GPS-Genauigkeit in Zukunft

  • Wie lange geht eine Messung bei der Vermessung für einen Punkt? Nach meinem derzeitigen Kennisstand zu lange um das verfahren für eine Mobile Navigation einzusetzen oder geht das heute schnell genug?


    Garry

  • Zitat

    Original von mfs
    << zur Ausgangsfrage zurück:
    Eine Atomuhr bringt im GPS-Empfänger meines Wissens absolut keine bessere Genauigkeit, die Laufzeitkorrekturen werden (ohne Atomuhr) durch einen zusätzlich notwendigen Sat herausgerechnet, was prinzipiell keine Probleme macht.>>


    Jau, so sehe das auch. (Ohne GPS-Detailahnung)
    Aber im Bereich einer terrestrischen Navi könnte eine lokale/mobile sehr genaue Uhr etwas bringen.
    Oder?
    CU
    Klaus
    (bin jetzt wohl schon der dritte oder vierte?, den das interessiert)

    Es *gibt* Bielefeld.

  • Zitat


    Vermutlich verwendet Manuel solche komerziellen Referenzstationen - hier in Österreich ist es eher üblich, seine eigene Station über einem bekannten Festpunkt möglichst nahe den zu vermessendem Gebiet zu benutzen.


    Morgen Martin
    Ja genau das macht er! :D Die alten GPS Geräte(die mit den schweren Rucksäcken und den langen Antennen)Die den Aufbau einer eigenen Refferenzstation erfordern wurden bei uns eingemottet.

    Zitat


    1,5cm Genauigkeit ist aber *sehr* optimistisch (theorethisch mag es ja stimmen)... Ich würde 5-7cm eher als realistischen Wert einschätzen..


    1,5 cm gibt der Hersteller an nicht Manuel ;D ! Wobei wir bei unseren Kontrollmessungen von bekannten Punkten, diesen Wert auch in den meisten Fällen erreichen. Naja ich habe mit GPS auch nicht so viel zu tun, mache Bauwerksinspektionsmessungen!
    VlG
    Manu

  • Zitat

    Wie lange geht eine Messung bei der Vermessung für einen Punkt? Nach meinem derzeitigen Kennisstand zu lange um das verfahren für eine Mobile Navigation einzusetzen oder geht das heute schnell genug?


    Bei freier Sicht (keine überhängenden Bäume etc.) dauert die Initialisierung bei unseren Geräten ca 10-30 Sekunden. Also nimm bei freier Sicht mal 30 Sekunden pro Messpunkt. Unter Bäumen, Brücken etc. wird es aber krimminell dort habe ich schon häufiger ne halbe Stunde gewartet(oft geht es gar nicht). Außerdem wird die Messung dann ungenau.

  • Moin!


    So ganz wird man aber auf die guten alten Theo's nicht verzichten können. Schließlich kann man nicht auf jeden Baum und jedes Haus klettern, nur um die Höhe rauszubekommen.


    Aber bei der reinen Flächenvermessung ist GPS sicher schon eine enorme Erleichterung. Bei uns (Leitungsbau) kommt es aber auch auf Höhen von Masten und Bäumen an. Da wird man wohl noch einige Zeit mit Theo's rumlaufen müssen. Auch durch die neuen Trimble's, die eigentlich den zweiten Mann ersetzen sollen, funktionieren nicht immer.


    Gruß
    Inge

  • Zitat

    Original von inge-k
    So ganz wird man aber auf die guten alten Theo's nicht verzichten können. Schließlich kann man nicht auf jeden Baum und jedes Haus klettern, nur um die Höhe rauszubekommen.


    Höhenmessung ist nach wie vor sehr ungenau mit Gps. Vor allem wenn man auf Bäume klettern muß :D

    Zitat

    [
    Aber bei der reinen Flächenvermessung ist GPS sicher schon eine enorme Erleichterung. Bei uns (Leitungsbau) kommt es aber auch auf Höhen von Masten und Bäumen an. Da wird man wohl noch einige Zeit mit Theo's rumlaufen müssen. Auch durch die neuen Trimble's, die eigentlich den zweiten Mann ersetzen sollen, funktionieren nicht immer.


    Sie ersetzen den zweiten Mann völlig, deshalb wurden sie bei uns auch angeschafft. Die Trimbles können sogar sprechen und labern den ganzen Tag irgendwelche unsinnigen, stupiden Fehlermeldungen auf Englisch.
    Grauenhaft ist das!

