Waze: Fazit nach ein paar Tagen

  • **Vorbemerkgung: Dieser Text ist 2 Jahre alt. Aufgrund der Weiterentwicklung von Produkt und Kartenmaterial existiert hier im Forum ein neuer Thread, der den Stand 2013 besser wiedergibt.


    Hi,


    nachdem Waze immer wieder einmal angesprochen wurde, habe ich es ein paar Tage in und um Hannover getestet.


    Positiv:


    1. Gut verständliche Ansagen zum richtigen Zeitpunkt
    2. Akzeptable Zeiten für die Routenberechnung
    3. Stationäre Blitzer in H sind anscheinend recht komplett erfasst. Außerhalb habe ich nicht getestet..
    4. Das Kommunikationskonzept mit der Möglichkeit, andere Teilnehmer "anzupingen" um z.B. nach Verkehrsstörungen oder Straßenverhältnissen zu fragen ist für mich völlig neu, klingt interessant. Wieviel es in Praxis bietet wird sich zeigen müssen.
    5. Die Kartendarstellung dürfte etwas mehr Kontrast haben, ist aber gefällig. Unten ist die automatische Nachtdarstellung zu sehen, die absolut untadelig ist.


    Negativ:


    1. Das Routing.
    1.1 Wenn ich bei mir aus der Wohnstraße komme, lande ich auf einer dreispurigen Einbahnstraße die Abfahrt vom Südschnellweg ist. Dort links abzubiegen wäre fatal. Man muss in jedem Falle erst einmal nach rechts, nach 50m kann man dann die Seite wechseln. Die Einbahnstraße ist auf OSM auch als Einbahnstraße gekennzeichnet.


    Waze lässt sich davon nicht beeindrucken:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/img_031232q3t.png]


    Was hier als eine Straße angezeigt wird, ist in Wahrheit je Richtung zweispurig, zwischen den beiden Richtungen liegt die Hochbbrücke mit dem Südschnellweg. Waze meint: Links rum in die Einbahnstraße, und dann auch noch kurz vor Beginn der Schnellwegsauffahrt eben mal unter der Hochbrücke kreuzen, um wieder auf die rechte Spur zu kommen. Richtig wäre gewesen: Rechts abbiegen, und nach 50m wenden. Skobbler liest OSM hier richtig aus und kapiert die Streckenführung.


    1.2 Teils umständliches Routing:


    Routen verlaufen teils unnötig durch verwinkelte Wohngebiete, auch wenn parallel dazu eine gut ausgebaute Hauptverkehrsstraße verläuft. Als ich das ignorierte und auf die Hauptverkehrsstraße wechselte, wurde neuberechnet. Das Ergebnis war: Ich sollte erst einmal an meiner Wohnstraße vorbeifahren, an der folgenden Ampelkreuzung rechts ab, dann gleich wieder rechts und dann rechts ab in meine Straße abbiegen.


    2. Routenplanung ist überhaupt nicht möglich, man kann immer nur von der aktuellen Position aus losfahren.
    3. Unter "Berichte" kann man sich über Staus, Verkehrskontrollen etc. informieren. Hier fehlt eine Filterung nach Relevanz. Sich nur über Ereignisse auf der eigenen Strecke informieren zu lassen fehlt hier völlig, wenn ich in Hannover unterwegs bin will ich z.B. nicht wissen dass in Hamburg eine Verkehrskontrolle gemeldet wurde.
    4. Fehlende Kontaktintegration: Personen die in den Kontakten stehen, sind nicht in die Navigation integrierbar. Ich pflege die Adressen in meinem Telefon ausschließlich über die Kontakte, wie ich das auch z.B. im Outlook/Exchange auf der Arbeit gewohnt bin. Navigon z.B. hat damit keine Probleme, hier habe ich die Möglichkeit, alle Kontakte die Adressen enthalten auch anzufahren. Bei Waze muss man getrennte Favoriten in der Navi-App pflegen.


    Fazit: Interessant, aber wirklich nur für den Minimaleinsatz geeignet. Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, wird mit einer der kommerziellen Lösungen glücklicher.


    *** Update 31.12.2011: Wenn man sich mit Waze beschäftigt, findet man auch beim Hersteller den Hinweis dass es primär als Stauvermeidungswerkzeug für z.B. den Weg zur Arbeit gedacht ist. Eine Navigation von Hamburg nach München ist zwar auch Ziel, liegt aber nicht so im Fokus. Wenn man es entsprechend nutzt, also um z.B. zu entscheiden ob man besser die Bundesstraße oder die Autobahn für die 20km in die Stadt nimmt, oder welche Ausfallstraße zur Zeit besser ist, dann hat es neben den klassischen Navigationslösungen seinen Platz. Auch die Lückenhaftigkeit der Karten ist dann akzeptabel, denn durch das Abfahren der unbekannten Strecken durch den Anwender lernt das System dazu, zudem ermutigt es jeden Teilnehmer, seine Kompetenz auf seinen Stammstrecken zum Editieren der Karte einzusetzen.


