POI-Warner: Gegenwart und Zukunft
Ein etwas ausführlicherer Rückmeldung von einem User, der das Programm seit einigen Wochen nutzt und neben der großen Sympathie für Produkt und Anbieter bei Konzeption und Ausführung größere Mängel feststellt.
Da ich weiß, dass pocketnavigation.de und navigation.de in engerem Zusammenhalt stehen, tut Euch bitte keinen Zwang an, wenn Ihr mit meiner Kritik nicht leben wollt oder könnt - entfernt diese einfach.
GEGENWART
Ich werde nur auf wenige Sachverhalte eingehen. Um damit vielleicht ein Nachdenken auszulösen.
Fangen wir mit der Nutzeroberfläche an. Die halte ich für alles andere als intuitiv will sagen: für wenig professionell. Es gibt SO viele Einzelheiten, die ich an dieser Stelle nennen könnte .gerne auf Wunsch auch ausführlicher.
- Nur drei Beispiele:
1.) Starte ich das Programm, so begrüßt mich ein Startbildschirm 90 % der Fläche wird für den Namen des Produkts und drei Informationen rund um die aktivierten POIs spendiert. Gerade mal ein Funktions-Button - Überwachung an. Sämtliche Einstellungen des Programms werden an den unteren Rand von ca. 10 % Fläche gedrängt - in ein Pull-Down Menü. Mit der zwangläufigen Unübersichtlichkeit. Ich bezweifle ernsthaft, dass sich die GUI-Gestaltung jemals ein Experte angesehen hat. Ein Profi, der schon vielfach Nutzerroberflächen samt dem notwendigen User Feedback gestaltet hat. Schaut euch bitte mal den großen Bruder Navigon an. Ausgenommen die Warnung betreffend gesetzliche Vorschriften (habe ich abgeschaltet) mit welcher Oberfläche begrüßt Navigon den User?
Sowohl in Fragen der Optik als auch bei Funktionalität und Intuitivität könnte Navigon durchaus ein Vorbild für den POI-Warner abgeben.
2.) POI-Umkreissuche: Eine der wichtigsten Funktionen - ja klar, ich weiß mittlerweile Bescheid. Alleine dass im Board jede Woche im Schnitt ein User nach dem Weg fragt, muss doch zu denken geben: - erst auf die Karte klicken - aber bitte darauf achten, dass die Bedienleiste eingeblendet ist, sonst funktioniert es nicht - dann noch mal auf POI Menü dann zur Umkreissuche und am Ende feststellen, dass auch hier die Nutzeroberfäche alles andere als ideal ist: Scrollbalken auf dem PDA - z. B. rechts und unten. Schaut auch dazu Mal nach dem großen Bruder Navigon: Nahezu perfekt gelöst.
3.) POI im Allgemeinen: Was bitte soll ich davon halten, dass navigating.de sein Produkt für den MN 5.0 anbietet und offensichtlich keinen Schimmer darauf gibt, welche POIs Navigon bereits anbietet?
Da wird im Board auf die Nachfrage: was tun mit den doppelten POIS? (siehe da: das Problem sehen andere auch) immer wieder der Tipp gegeben wird: Schalte doch einfach die Sonderziele in Navigon ab, dann hast Du nichts doppelt.
Mal ganz abgesehen davon, dass es hier offensichtlich ein strategisches Problem gibt. Nach 3 Wochen Nutzung traue ich mich zu sagen, dass man mit der Umsetzung dieses Tipps sich freiwillig einer tadellos und effizient arbeitenden Funktion in Navigon entledigt und DIESE gegen ein sehr zweifelhaftes Werkzeug des POI-Warners eintauscht. Nach 3 Wochen Erfahrung gibts von mir den gegenteiligen Tipp. Schalte unbedingt die doppelten POIs im POI Warner ab, denn DIE erreichen weder bei der Bedienung noch in der Effizienz die gleiche Qualität der POIs von Navigon. Und das obwohl man beim POI-Warner täglich syncen kann
Ich installiere Europa C und wundere mich.
Konkret: Ich suche an meinem Wohnort im Umkreis von 10 Km nach Tankstellen - zum Grund der Tankstellensuche später mehr. Navgion findet 27 Tankstellen und der POI-Warner 23. OK nicht weiter schlimm nur 4 mehr.
