Nüvi-Halterung - Minimal-Lösung!

Die originale Saugnapf-Halterung ist zwar nicht schlecht, hat aber die bekannten Nachteile: An der Scheibe befestigt, kann die Sonne darauf scheinen, sie ist relativ weit vom Ohr entfernt (dazu weiter unten noch eine andere Lösung), und die Bedienung ist nur mit gestrecktem Arm möglich. Zudem ist sie nicht billig: um die 23 Euro plus Porto. Und wenn man Pech hat, backt sie auch noch fest...

Die Brodit-Halterung ist zwar kleiner - auf eine Kugel auf einer Grundplatte reduziert - kostet aber seltsamerweise genauso viel, ist auffällig und bedingt vier Bohrlöcher.

Ich hingegen habe für meine Nüvi-Halterung gerade mal 1,50 Euro bezahlt. Sie ist unauffällig, kann an geschützter Stelle montiert werden, ggf. auch nahe am Ohr und fast in Augenhöhe, dazu wird der Nüvi komfortabel und schnell bedienbar mit der rechten Hand. Allerdings steckt etwas Arbeit dahinter.

Die folgenden Postings zeigen den "Werdegang" der Halterung Marke Eigenbau. Jeder, der keine zwei linken Hände hat, sollten sie nachbauen können...

Benötigt werden:

- 1 oder 2 Hartplastikkugeln mit Schraubgewinde, 18 oder 20 mm (passend wären 17 mm)
- 1 Schraube, ca. 2 cm, in der Stärke des Schraubgewindes
- 1 Unterlegscheibe
- Akkuschrauber
- Bohrer in Schraubenstärke
- einige Muttern (zum Einspannen in den Akkuschrauber, s.u.)
- grobes und feines Schleifpapier
- ggf. eine weitere Schraube zum Absägen oder ein Rundholz, ca. 1,5 cm
- 2-Komponenten-Reparaturmasse oder Profikleber
- 1 Bier (zur Erfrischung)

PS: Ein Lob gebührt ghn1940, der die Idee hier erstmals propagiert hat!

EDIT für alle, die sich das Kugelabschleifen, -bohren und -kleben sparen wollen und diesen Thread nicht bis zum Ende lesen: HIER findet ihr die perfekte Kugellösung!

1. Schritt: Gib mich die Kirsche!

Nicht nur der Ball ist in diesen Tagen rund. Wir geben uns die Kugel. Aus Hartplastik sollte sie sein, denn in der gewünschten Größe (Durchmesser: 17 mm) gibt es keine industriell gefertigten - da hat sich Garmin schon was bei gedacht. Also schleifen wir uns eine zurecht. Ich selbst habe in einem Laden für Werkzeuge und Zubehör nur 20-mm-Kugeln für je 50 Cent bekommen, es müsste sie aber auch in 18 mm geben.

Ein Schraubgewinde muss sie haben; in dieses drehen wir eine lange Schraube, die wir zuvor mit Muttern bis zum Kopf zur Hälfte gefüllt haben. Denn nun kommt die Hobby-Drehbank des Gelegenheits-Heimwerkers zum Einsatz: der Akkuschrauber! Wir spannen Schraube samt Kugel hinein, lassen die Kugel rotieren und schleifen sie - erst mit grobem, zum Schluss mit feinem Schleifpapier - mit kräftigem Druck völlig gleichmäßig von allen Seiten ab, bis sie in die Garmin-Halterung passt. Bei den 3 mm, die ich schleifen musste, dauerte das ca. eine Stunde. Das Ergebnis ist absolut ebenmäßig!

Wer die Halterung so bereits ins Auto montieren kann, ist glücklich dran. Einfach ausprobieren, ob's auf das Armaturenbrett passt. Ich wollte das Nüvi jedoch über dem Rückspiegel anbringen, und da war der Winkel, den die Kugel gestattet, nicht groß genug. Also eine zweite Kugel rundum leicht anrauen (damit die Oberfläche gleich ist), dann im richtigen Winkel eine Seite flach schleifen; dorthin kommt die Seite mit dem Schraubgewinde der 1. Kugel. In die Mitte der nun flachen Seite ein Loch gebohrt (Akkuschrauber benutzen, da hat man mehr Kontrolle!) und die beiden Löcher (Schraubgewinde und Bohrloch) mit einem Verbindungsstück - das kann eine abgesägte Schraube oder ein Rundholz sein, es muss nur stramm passen - verbinden. An die Aufliegefläche kommt Profikleber (UHU hält nicht) oder 2-Komponenten-Reparaturmasse. Das muss jetzt natürlich erst mal aushärten...

