Erfahrungsbericht TomTom Go5000

  • Hallo Zusammen,
    wie ich schon HIER beim Garmin 3597 erwähnt habe, bin ich ja auf der Suche nach einem neuen mobilen Begleiter.
    Und dank http://www.pocketnavigation.de/ und ihrer Navithek konnte ich nun dann auch das neue TomTom Go5000 3 Wochen lang testen.
    Ich muss schon im Vorfeld zugegen, dass TomTom nicht wirklich meine erste Wahl ist und daher vielleicht auch wohl etwas voreingenommen bin, aber ich wollte TomTom einfach mal eine Chance geben.


    Vielleicht schon mal eins vorweg ... die Chance hat TomTom für meine Ansprüche nicht genutzt.


    Dabei kam es mir auf folgende Punkte an:
    - (gute) Routenerstellung am PC
    - Aktiv KFZ-Halter
    - min 5"
    - Lebenslanges kostenloses Kartenupdate
    - guten Trafficservice
    - Gemicks wie 3D Darstellung (Route, Gebäude, Gelände)


    Aber jetzt dann mal im einzelnen.
    Das TomTom Go 5000 hat ein 5" großes Display mit gutem Aktivhalter fürs Auto, Lebenslange kostenlose Kartenupdate und das TomTom-Eigene Trafficservice mit integrierter SIM-Karte inclusive. der Preis für das Go5000 liegt derzeit bei 272,90€ bei Amazon.de. Das Go500 ohne Sim-Karte mit Bluetoothanbindung zum Handy kostet vergleichsweise gut 100€ weniger.


    Der wichtigste Punkt für mich, die Routenerstellung am PC gibt es bei der neuen Go-Serie garnicht erst. Und auch nützliches wie eine BT-Freisprecheinrichtung oder Sprachsteuerung sucht man vergebens. Das es kein "Bord-Reisecomputer" gibt kann man verkraften. Das TomTom Go 5000 ist rein auf die Navigation reduziert.