Navigon startet jedoch in 17 Sekunden der POI Warner braucht dagegen mehr als die vierfache Zeit: 73 Sekunden. Jedoch stellt Navigon in der Summe mit Europa C höchstwahrscheinlich weit mehr POIS als die des POI-Warners zur Verfügung. So habe ich mich gewundert, dass nach Installation von Europa C Navigon bei meinem letzten Urlaubsziel Ascona jedes Lokal und jede Kneipe kannte, die ich vor wenigen Wochen noch besucht habe. Hoch aktuell dagegen listet der POI Warner immer wieder POIs , die total veraltet sind. Konkretes Beispiel: In Karlsruhe taucht eine Tankstelle auf, die es seit ca. 15 Jahren nicht mehr gibt. Ich habe bei den Navigon POIs nicht EINMAL eine derartige Schwäche in der Aktualität erlebt.
Zurück zur Startzeit. 17 Sekunden gegen 73 Sekunden des POI Warners bei aktivierten 71.000 Pois. Jetzt kommt gleich wieder der Einwand: Dann aktiviere einfach weniger POIs dann geht der Start schneller. KLAR doch ich lege mir den POI-Warner zu um anschließend so wenig wie möglich POIs zu aktivieren. Darauf läufts im Ergebnis hinaus - absurde Perspektive. Und navigating.de gibt mir noch nicht einmal die Gelegenheit, das effektiv zu tun. So kann ich z. B. nur bei den Apotheken und bei ALDI /Nord und Süd den regionalen Bezug ins Spiel bringen. IDEE: Trenne dich von allen POIs, die Du nur zeitweise brauchst. Die Überregionalen kann ich zuschalten, wann immer ich diese brauche.
So entwickle ich fast zwangsläufig meine eigene Strategie: Ich nehme ab sofort dem POI-Warner ständig weitere POIs weg. Ich sortiere diese im Poi-Ordner nach Dateigröße - bei den größten ist der Nutzen besonders zu prüfen, es ist unbedingt auf "Doppelungen" zu achten. Das ergab bei mir die Tankstellen alle- Frage -- die Markentankstellen waren eh schon alle beseitigt. Ergebnis: Entledigung der Rubrik Tankstellen alle reduzierte meine POIs im POI_Warner von 83.220 auf 71.164 ich habe oben erklärt, dass ich NICHTS verliere sondern NUR gewinne. Bessere Bedienbarkeit, bessere Qualität der POIs, schnellere Startzeit des POI-Warners.
DIE ZUKUNFT
Am Ende weiß der POI-Warner nur mit drei Themen wirklich zu glänzen:
1.) Den statischen Blitzereinrichtungen die mobilen habe ich wieder abgeschaltet (Motto: wenn Du 1.000 mal an einer mobilen Warnung vorbeifährst, begegnest Du vielleicht EINMAL tatsächlich einer mobilen Blitzereinheit für dieses traumhafte Ergebnis wirst DU 999 mal umsonst verunsichert indiskutabel)
2.) Die Exoten POIs auf die Navigon verzichtet. Stellt sich die Frage, ob du diese wirklich brauchst, wenn DIE den so exotisch sind. Vielleicht JA vielleicht NEIN ich habe noch keine endgültige Antwort.
3.) Die Mehrwertdienste: Viel spannender weil dort das zu entdeckende Potential liegt.
Persönlich habe ich mir den Restaurantführer, den Schnäppchenführer sowie den Burgenführer abonniert. Und erkenne sofort, dass hier große Chance vergraben sind: Quersubventionierung von Hardware, Software und Informationsdienstleistung.
Fragt sich einer warum Ryan Air so billig fliegen kann und die anderen Billigflieger bereits wirtschaftliche Probleme haben? Weil Ryan Air auf billig strategisch eingestellt ist in allen nur denkbaren Varianten. Bevor Ryan Air z. B. eine Region anfliegt, wird reichlich Geld in der entsprechenden Regionalität eingesammelt. Autovermieter, Hotels, Freizeitindustrie, Lokale Institutionen oder Gewerbetreibende aller Art das geschieht im Wettbewerb wer am meisten zahlt den besucht Ryan Air. Zunächst wird bezahlt, erst dann kommt Ryan Air. Und das mit reichlich Fluggästen weil man JA so billig ist.
Umgesetzt auf die Navigation: Es braucht so schnell wie möglich eine Basis (viele USER, noch mehr USER ), und einer Schnittsstelle, die durch Fremdanbieter und Multiplikatoren genutzt werden kann. Fremdanbieter, die eine aktuell schon vorhandene Daten-Infrastruktur aufweisen, pflegen und nutzen. Wer heute schnell und effektiv handelt, für den gehen in Fragen des GEO-Browsings gewaltige Möglichkeiten auf.
