Durch das Angebot der pocketnavigation-Navithek konnte ich in den letzten Wochen das TomTom GO 5000 im täglichen Betrieb testen. Bevor ich darauf näher eingehe, möchte ich jedoch kurz etwas zu meinem Profil sagen:
Da bei meinem TomTom GO 1015 LIVE die Live-Dienste abgelaufen sind, suche ich nach einem Ersatzgerät, dass mich beim täglichen Pendeln zur Arbeit (80 km je Richtung) begleitet und unterstützt. Dabei geht es weniger um Navigation als um eine präzise Vorhersage der Verkehrslage und möglicher Ausweichrouten um und durch die Großstadt.
Beim TomTom GO 5000 handelt es sich um ein Gerät aus der Navi-Oberklasse. Der Bildschirm ist mit 5 Zoll ausreichend groß und entspiegelt. Die Helligkeit ist bei Tag und Nacht gut und das Gerät lässt sich gut ablesen. Für den Empfang der Live-Dienste ist das Navi mit einer eigenen SIM-Karte ausgestattet. So ist ein Empfang auch im Ausland ohne teure Roaming-Gebühren möglich.
Bis hierhin ist das TomTom GO 5000 seinem Vorgänger GO 1015 ziemlich ähnlich. Allerdings bietet TomTom beim neuen Modell die Live-Verkehrsdienste sowie Kartenupdates für die gesamte Lebensdauer des Geräts kostenfrei an. Das war in der Vergangenheit nicht so. Ein klares Plus für die neue Generation.
Die Scheibenhalterung hat TomTom nochmal ein wenig verbessert. Musste man bisher ein USB-Kabel mit einem proprietären Stecker an der Unterseite der Halterung einklemmen, wird nun ein Standard USB-MicroUSB-Kabel an der Rückseite der Halterung dauerhaft angebracht. So kann man nun auch Software-Updates durchführen, ohne das mühsam verlegte Kabel wieder aus dem Auto zu ziehen, denn TomTom hat auch am Navigationsgerät einen MicroUSB-Stecker verbaut.
Wie bisher wird das Navi vom Magneten gut gehalten und wackelt nicht. Dass es noch etwas besser geht, zeigt Garmin bei der Scheibenhalterung des Topmodells nüvi 3597 (bzw. 3598 
Hier ist in die Magnet-Halterung noch ein kleiner Zusatz-Lautsprecher integriert, der die Verständlichkeit und Lautstärke des Navis noch einmal deutlich erhöht.
Die Software hat TomTom beim Modellwechsel gründlich umgekrempelt. Sie ist nun deutlich moderner und erinnert mit ihrem Bedienkonzept und den Wischgesten ein wenig an Smartphone-Software. Ich bin persönlich gut mit der neuen Software klargekommen und finde sie von der Bedienung im großen und ganzen intuitiv.
Leider hat TomTom aber auch einige Funktionen gestrichen. Am deutlichsten wird das an der Sprachsteuerung und der Freisprecheinrichtung. Beides gibt es in der aktuellen Version nicht mehr. Nun war die Sprachsteuerung des TomTom GO 1015 sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss (vgl. dazu auch mein Erfahrungsbericht zum Garmin nüvi 2597), besser als gar keine Sprachsteuerung war sie aber auf alle Fälle.
Die Zieleingabe erfolgt nun über den Menü-Befehl „Suchen“. Über die Bildschirm-Tastatur gibt man in das Suchfeld den gewünschten Ort ein. Hier ist es egal, ob es sich um eine Adresse, Koordinaten, POIs, ein Stadtzentrum o.ä. handelt. Die Suche beginnt bereits nach der Eingabe der ersten Buchstaben und es werden alle relevanten Suchergebnisse in 2 Listen angezeigt, aufgeteilt nach Adressen und anderen Suchergebnissen.
Mit einem Fingertipp wird ein Suchergebnis ausgewählt und auf der Karte angezeigt. Von hier kann man direkt die Navigation starten.
Will man der Route Zwischenstopps hinzufügen, so kann man diese über den gleichen Dialog hinzufügen.
Die Routenberechnung erfolgt sehr schnell, allerdings nicht schneller als beim Vorgänger. Die Qualität der Routen ist gut. Sicherlich kennt der ortskundige Fahrer noch den einen oder anderen Schleichweg, ich bezweifel aber, dass damit noch eine große Zeit-Ersparnis möglich wäre.