    Als der Karton kam und ich es ausgepackt habe, sah man schon, dass TomTom nicht nur beim Navi gespart hat. Es war lediglich das Navi, der Aktivhalter mit dem Saugnapf und ein USB-Kabel mit 12V-Adapter und nur einer ganz kleine Kurzanleitung im Karton enthalten.
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    Um das Karten zu updaten braucht man die Software "MyDrive" von der Homepage, wo man sich dann auch registrierten muss um den Traficdienst nutzen zu können. Mit der "MyDrive" wird aber lediglich die Verbindung zum TomTom-Server hergestellt und auf aktuellen Karten oder Software geprüft. Wenn neue Datensätze gefunden wurden, muss das Go5000 die ganze Zeit am PC angeschlossen bleiben um den Download nicht zu unterbrechen ... wobei die Daten dann irgendwo im PC zwischen gespeichert wird, bevor es dann auf das Go5000 installiert wird. Der Update kann schon mal paar Stunden dauern .. je nach Verbindung zum Server. Zumindet lief das bei mir dann aber auch zuverlässig und ohne Probleme. Man hört in einschlägigen Foren aber auch schon mal was anderes.
    So nun war das Gerät aktuell und der Test konnte beginnen.
    Die neue Oberfläche der neuen Go-Reihe ist .. ähm .. ja .. sehr aufgeräumt und man hat nicht wirklich viel Spielraum ;)Aber statt die 7 Button über ein Wisch zu verschieben, hätte man auch alle auf einer Seite bringen können. Aber so sind die Button halt sehr groß und die Wichtigsten schon auf der ersten Seite.
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    Wenn man jetzt ein Ziel sucht, dann wäre es besser, dass man noch nie ein Navi bedient hat ;)Denn TomTom geht mal ganz andere Wege. Wie eine Arbeitskollegin so schön gesagt hat .. Bei allen Navis da findet man die Ziele .. bei TomTom sucht man sie. Denn bei TomTom geht die Suche ähnlich wie bei Google und so und wehe man hat nen Tippfehler drin ... Bei der neuen Software werden nicht einzelne Tasten "ausgeblendet" sondern es ist wirklich eine reine Freitext suche. Man kann zwar dann schön die genaue Adresse genau eingeben - wenn man weiß wie die heißt und es werden neben der Adresse auch die POI in einer zweiten spalte mit angezeigt die ähnlich klingen oder an dem Ort vorhanden sind aber das ist für mich eher unübersichtlich als Hilfreich.
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    Also wenn man schon von anderen Navis die "Findefunktion" kennt, wo man erst mal Ort und dann Straße und so getrennt eingibt und dann das Ziel findet kennt, wird sich sicher erstmal schwer tun. Also ich hab nicht wirklich daran gewöhnt. Aber das sollte jeder für sich selber entscheiden und auch aus ausprobieren.
    Wenn man ein Ziel dann ausgewählt hat, wird dieses Ziel sofort in der Karte angezeigt und man muss dann auf den doch recht kleinen Button mit dem Lenkradsymbol zum starten der Routenführung treffen und drücken. Mir Persönlich sind die Tasten/Buttons für die Größe des Displays etwas klein geraten. Da hat mir das Garmin besser gefallen. Aber vielleicht will TomTom dadurch die Bedienung während der fahrt verhindern? :tongue:
    Für das Routen hat TomTom ähnliche Einstellmöglichkeiten wie die anderen auch .. Also Autobahn/Mautstraßen/unbefestigte Straßen kann man vermeiden und aber auch eine Ökonomische Route wählen. Aber leider kann man die dann nicht untereinander kombinieren. Also wenn ich z.b. die kürzeste Route wähle, dann kann man nicht zugleich die Autobahn vermeiden. Und wenn man z.b. in Österreich auf die Mautstraßen verzichtet, dann schick das TomTom gerne schon mal durch 30er Zonen. Also wer von Garmin sagt, dass da das Routing nicht optimal ist .. der sollte das auch nicht von TomTom dann behaupten ;)wozu dann doch der eine oder andere TomTom-Jünger neigt und dann immer wieder pro TomTom argumentiert.
    Zur Darstellung sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden ... Es ist eher alles in einem Blau-Grauton dargestellt und POI´s werden ausschließlich beim Routing in der "Verlaufsleiste" entlang der Route dargestellt. Dadurch wirkt die ganze Kartendarstellung zwar schon sehr aufgeräumt aber manchmal will man ja auch wissen ob was anderes in der nähe ist oder man gerade an was interessamten vorbei fährt. Das andere Extrem ist da dann wieder Garmin, wo die POI´s sehr dominant dargestellt werden.
    Man hat auch die Möglichkeit zwischenstopps einzuplanen auch während der Routenführung. nur geht das dann nur über die reine Suchfunktion, man hat also kein zugriff dann auf seine gespeicherten Ziele oder Favoriten. Also man muss im zweifel seine eigenen Favoriten immer mit der Adresse kennen und neu suchen und das eventuelle Verschieben der zwischenhalts auf der Karte ist während der Fahrt auch sehr ablenkend. Da wäre eine Listendarstellung wie bei Medion besser wo man die einzelnen Zwischenstopps dann hin und her schieben kann.
    Zu den Sprachanweisungen kann ich nur sagen ... mir gefällt die Stimme von Yannek nicht. Und das ist die einzige Stimme, die dann auch die Straßennamen plaudert. Ich lass mich lieber von einer Frauenstimme navigieren der ich dann auch lieber mal dann ignorieren kann :tongue: Die Sprachanweisungen kam zwar immer Rechtzeitig .. aber warum muss ich auf Schnellstraßen schon 3km und dann 2km vorher informiert werden, dass die Ausfahrt vor mir kommt? Fahren denn alle mit TomTom so schnell, dass die wirklich 3 km brauchen um sich auf die Ausfahrt vorzubereiten? :clown: Und bei der Darstellung der Ausfahrten selber sei einfach nur erwähnt, dass es keine Livefotodarstellung gibt wie bei der Komkurenz und der Zoomlevel ist auch eher klein gewählt .. das man nicht wirklich was von der Umgebung mitbekommen. Hier muss man dann immer Manuel rauszoomen .. zumindest bleibt dieser manuelle Zoomlevel dann bis zur nächsten Anweisung erhalten und dank dem sehr geringen Zoomlevel sieht man dann auch die aufwendig programierten 3D-Gebäude aber eine 3D-Kartendarstellung hab ich bei TomTom nicht erlebt, als ich in Österreich durch die Berge fuhr. Ist aber auch reine Geschmacksache .. ich finde solche Gimicks schon sehr schön :)Die Genauigkeit bei der Darstellung unterscheidet sich nicht wirklich von den anderen. Auch bei TomTom zeigt die Anzeige mitunter noch 20m bis zur Kreuzung obwohl man schon an der Sichtlinie steht. Wenn das TomTom zeig genug hat, dann kommen die Anweisungen auch rechtzeitig ;)aber mitunter auch sehr langatmig. Es wird immer versucht sowohl die Straßenbezeichnung als auch den Straßennamen zu sagen. So kommt es oft vor, dass man auf die Straße ST3456 mit dem Namen XYZ-Straße fahren soll. Bei Autobahnen, Schnell- und Bundesstraßen kann ich das verstehen aber nicht bei jedem "Feldweg". Und wenn die Abbiegungen zu schnell aufeinander folgen, dann kommt TomTom schon mal ab und zu ins schwitzen .. da ist man schon längs abgebogen wenn die Anweisung kommt. Aber das sind dann auch eher Einzelne Ausfallerscheinungen die jedes Navi ab und zu mal hat.
    Bisher kann das TomTom Go5000 also es nicht wirklich besser als die Konkurenten und wenn man sich drauf eingestellt hat, kann man wohl auch damit leben.
    Die Routenberechnung erfolgt aber in jedem fall sehr schnell und zügig. Und auch der Satfix bei Ausfahrt aus einer Tiefgarage oder Tunnel erfolgt in sehr sehr kurzer zeit. Das hab ich noch bei keinem anderen Gerät so schnell erlebt.
    Was noch sehr gut bei TomTom funktioniert ist die wirklich sehr gute Lifetraffic/Verkehrsmeldungen. Da hat TomTom wirklich die Nase vorne und funktioniert mit der in der GoX000 Version mit integrierter Sim-Karte auch Grenzübergreifend sehr gut. So wurden auch in Österreich gesperrte Pässe angezeigt. Nur das auf der Strecke zum Samerhof die schöne Straße zwecks Baumarbeiten gesperrt war, wurde nicht angezeigt .. Ok .. war ja auch nur eine kleine Nebenstraßen ;)Da hätte kein System angeschlagen ;)
    Aber um ehrlich zu sein, waren das dann neben dem Aktivhalter auch die positven Eigenschaften vom TomTom Go5000.
    Keine Routenplanung am PC zum Übertragen an das TomTom, die nicht immer wirklich nachvollziehbare Routenführung z.b. bei Mautstraßenvermeidung und vorallem was auch als extrem Gefährlich war, war eine Anweisung das man von einer Schnellstraßenbrücke "runterspringen" sollte um auf die Schnellstraße zu kommen war schon echt krass .. nicht nur per Kartendarstellung wurde man aufgefordert .. sondern auch per Sprachansage. Da liegt wohl ein massiver Kartenfehler vor, den ich bei keinem anderen Navi mit aktuellen Karten erlebt habe.