Ich weiß selbstverständlich nicht, welche Vereinbarung zwischen navigating.de und Navigon gelten. Allerdings bin ich überzeugt, dass beide teilweise in die gleiche Richtung denken und handeln. Egal welche Absprachen bestehen: diese können selbstverständlich nur dann Stand halten, wenn der Wettbewerb nicht schneller ist. Und auf Grund bessere Produkte und Dienstleistungen BEIDE Unternehmen mal locker auf die Seite schiebt.
WER sind die Wettbewerber ?
Zunächst die Hersteller Navigationstechnologien TOM TOM oder auch die Hersteller der Festeinbauten.
Daneben sind aber die Betreiber der Suchmaschinen noch viel EHER zu fürchten. Diese haben mit Ihren Pay for Performance Prinzip in Werbung und Direktmarketing eine wahre Revolution ausgelöst. Als Ergebnis werden diese durch die Werbeindustrie mit Geld geradezu überschüttet. 6 Jahre nach Ende des Beta Stadiums von Google und 4 Jahre nach Beginn des Aufsetzens der heutigen AdWords Strategie ist das Unternehmen heute 130 Milliarden US Dollar wert und schreibt im Jahr 3 Milliarden Reingewinn nach Steuern. Wachstum immer noch jenseits der 100 %. Ein Unternehmen, das zwei Studenten vor wenigen Jahren mit 100.000 Startkapital gegründet haben. Und das vielleicht schon bald das größte der Welt ist.
Die regionale Suche befindet sich seit mehr als einem Jahr im Fokus der Betreiber von Suchmaschinen - Geld, Partner und Infrastruktur sind im Überfluss vorhanden - nunmehr hat Google Earth die Betaphase verlassen , der Sprung auf die mobilen Endgeräte wurde mit den jüngsten Deals eingeleitet.
Mir ist klar was jetzt folgt. und überdies und wer folgt: Yahoo! - wer sonst?
DIE THESE
Wer strategisch denkt, kommt nicht umhin, die Dinge ab sofort auseinander zu dividieren. Einer kümmert sich um die Weiterentwicklung der Navigationstechnologie - für private und gewerbliche User (gewerblich z. b. Flottenmanagement etc. ). Und außerdem um die strategischen Partnerschaften.
Ein anderer kümmert sich ausschließlich um die technische Schnittstelle für die POIs nicht etwa persönlich um die Inhalte, Angebote und Dienstleistungen. Viel zu langsam, uneffektiv andere haben dazu VIEL bessere Ressourcen und Möglichkeiten. Motto: wer als erstes die Schnittstelle zu vielen Usern definiert wird gewinnen. So einfach ist das.
Ich träume (noch) ein wenig:
In kurzer Zeit werden sämtliche Angebote und Dienstleistungen im Web zusätzlich einen regionalen Bezug bekommen alle Anbieter können auf Wunsch direkt mit meinem Mobile Computer (Handy,PDA etc.) und damit mit meinem NAVI kommunizieren. Ob es nun um Neuprodukte oder um ebay-Angebote geht, ob etwa ein Supermarkteinkauf zu erledigen ist oder nach einem freien Tisch im Restaurant gesucht wird. Oder gar die Urlaubsbuchung ansteht - immer ist AUCH ein regionaler Bezug vorhanden.
NAVI-Geräte und Software werden nach und nach auf den Preis von einem Euro herunter subventioniert - durch den Effekt der Quersubventionierung wird dies möglich. Die persönliche Buddylist auf dem PC wird von gestern sein - auf Wunsch wird mich mein kleiner Begleiter ins Bild setzen. Abends noch ein wenig Lust, ein Bierchen zu trinken? Mal sehen wenn ich WO heute Abend noch treffen kann. Mann stelle sich den trendy Charakter eines solchen Tools vor: Gegen die "GEO-Buddy Liste" sind SMS oder Mail nur müde Krieger.
Ich hatte heute Abend mal ne Stunde übrig um meine Gedanken ins Schriftliche zu übertragen und gleichzeitig leider keine Zeit auf die CeBIT zu fahren. Um dort manchen Gedanken auszutauschen. Bleibt zu hoffen, dass alle, die sich angesprochen fühlen, sowohl mit meiner Kritik als auch mit meinen Visionen umgehen können.
FEUER frei - Zeit für euere Meinungen.