  • Hi,


    mal wieder ein paar statements von mir:


    @Garry:
    Der Leica TPS1200 läuft ähnlich der Navi permanent mit, und braucht dann für eine Messung normalerweise ca. 2-5 sekunden, schneller geht's mit dem Theo auch nicht :)
    Unter Bäumen oder in Hausabschattungen dauert es aber manchmal recht lange, wie von Manuel beschrieben, oft geht auch gar nichts (besser gar keine Messung als eine ungenaue!)
    Der erste Fix nach dem Einschalten dauert ein bis zwei Minuten.
    Für Navigation ist es aber von der Arbeitsweise her nicht verwendbar! (ohne Referenzstation geht gar nichts, und für die Dauer der Messung muß der Empfänger ruhig stehen!)



    BI-Fan:
    Was meinst Du mit "terrestrischer Navigation" ?
    für das klassische "Rückwärtsschnitt" Verfahren (per Kompasspeilung, Funkfeuer, etc.) braucht man keine Zeit.
    Bei LoranC (ist das eigentlich noch im Betrieb?) meines Wissens auch nicht (da bin ich aber nicht sicher)
    Lediglich die Breitenbestimmung mittels Astronomischer Navigation hängt von der Zeit ab, und da ist die Ungenauigkeit viel mehr von der Genauigkeit des Sextanten abhöngig, als das eine normale Quarzuhr auch über ein paar Wochen nicht ausreichen würde ;)


    Jott:
    der 1200 ist alles andere als "alt" :)
    Er sollte den Trimbles derzeit etwas voraus sein, die Geräte sind erst vor einem Monat erschienen.
    Gibt Trimble wirklich 1.5cm an? Bei welcher Entfernung von der Basis?
    Bei Leica wird vornehm nur von "Zentimetergenauigkeit" gesprochen (und das kann alles von 1 bis 99 sein :gap )
    Ihr arbeitet ja mit mehreren Messungen, und verwendet dann vermutlich auch eine Postprocessung Software (ähnlich dem Leica SkiPro) ? Evtl. sogar mit einer Vektoren Q-Matrix als Zwischenergebnis, die dann in einem Netzausgleichprogramm ausgewertet wird? Dann wird es schon deutlich genauer, als wenn man wie bei uns üblich einfach die errechneten Koordinaten des Rovers übernimmt (evtl. wird noch eine einfache Helmerttransformation darüber gerechnet, mehr nicht)


    SloppyJoe:
    beim Leica kann der Disto (tragbarer Laserdistanzer) die gemessenen Entfernungen per Bluetooth zum Rover senden, damit sind Hausecken und andere Problemfälle ganz gut per Bogenschitt von mehreren GPS-Points aus berechenbar - wenn aber viele solche Punkte einzumessen sind, ist sicher eine Stationsbestimmung per GPS und Detailpunktmessung per Theo der schnellere Weg.
    Masthöhen und Leitungsdurchhang sind per Disto auch nicht wirklich sinnvoll messbar. Dachtraufen und auch Firste gehen aber fast immer.


    zum Thema Einmann-Stationen: ich kenne da die alten Geodimeter, und die Leica 1100er Serie (die 1200er soll besser sein, damit habe ich aber noch keine Erfahrungen)
    Am freien Feld (Leitungsvermessung, Agrarverfahren, ...) gibt es da keine Probleme, im Ortsgebiet und auf Baustellen wird es schon schwieriger, geht aber auch (speziell da soll der neue Leica mit "Powersearch" ein großer Fortschritt sein...).
    Bei Waldvermessungen kann man es vergessen, da muß ein zweiter Mann dazu (ist ja sowieso nicht so öd, als ganzen Tag alleine im Gelände rumzutigern)
    Im Stadtgebiet braucht man den Geräteknecht sowieso, sonst bekommt der Theo Beine ;)


    lg,
    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von mfs ()


  • Martin,
    nein, ich meine keine Peilung, die auf Winkeln basieren.
    Sondern einfach auf der Laufzeit der Signale. (GPS für "Arme")
    Annahme: Jede GSM-Station sendet auf einem Subcarrier o.ä. die eigenen Koordinaten sowie die genaue Zeit der Aussendung.
    Der Rest kann m.E. von Geräten, die auch über genaue Zeit verfügen, simpel zur Berechnung der Position verwendet werden.
    Der Aufwand (technisch, Kosten, Grösse, usw) von sehr genauen Uhren ist heute extrem gross.
    Die SVs haben z.B. m.M. nach zwei verschiedene Uhren, um die Genauigkeit zu sichern, zu erhöhen.
    Also könnte eine LowCost "Atomzeit" massive Konsequenzen haben.
    CU
    Klaus

    Es *gibt* Bielefeld.