    Mein Fazit zum Schluß:
    Verkehrsfunk ist absolute Spitze und dank eingebauter Sim auch keine zusätzlichen Kosten im Ausland und auch keine weiter TMC-Antenne. Aber dadurch auch kein Rückfall auf TMC-Daten möglich, wenn die TomTom-Server streicken.
    Aktivhalterung ist leider immer noch nicht bei allen Navis Standard und hier sehr gut mit der magnetischen Arretierung gut gelungen. Sehr schneller Satfix. Aber alles andere ist nicht wirklich herausragend und auch dadurch, dass keine Routenimportierung möglich ist, ist das TomTom der neuen Go-Serie nix für mich.
    Für mich ist die Entscheidung auf das Garmin 3597 gefallen als Ersatz zum Medion.


    Ups wieder sehr lang geworden ;)Sorry.

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    Gruß
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Augsburger_ing ()

  • Bisher, habe ich den Wechsel von TomTom zum Garmin auch nicht bereut. Mit missfällt die neue Modellpolitik von TomTom, so dass ich wechselte. Alleine schon die grafische Darstellung... Der Hammer. Der Rest passt bisher auch.

    mit TOMTOM GO 6000 unterwegs | Version 14.500, Kartenversion Europe v937.5903 (09/2014)
    Ausgemustert: Garmin 3597 | Routing sehr fragwürdig...
    GO1015 Europe | Kartenupdate und HD-Traffic abgelaufen
    GO 950 | bereits in "Rente"

  • "Mein Fazit zum Schluß:


    Verkehrsfunk ist absolute Spitze und dank eingebauter Sim auch keine
    zusätzlichen Kosten im Ausland und auch keine weiter TMC-Antenne. Aber
    dadurch auch kein Rückfall auf TMC-Daten möglich, wenn die TomTom-Server
    streicken".


    Vielen Dank für diese Anregung, das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht, es würde ja auch die Handy-Navigation betreffen.