sats wissen das ja nicht.

  • Zitat

    Original von karomue
    Ich würde aber von Anton schon gerne meine untern stehende Frage beantwortet haben, soweit möglich. Ohne dass ich mir jetzt die Mühe machen muss, Gigabytes von Dokus - die sich mit der Zeit einfach so ansammeln - durchzulesen... :]

    Hallo Charly,


    es gibt bei dieser Frage (Doppler-Messung zur Berechnung des Geschwindigkeits-Vektors) Gläubige und Ungläubige. Ich habe es in mehr als 5 Jahren GPS-Foren noch nicht erlebt, dass sich ein Ungläubiger duch Informationen auf Webseiten oder Büchern hat beeindrucken lassen.
    Das senkt meine Motivation gegen Null in dieser Frage die Fakten für dich extra nocheinmal zusammenzustellen.


    Grüsse - Anton


    PS: hier die ersten Goolge-Links
    http://forums.gpsworld.com/archive/index.php?t-10.html
    http://www.aprs.net/vm/gps_cs.htm
    http://www.springerlink.com/content/120r6n824j2t7h7u/

    3 Mal editiert, zuletzt von macnetz ()

  • Also, bei mir ist jetzt folgendes hängengeblieben:


    1. Es ist nicht unüblich, wenn ein GPS-Gerät auch im Stand Geschwindigkeit ausgibt (in meinem Fall 0,1 bis 0,4 km/h).


    2. Normalerweise funktioniert ein GPS digital: Geht oder geht nicht. Ein Zwischending gibt es nicht. Normalerweise :)


    Und das hilft mir dann schon weiter.


    Aber noch ne Frage zu Eurer Diskussion: Wart Ihr denn bei der Entwicklung der GPS-Navigation dabei, seid ihr Physik-Professoren oder arbeitet Ihr bei Raytheon?


    Oder habe ich im Physikunterricht nicht genügend aufgepasst ...



    Gruss,
    Helmut


  • :gap


    Lese mal FirstStep - quer - danach ein wenig in kowoma, krame etwa 4 Jahre in anderen Publikationen, dann hast Du - mindestens ziemlich - auch unseren Wissensstand..... :]