    Fazit 2: Wenn ich nach Hamburg oder nach Oberhausen muß nehme ich lieber Navigon - für solche Strecken ist die Kartenqualität derzeit nicht berechenbar genug. Für die Fahrt zur Arbeit wird Waze dagegen Vorteile haben, wenn die Verbreitung zunimmt.


    Ciao,


    Detlev

    3 Mal editiert, zuletzt von Top_Gun ()

  • Hallo! Deinen Routing-Fehler 1.1 kannst ganz leicht selber reparieren. Das ist nicht wie bei TomTom, wo man einen schriftlichen Antrag stellt, und ein bis drei Jahre später passt es dann, soferne die Kündigungswellen nicht zu groß sind. :)


    Schönen Dank für deinen Report. Die Radargeräte sind hier bei uns auch ziemlich vollständig. Nur manchmal stimmt der Winkel nicht ganz oder das Geschwindigkeitslimit passt nicht. Weil oft ist es so, dass man ein noch fehlendes Radargerät zwar GPS-gestützt ganz genau setzt während der Fahrt, aber die Geschwindigkeit kann man erst zu Hause am PC einstellen. Und da hat man dann des öfteren ein Gedächtnisdefizit. :)

  • Hallo Gopauli,


    eine Editierfunktion - über das "Melden" hinaus - habe ich noch nicht gefunden. Wo ist die denn?


    Dieser Einzelfehler zeigt aber eher ein grundlegendes Problem auf: Die OSM-Karten haben vielfach eine hohe Aktualität, aber nicht jede gut vermessene Straße ist sauber attributiert - und das führt zu Fehlern, die man vor der eigenen Haustür sofort erkennt, aber in München oder Hamburg möchte ich es nicht erleben dass mir so etwas passiert, da kenne ich mich eben nicht aus und hoffe, dass mein Navi das zuverlässig besser weiß als ich.


    Die recht offene Attributierung ist auch auf Editoren wie Potlatch offenkundig: Es gibt Hunderte von Attributen die nützlich oder gar erforderlich sind, aber die Software bietet nur für ein paar davon Hilfestellung, für den Rest gibt es drei Alternativen:


    - Der User kennt sie nicht und setzt sie nicht.
    - Der User kennt ihn und hat ihn verstanden, dann wird er die Attribute richtig setzen
    - Der User kennt sie, versteht sie aber nicht oder nur eingeschränkt, dann werden die Attribute falsch gesetzt


    Folgeproblem: Auch bei Skobbler hat sich schon gezeigt, dass Softwareautoren, Routingmaschinenprogrammierer und Karteneditoren nicht unbedingt das gleiche Verständnis zum Attributsgebrauch haben.


    Bei Navteq und Teleatlas (Tomtom) mag es länger dauern, bis eine Straßenänderung erfasst wird. Aber der Bestand scheint mir deutlich sachkundiger erfasst. Ich lebe lieber sechs Monate mit dem "Eisenach-Bermudadreieck", als damit dass ich in der falschen Richtung in den Elbtunnel gelotst werde.


    Ciao,


    Detlev

  • Zitat

    Bei Navteq und Teleatlas (Tomtom) mag es länger dauern, bis eine Straßenänderung erfasst wird. Aber der Bestand scheint mir deutlich sachkundiger erfasst


    Das ist heute sicherlich noch richtig. Aber diese Systeme werden sterben müssen, wie man es ja jetzt schon teils sieht.
    Es ist wie mit Brockhaus zu Wikipedia. Der Brockhaus ist zunehmend veraltet, unfinanzierbar, zu träge etc., während in Wikipedia zunehmend alles drinsteht. Die Crowdsourcing-Systeme sind noch jung, aber stell dir die Macht von 7 Milliarden Menschen vor. Wenn jeder nur die Straße vor seinem Haus einzeichnet...


    Den Editor zu Waze findest du hier:
    https://world.waze.com/cartouche/ (Geht zurzeit glaube ich nur mit Google Chrome)


    Man sieht dort auch die GPS-Tracks der anderen Autofahrer (im Layer namens "GPS Points"). Coole Sache zu sehen, wie sich die Massen an Autos verteilen!

  • hi @ top-gun:
    auf Live-Map kannst du auf "Karteneditor" umschalten. Wenn du dich mit deinem Waz-Account eingeloggt hast, kannst du überall wo du schon mal gewesen bist editieren.
    Feinheiten: Deutschsprachiges Forum und Wiki.


    Die Straßenkarten beruhen nicht auf OSM, sondern auf frei verfügbaren öffentlichen Karten, die von der Community verbessert werden. Hat also nichts mit Scobbler oder OSM zu tun. Mit den Atributen hast du schon richtig erkannt: Im Gegensatz zu OSM wird sich aber hier nicht um topographische Feinheiten gekümmert, sondern nur um für Routing wichtige Straßen und Infos, also Klassifizierung und tags-u.stundenabhängige Durchschnittsgeschwindigkeiten. Es steht eine kommerzielle Firma dahinter, daher gibt auch Editoren der Firma die allerdings weltweit tätig sind und auch keine Sonderrechte haben. Auch kann in OSM bisher keine Durchschnittsgeschwindigkeiten oder durch eingeloggte User erstellte Staus auf Straßenabschnitten abgebildet werden (Staus melden ist ja ein erklärtes Ziel und Spezialität von Waze).