Das Highlight der TomTom LIVE-Geräte sind sicherlich die Live-Verkehrsdienste. Da hat sich mit dem Modellwechsel auch nicht viel verändert. Die Anzeige der Verkehrsdaten erfolgt auf einem Streckenband an der rechten Display-Seite. Die Vorhersagen sind sehr präzise und decken oft auch Nebenstraßen und Wohngebiete ab. Sollte die Verzögerung zu groß werden, bzw. eine deutliche Zeitersparnis auf einer anderen Route möglich sein, wird dies deutlich angezeigt und man kann (je nach Einstellung) die neue oder die alte Route wählen. In der aktuellen Software werden auf dem Streckenband nun auch die nächsten beiden Tankstellen entlang der Route sowie eventuelle Blitzer angezeigt.
Meine Begeisterung hält sich da bei der deutschen Rechtslage aber in Grenzen, denn nun ist es mit einem Blick auf den Bildschirm erkennbar, dass man einen Blitzerwarner nutzt. Da war mir die alte Lösung lieber, bei der die Blitzer erst bei Annäherung oder aber in der Routenübersicht angezeigt wurden.
Während der Navigation ist das TomTom GO 5000 unauffällig. Für mich war es wie die Begegnung mit einem alten Bekannten. Die Karten-Darstellung ist (analog zur Software) modernisiert worden, ansonsten verhält sich das Gerät aber wie sein Vorgänger. Ich habe beide Geräte über eine Strecke von knapp 100 km parallel an der Windschutzscheibe betrieben und die Unterschiede waren marginal. Allerdings ist mir deutlich aufgefallen, dass beim TomTom GO 5000 der Zoomlevel noch weiter erhöht wurde. War beim TomTom GO 1015 die Übersichtlichkeit der 3D-Karte aufgrund des sehr kleinen Kartenausschnitts schon nicht besonders groß, ist sie beim Nachfolger noch schlechter.
Die Navigationsanweisungen kommen rechtzeitig, klar und deutlich. Leider hat es TomTom aber auch in der aktuellen Geräte-Generation nicht geschafft, seine deutsche Sprachausgabe zu optimieren. So ist die vorletzte Navigationsanweisung auch im Jahr 2014 noch: „Biegen Sie [rechts/links] ab, dann Sie haben Ihr Ziel erreicht.“ Wie so ein zentrales Feature wie die Sprachausgabe bei einer Firma, die sich auf ihrem Gebiet als Marktführer bezeichnet, so lieblos gepflegt werden kann, ist mir persönlich ein Rätsel.
Persönlich vermisse ich beim TomTom GO 5000 die Möglichkeit schnell von der 3D-Darstellung in eine 2D-Ansicht der restlichen Strecke zu wechseln. So kann ich bisher schnell sehen, welche Autobahn ich nehme und wie die Verkehrslage auf den einzelnen Straßen ist. Beim neuen Gerät kann ich zwar auch schnell in die 2D-Ansicht schalten, ich sehe dort jedoch immer die gesamte Route und nicht einen Ausschnitt der restlichen Strecke.
Fazit:
Das TomTom GO 5000 ist ein gutes Navigationsgerät mit einer modernen Software-Oberfläche und Kartendarstellung. Die Live-Verkehrsdienste suchen auch 2014 noch ihresgleichen und sind ein Alleinstellungsmerkmal der TomTom LIVE-Geräte.
Die Verbesserungen zur Vorgänger-Generation (TomTom GO 1015) sind in meinen Augen aber nur kosmetischer Natur. Teilweise muss man sogar von einem Rückschritt reden, bietet die Software doch bisher keine Spracheingabe und keine Freisprechfunktionen.
Wenn ich Vor- und Nachteile abwäge, stellt das GO 5000 trotz der schöneren Oberfläche keine Alternative zum GO 1015 dar. Ich werde meine LIVE-Services für ein weiteres Jahr verlängern und hoffen, dass es Anfang 2015 endlich wieder echte Fortschritte in der Entwicklung von Navigationsgeräten gibt.
. Im Vergleich zu meinem GO950 ist der Kontrast zu gering 
und die Schriftgröße in der Karte zu klein 
kann aber - das schlecht ablesbar ist. Warum kann es z.B. Garmin besser, übersichtlicher?
ob TT doch nicht diesen Mangel beheben wird!