2. Schritt: Mut zur Montage

Wie auf den Bild oben ja schon zu sehen ist: Es muss gebohrt werden! Je nachdem dort, wo das Navi sitzen soll. Mit nur einer Kugel klappt das am Armaturenbrett. Immer darauf achten, dass der Neigungswinkel optimal zum Fahrer steht! Bei meiner Lösung setzte ich den Bohrer (wieder der Akkuschrauber, diesmal mit Bohrkopf) am Panel über der Windschutzscheibe an, wo auch der Rückspiegel angebracht ist. Nebenbei: Es handelt sich um ein Smart ForTwo Coupé. Informiert euch lieber vorher, ob und wie das Panel oder Armaturenbrett zu entfernen ist, denn die Schraube muss von hinten eingedreht werden. Beim Smart geht das nach Lösen von 3 Torx-Schrauben ganz einfach; die Arbeit war in 20 Min. erledigt (Anleitung gibt's hier). Eine Unterlegscheibe stützt das Panel von hinten, sodass kein Ausbrechen zu befürchten ist. Jetzt die Kugel aufgeschraubt und ausgerichtet, schon kann die Garmin-Halterung angesteckt werden!

Übrigens: Das Bohrloch kann man später ggf. mit einer Abdeckung aus dem Baumarkt wieder verschließen; fällt kaum auf.

3. Schritt: Nüvi in schwindelnden Höhen

Kein Vertrauen in das eigene Werk? Na, na, na! Aber im Vertrauen: Ich war auch vorsichtig. Daher habe ich eine Nylonschnur um Rückspiegel und Nüvi-Halterung gelegt, damit das Teil nicht unten ankommt, falls es fällt (die Schlaufe so um die Halterung legen, dass sie mit eingeklipst wird). Die Sorge war aber unbegründet: Die beiden Kugeln halten bombenfest. Ich habe übrigens 2-Komponenten-Masse zum Zusammenkleben benutzt.

Der Nachteil der Konstruktion: Hier ein Stromkabel einzustecken sieht sch.... aus. Also greife ich, wann immer das Nüvi über dem Rückspiegel seinen Dienst tut, auf die 4 Stunden Akkulaufzeit zurück.

Die Vorteile: Erstens sieht es endgeil aus. Okay, subjektiv. Aber außerdem ist das Display unter dem Dach vor Sonnenstrahlen geschützt und besser erkennbar (beim Glasdach des Smart ziehe ich ggf. einfach das Sonnensegel nach vorn), die Ansagen sind deutlicher hörbar, und es ist leichter zu bedienen, weil fast auf Augenhöhe. Ohne Halterung fällt die (Doppel-)Kugel kaum auf. Und die Antenne? Lässt sich ganz nach oben klappen, sodass das Nüvi dicht anliegt (das funktioniert auch bei den Armaturen). Der Empfang verschlechtert sich dadurch nicht.

Für mich die perfekte Lösung! Die auch nur deshalb so gut aussieht, weil das Nüvi klein und leicht ist. Probiert das mal mit einem HansHans!

4. Was hasse gesacht?

Und jetzt noch schnell eine zweite Lösung, den Nüvi-Lautsprecher betreffend. Normalerweise reicht die Lautstärke ja aus, aber im Cabrio oder Landrover, bei offenem Fenster und/oder lauter Musikdröhnung kann es passieren, dass von Steffi nur ein Säuseln zu hören ist.

Eine erste Lösung ist die Anbringung in Ohrnähe (s.o.) - eine andere, mit der Saugnapf-Halterung nutzbare ist diese: Man kaufe sich via eBay für 10 Euro inkl. Porto einen kleinen Aktiv-Lautsprecher (hier am preiswertesten!), befestige ihn nahe des Kopfes (Foto: am Seitenholm meines Smart, gehalten von einem Klettband, das ich unter dem Panel hergeführt habe), verlege ein Verlängerungskabel zum Nüvi - fertig! Zusätzlich habe ich noch den (ausklappbaren) Stecker am Gerät entfernt und das Kabel direkt auf die Platine gelötet, so kann er nicht stören.
Ab einem gewissen Lärmpegel wird nun einfach das Kabel in den Nüvi gesteckt und der Speaker eingeschaltet. Das genannte Gerät pusht den Ton derart hoch, dass ich sogar zwei Stufen auf dem Nüvi zurückregeln muss. Bei völler Dröhnung beginnt's zu klirren, aber dann holt man sich schon einen Hörschaden. Zum Musikhören ist das Ding nicht so geeignet, aber die Ansagen kommen klar & deutlich an.

Wau! Im Auto rumbohren ist zwar nicht mein Ding, aber:
:respekt, sieht sauber aus!

Ich habe mir einen kleinen Aluwinkel gebogen, Kosten Null, und dort eine 17 mm Holzkugel mittel Holzschraube befestigt. Die Holzkugel mit etwas Olivenöl geschmeidigt gemacht und den Nüvihalter aufgesetzt. Perfekt.
Der Aluwinkel passt in den Lüftungsgittergrill vom Audi A4 !

Kostenanalye
Aluwinkel: 0,0.- Euro ( lag im Altmetallschrott )
Holzkugel : 0,5.- Euro
Olivenöl: 0,0 .- Euro ( da Tropfmenge )

Gesamt: 0,5 .- Euro

Bei nächster Gelegenheit stelle ich ein Bild ein.
Serienproduktion ist nicht vorgesehen.

