... zwischen NAVTEQ und NAVIGON steht einer zeitnahen Kartenaktualisierung im Wege, so dass ich auch künftig nicht mit kurzfristigen Kartenupdates rechne.
Kartenfehler müssen bekanntlich an NAVTEQ gemeldet werden - obwohl NAVIGON Vertragspartner für das gesamte, gekaufte Produkt ist.
NAVTEQ braucht immerhin 3-5 (!) Monate, bis es mitgeteilte Kartenfehler oder Straßenänderungen beim Meldenden überhaupt per eMail bestätigt.
In diesen Bestätigungen wird dann regelhaft mitgeteilt, dass der Mangel entweder nicht nachvollziehbar ist, oder aber dass er, genau wie tatsächliche Änderungen frühestens in der nächsten Ausgabe des Kartenmaterials berücksichtigt werden kann.
Hinzu kommt, dass NAVTEQ auf viele Änderungsmitteilungen überhaupt nicht reagiert.
Bei mir wurde von 12 mitgeteilten Änderungen lediglich auf zwei geantwortet. Im Zweifelsfall wird dann mitgeteilt, dass das Kartenmaterial in Ordnung sei, aber ein Fehler in der Navisoftware zu den falschen Reaktionen des Systems führe ... aber das sei Sache von NAVIGON ... trickreich, denn NAVIGON nimmt keine Fehlermeldungen für diese Fehler entgegen, sondern verweist auf NAVTEQ.
Die mitgeteilten Fehler von mir waren ... 6x Einweisung in Einbahnstraßen (seit Jahren als Einbahnstraßen deklariert) gegen die Fahrtrichtung, 2x neu angelegte Straßen, 2x neu geschaffene Sackgassen, 1x Einweisung in einen Kreisverkehr ... links herum und 1x eine Missweisung in einer Autobahnausfahrt wieder zurück auf die Autobahn, wobei das Ziel ca. 250 m hinter Ausfahrt lag, die Fehlweisung aber einen Umweg von 6 km produzierte (Autobahnausfahrt Lübeck-Zentrum).
Es ist mir klar, dass es ein gigantischer Aufwand ist, für Länder, wie D, A und CH eine so hohe Abdeckung zu erreichen, wie sie derzeit angeboten wird ... und fehlerfrei geht aus verschiedenen Gründen auch nicht ... also deshalb von mir keine unrealistische Kritik.
Allerdings - und deshalb hatte ich das Modell von AutoMapa XL Polen benannt - es geht auch anders ... nicht fehlerärmer, aber kundenfreundlicher und deutlich zeitnäher.
Und das ist mein eigentlicher Appell an NAVIGON und NAVTEQ:
Wenn die zahlenden Kunden schon als BetaTester für die Software genutzt werden, dann macht es doch mit dem Kartenmaterial genau so. Gebt ausgewählten Kunden - á la Staumelder beim ADAC - eine Tracking-Software an die Hand und lasst euch aktuelle Veränderungen im Straßennetz zeitnah mitteilen.
Die Tatsache, dass eine bestehende Straße zwischenzeitlich zur Einbahnstraße gemacht wurde, bedarf nicht des Einsatzes eines mehrere 100.000 EUR teuren Fahrzeuges zur Straßendokumentation ... da reicht die Mitteilung eines vertrauenswürdigen Kunden und ein Anruf beim zuständigen Ordnungsamt.
Genau so ist es bei Richtungsmissweisungen in der Navi-Ansage ... da lässt sich entweder mit dem gesunden Menschenverstand entscheiden (Kreisverkehr und Einbahnstraßen) oder mit einem Blick auf eine gedruckte Straßenkarte (Autobahnabfahrt).
Wenn solche Änderungen dann per Online-Update alle drei bis sechs Wochen an die Kunden geschickt werden, dann wäre das kundenfreundlich und nutzerorientiert.
Alles andere ist typisch deutsche Verwaltungsbürokratie und die Missbrauchsphobie von Navigon.
Dass es auch anders geht - ich wiederhole mich - zeigt uns AutoMapa ... wobei die Präzision der polnischen Karten inzwischen in jeder Hinsicht vergleichbar mit dem Material von NAVTEQ/NAVIGON für D/A/CH ist.
Vor dem Hintergrund der neu implementierten Geschwindigkeitswarnungen ist eine Online-Aktualisierung dieser Daten ohnehin in nächster Zeit unverzichtbar, denn diese Daten sind in unserem Kreisgebiet bereits nach knapp drei Monaten zu mehr als 30% falsch, weil es hier sehr kurzfristig zu Änderungen durch die Ordnungsämter kommt.