Bin seit Ostern Besitzer eines LIDL-Bundles, vorher eines EDEKA-Modells - LIDL lernt man schätzen, wenn man vergleicht.
Typhoon-Anubis ist bereits ein Dauerbegleiter bei meinen PC-Test"orgien" und ich kann wirklich nix bei denen kritisieren (von der Hardware bis zum Support).
Anders ist's bei der Software: Läuft Windows CE reibungslos (!), ist das bei FALK leider nur dann der Fall, wenn man die Reibung mit allen möglichen "Gleitmitteln" aufhebt. Dabei scheine ich in der glücklichen Lage zu sein, dass eigentlich ALLES funktioniert, WAS man erwartet - die Postings hier lassen einen erschauern (allerdings muss ich zugeben, dass viele der hier erwähnten FALK-Fehler sich als auch meine eigenen herausgestellt haben und ich nicht gerne poste, bevor ich nicht den Schmutz vor der eigenen Tür weggekehrt habe).
Was also will ich hier?
Erstens möchte ich mich bei Leuten wie Wocker etc. bedanken, die wie in Linux-Foren Neulingen zur Seite stehen und einen nicht ganz blöd da stehen lassen.
Zweitens möchte ich jene warnen, die meinen, der Fachhandel wäre informativer - Fachhändler neigen wie Ärzte dazu, immer ein bestimmtes Produkt toll zu finden und alles andere nicht existieren zu lassen - und dort sind sie meistens nicht besser wie die guten LIDL-Filialleiter.
Drittens finde ich die Map&Guide-Leute so wie das Wetter: wenn man Glück hat, kriegt man jemanden ans Telefon, der sogar Gurus dumm dreinschauen lässt, bei Schlechtwetter wird die Telefonrechnung dank interner Nachfragen unter den Call-Center-Kollegen die Telekom freudig strahlen lassen.
Was mich stört, sind folgende Sachen:
1. Es fehlt bei dieser Kombination eine echte Ausbaufähigkeit für den Normaluser - z.B. ist es nur mit guten Microsoft-Kenntnissen möglich, POIs aus anderen Navigationssoftwarepaketen "umzurechnen" und zu integrieren (was nützt mir, wie in meiner Anfangsverzweiflung bereits einmal gepostet, ein Drachenfliegerabsprungplatz (von FALK angeboten!), wenn die zugehörige Krankenhausadresse verzweifelt gesucht und bei TomTom gefunden werden kann.
Auch die Einbindung von neuen POIs ist leider nicht so leicht möglich wie mit dem POI-Warner bei TomTom und Medion/Navigon.
2. Die Hilfestellung (egal in welcher Art) ist so gut wie nicht existent: ich behaupte, erst dann z.B. Herr über meinen PC zu sein, wenn jeder Gau eintreten und ich noch lächeln kann. Das Lächeln habe ich bei diesen Dingen schon etwas verlernt in den ersten Tagen der Benützung - ich behaupte sogar, dabei geht es gar nicht anders als mit Try and Error!
3. Map&Guide (alias FALK) scheint bei diesen Softwarepaketen zwar lange die Nase voran gehabt zu haben, leider heben sich diese Nasen immer mehr nach oben - Microsoft lässt grüßen!
TomTom scheint so etwas wie ein Navigations-Linux zu werden - da wird wohl M&G es Microsoft nachmachen und kundenfreundlicher werden müssen.
Beispiel: Ich warte seit 14 Tagen auf eine Antwort auf folgende Frage: wieso stürzt der Falk-Navigator beim Laden der Mitteleuropa-City-Karte immer ab, wenn man vorher eine andere Karte gewählt hat? (Ich glaube, es dürfte am ja doch begrenzten Arbeitsspeicher liegen). Für einen Laien ist das Lösen des Problems fast unmöglich, weil man ini-Einträge auf dem PDA ändern muss (und das geht gar nicht so leicht). Zur Ehrenrettung von FALK: ich gehöre zu den Usern, die auch noch das Unmögliche ausprobieren wollen und zum Beispiel fast ganz Europa auf eine 1GB-Fast-SD-Card packen - es funktioniert übrigens auch wunderbar (bis auf das Zurückladen der fast 500MB Daten Mitteleuropas)!
4. Die Qualität der Großbritannien- und Iberien-Karte ist schlichtweg teilweise grauslich (Straßen bewegen sich im Meer (Cornwall, Schottland), Irland fehlt komplett (Nordirland besteht aus Dublin), Spanien glänzt fast nur mit 100000-Einwohner-Städten...)
5. Die Erweiterung des Kartenmaterials ist mehr als schleppend: die nächstgelegenen ehemaligen Ostblockländer (Tschechien, Ungarn, Polen, Slowenien,...) gehören nun wohl auch zu Mitteleuropa - der Eiserne Vorhang ist noch immer existent im Denken der FALKner und Nordeuropa scheint zu dünn besiedelt zu sein, um es zu Europa gehören zu lassen).
6. Auch die Erweiterung hardwaremäßig (Wireless-LAN, Bluetooth-Modul, Ohrhörer etc) ist nicht gerade kundenfreundlich gelöst.
Allerdings auch zum Abschluß noch Komplimentsvergabe:
Wenn nach Integration von TomTom-Daten beim Vorbeifahren noch Minilokale mit einer Überfüllung mit 10 Leutchen, ALDI-Filialen in Wales mit Parkplatzgröße oder Wohnmobilstellplätze in der Bretagne samt Angabe der Stellplatzkosten freudig begrüßt werden können, erfüllt diese Art von Spielerei das Kind im Manne schon gewaltig - allerdings sollte man die guten alten Straßenatlanten oder den Laptop mit Route66 doch noch zum Reisegepäck zwängen.
Gute Fahrt