  • Hi Klaus,


    Die Zeit sollte sich doch genauso wie bei GPS herausrechnen lassen, bei mindestens einer Station Überbestimmung? (nehme ich mal an ;) )


    Allerdings ist die Senderversorgung im ländlichen Bereich zB bei GSM eher sehr mager, so daß die Einsparung eines Senders hier vermutlich wichtiger sein würde - bei nur einem Sender ist dann aber in jedem Fall Feierabend.


    Mir wäre allerdings nicht bekannt, daß die GSM-Sender (oder andere?) überhaupt Koordinaten mitsenden würden?
    (Ausnahme: DGPS-Referenzstationen, aber das ist eine eigene Sache)
    Das wäre aber immerhin noch denkbar, eine hochgenaue Zeit (wichtig ist, daß die Zeit der einzelnen Sender exakt gleich ist) jedoch ist sicherlich nicht vorgesehen bzw. mit vernünftigem Aufwand realisierbar...


    ...und ob ein solcher Navi-Empfänger überhaupt billiger wäre?


    lg,
    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von mfs ()


  • Martin,
    klar, heute senden die GSM-Zellen keine Infos dieser Art. (Ausnahmen mal aussen vor)
    Aber wenn "Atomzeit" nur noch eine Handvoll Dollars kostet, dann sieht alles ganz anders aus.
    Und in Städten mit den typischen GPS-Problemen ist ein "fettes" Signal von zwei/drei GSM-Zellen sicher immer da.
    Klar, auf dem "platten Land" mit ev gerade mal einer GSM-Zelle ist das keine Lösung.
    Aber warten wir es ab.
    Wenn wir eine "Atomuhr" des kleinen Mannes haben, gibt es meiner Meinung nach eine Menge neuer Anwendungen,
    und sei es nur zur Ergänzung/Korrektur von GPS-Daten.
    Kosten:
    Ja, vermutlich billiger (nach einer Weile), da weniger Aufwand im analogen Empfangsteil notwendig.
    (Oder mitbenutzt, da schon z.B. im Handy vorhanden)
    Den digitalen Teil kann man (fast) beliebig verbilligen.
    CU
    Klaus

    Es *gibt* Bielefeld.

  • Zitat

    Original von mfs
    , wie von Manuel beschrieben, oft geht auch gar nichts (besser gar keine Messung als eine ungenaue!)


    :D Ähm :D


    Hallo Martin!
    Natürlich meinte ich damit nicht den grünen Leica1200 sondern unsere alten roten Geotracer! Ja genau die, mit den riesigen schweren Rucksäcken und den Monster-Salatschüsseln oben drauf.
    Was das auswerten angeht!
    Nun ja nach Meinung unserer Ingeneure haben solche Chaoten und Zahlenschönrechner wie ich nichts bei dem Auswerten von komplexen Messungen verloren.
    Um es kurz zu machen: Das Auswerten wird bei uns von den Ingeneuren gemacht. Ich habe davon keine Ahnung!
    (Wird alles mit Trimble Software gemacht!)
    Ich weiß nur das eine Koordinatentransformation gemacht wird.Dann wird eine Standartabweichung berechnet, die wohl über die Streuung der Messwerte Auskunft geben soll. Anschließend werden die unterschiedlichen Messungen noch irgendwie gemittelt . Aber wie das alles genau ausgewertet wird... keine Ahnung am Ende sollte der ganze Rotz dann auf ca. 1,5cm genau sein.
    Ob die 1,5 cm eine offizielle Zahl sind, weiß ich leider nicht. Jedenfalls hat der nette Trimble Mann(der immer die tollen Kugelschreiber und Feuerzeuge mitbringt und unsere defekten Geräte austauscht) das irgendwann mal erwähnt. Und unsere Ingeneure sind davon wohl auch überzeugt. Was die Korrekturdaten angeht, die kommen immer von der nächstgelegenen "Sapos-station" und werden wie schon gesagt übers Handy geliefert. Also unterschiedliche Entfernungen! Wobei es, bei näherer Entfernung zur Refferenzstation wohl genauer werden soll.
    Sorry, aber mehr Auskunft kann ich dir dazu leider auch nicht geben :D Ich drücke halt immer nur auf die bunten Knöpfe! :D mehr nicht! :D

    2 Mal editiert, zuletzt von luckywellman ()