@ kweide:

Meine Lösung bezieht sich nicht auf die Montage an Lüftungsgittern etc.; dafür gibt's bessere Konstruktionen. Mir kam es darauf an, den Aufsatz für die Garmin-Halterung so klein, sauber und unauffällig wie möglich zu halten. Ein von außen montiertes Winkeleisen wäre mir da schon zu groß.

Gibt es die Holzkugeln denn in 17 mm Durchmesser und mit Schraubgewinde? Dann würde ich das in meinen Tipp aufnehmen. Allerdings befürchte ich, dass Holz mit der Zeit ausleiert oder abschabt und dann nicht mehr perfekt gehalten wird. Aber da habe ich keine Erfahrungswerte.

Deine Einbaulösung sieht sehr sauber aus. Ein gutes Beispiel soliden Handwerks. Ein wirklich gute Einbaulösung.

Die Holzkugel habe ich imMo unter Beobachtung, da ich auch nicht genau weiss, wie die sich in Sachen Haltbarkeit verhalten wird. Deshalb habe ich sie auch mit Öl eingerieben, das lässt Holz länger leben..... siehe Fensterrahmen aus Holz !

Ich habe gestern meine Hartplastikkugel
auch runtergeraspelt. Also mit einem 40er
Schleifpapier gehts in 10 Minuten Hält auch,
aber das nur nebenbei.

spidi3110
Ich weiss nicht wie ein Smart von innen aussieht und ein
Kabel montieren sieht schon nicht so toll aus,
aber wenn du den strom von der Innenbeleuchtung
nehmen würdest? Den Stecker bzw. Kabel lässt sich bestimmt
irgendwie unter dem Autoimmel vertauen und die
wenige Zentimeter die noch herausschauen würden nicht
so auffallen. Klar, das Kabel wäre dann für "immer" da
verbaut und in einem Zweitwagen nicht mehr einsetzbar.
Oder geht das nicht?

Hallo Zen!

Also, ein Smart sieht von innen einfach nur traumhaft aus! Größer als von außen! Wenn ich nicht schon ein Haus hätte, würde ich drin wohnen wollen. ;D

Aber Schurz beiseite! Das mit der Verbindung zur Innenbeleuchtung ist eine gute Idee, aber das würde umfangreiche Verlegearbeiten und ein vom Wagenhimmel baumelndes Kabel bedeuten. Andererseits reichen die 4 Stunden Akkubetrieb für die allermeisten Strecken aus, und da ich ja den Saugnapf samt Ladekabel an Ort & Stelle lasse, kann ich notfalls dorthin ausweichen.

Trotzdem danke für den Tipp; vielleicht nehmen andere ihn auf?

Mein nüvi würde sich auch über ein schattiges Plätzchen freuen, wo es nicht reflektieren muß.
Abgesehen davon, dass bei mir die Lage rund um den Spiegel anders ist, frage ich mich (oder MadMike):
Wo kommen die Kabel her, oder hin?
Auf die 12V könnte man verzichten, ich habe aber auch das GTM 10 hinterm Radio in die Antenne eingeschleift.

Zitat

Original von ghn1940
Wo kommen die Kabel her, oder hin? Auf die 12V könnte man verzichten, ich habe aber auch das GTM 10 hinterm Radio in die Antenne eingeschleift.

Das wird dir jetzt nicht helfen, aber ich liebäugele mit der Anschaffung des GTM 12 ab August. Dessen Wurfantenne könnte ich sauber mit den Saugnäpfen unter dem Glasdach anbringen.
Für die GTM 10 hilft wohl nur Zens Lösung (s.o.) mit einer Kabelverlängerung....

Edit: Die GTM 12 habe ich jetzt - und muss nachtragen, dass der Empfänger nur mit Stromversorgung funktioniert! Is also nix mit luftigen Höhen; wenn ich ihn einsetzen will, bleibt der Nüvi in der Saugnapf-Halterung.

Moin zusammen,

wer nicht schnitzen will:

Bei Hornbach gibt es einen Schubladengriff mit rundem Holzknopf (...den sieht man ja sowieso nicht mehr, nachdem die Befestigung draufgeklippt wurde...) und ca 20 mm Abstandshalter aus Alu.

Befestigt wird dat Teil im Auto wie man(n) es auch von normalen Schubladengriffen kennt....also Schraube hinten durch und Drehgriff festschrauben...

Der Knopf ist exakt 17mm Durchmesser und der NÜVI-Clip passt 'wie die Faust aufs Auge', sitzt satt und rutscht nicht!

Hier mal die Daten, die auf der verpackung stehen:

Hersteller : Metafranc
Typ: Möbelknopf Durchmesser 17mm
Gesamthöhe: 37mm
Kosten: 5,08 TEuro :-/

Viele Grüße
Buchfink