    Wie du richtig erkannt hast, vor deiner Haustür erkennst DU eindeutig Fehler und aktuelle Straßenführungen. Aus diesem Grunde bist DU derjenige bei Waze mit der höchsten Berechtigung, dort zu Editieren. Für dich und die nicht ortskundigen User, in der Hoffnung, daß das auch jemand bei deinem Ziel gemacht hat, wo du dich nicht auskennst. :D


    Zu deinen Routingerfahrungen: Die Route wird bei Waze immer auf dem Waze-Server erstellt und nicht auf dem Gerät (macht das sonst noch ein Anbieter?). Das Routing ist meist OK, wenn in dem entsprechenden Gebiet die Karten auf dem aktuellsten Stand gebracht wurden. Das ist eine weiteres "Alleinstellungsmerkmal" von Waze, dein Update wird direkt auf dem Kartenserver gemacht, und nach dem nächsten Durchrechnen der Tiles (erkennbar am Datum bei der Live-Map links unten) ohne Weiteres online gestellt. Das steht und fällt natürlich mit einer entsprechenden Community vor Ort.


    Grüße

    3 Mal editiert, zuletzt von Vvardenfell ()

  • PS:
    Habe mal aus Spass die Spartanerstraße benannt und den Fiedeler Platz als POi eingetragen. :D . Auf der Live-Map ist das letzte Aktualisierungsdatum "Last update: 12.25.2011" = 25.12.11 eingetragen. Sobald dort ein neues erscheint müsste die Straße und der Platz auf deinem Gerät erscheinen. :P



    In diesen Anwohnerstraßen ist noch einiges nicht benannt, die Abbiegeregeln kann ich mangels Berechtigung leider nicht editieren. Das kannst du selbst machen oder einfach mit Waze fahren, die Abbiegeregeln werden dann automatisch nach einigen Durchgängen aktualisiert...


    Der Blitzer auf der Hildesheimer ist nicht gut eingetragen: Blitzt er in zwei Richtungen? Bestätigt ist er nur Richtung Norden und ohne Geschwindigkeitsangabe. Auch ne Aufgabe für dich :D



    Grüße

  • Mit Waze durch Berlin fahren macht keinen Spass!! Da sind Profi Karten on Board um Lichtjahre besser incl. TMC/Pro . Vom Einbinden externer Pois oder privater Kontakte ganz zu schweigen.Wenn Waze in ein paar Jahren wirklich laufen kann schaue ich noch mal vorbei.
    Daher für Berufskraftfshrer keine Loesung. Ich habe drei Systeme auf dem Iohone : TT ,Navigon und Garmin . Waze kann keinem der Anbieter das Wasser reichen .


    Gruß

    iPhone 14 max Pro & iPad4 mit Jabra Motion Headset ,Hyndai I30N Performance mit Werksnavi und Karten von Navteq/Here und Verkehrsservice von TT,das beste aus zwei Welten

  • Ok, den Karteneditor habe ich mir gestern abend mal angeschaut. Dabei stellte ich fest, dass fast alle Straßen bei mir im Wohnviertel als Einbahnstraßen erfasst sind, obwohl wir gar keine Einbahnstraßen haben. Werde das so peu a peu korrigieren.


    Damit haben wir aber den TomTom-Effekt: Wenn ich als (hypothetischer) schwieriger Oberstudiendirektorquerulant beschließe, dass bei mir in der Straße zuviel Durchgangsverkehr ist, dann lege ich ein oder zwei Abschnitte als "Dirt roads/4x4" fest, und die Nachbarstraße als "minor highway". Beim aktuellen Marktanteil von Waze wird das nicht viel bringen, aber zumindest "die Wazer" habe ich mir damit vom Hals geschafft. TomTom kennt das schon, da gab es solche Effekte bereits - genauso wie Autobahnabfahrten die plötzlich zur Auffahrt wurden.


    Wenn ich damit "nur" Straßen unattraktiv mache, komme ich damit sicher ein paar Monate unerkannt durch. Für das nächste Mal melde ich einen neuen Account an.


    Schlimm wird es, wenn jemand Vandalismus betreibt. Wenn ich z.B. auf dem Südschnellweg die Fahrtrichtung der beiden Straßen vertausche, entstehen tatsächlich gefährliche Situationen.


    Merke: Jede Community hat irgendwann ihre Antikörper. Ich ziehe da Karten vor, die vom Profi erstellt wurden.


    Ciao,


    Detlev

    2 Mal editiert, zuletzt von Top_Gun ()

  • @Top Gun:
    - die Einbahnstraßen kommen von der Basiskarte, die durch durchfahrende Autos editiert wird, wenn nur einer oder mehrere in eine Richtung durchfahren macht Waze eine Einbahnstraße daraus. Diese Automatik wird abgestellt, wenn ein User editiert hat.


    Zu den Community erstellten Straßen: Bei OSM gab es ja auch die Befürchtungen, daß Rechte z. B. einen nicht existierenden Gebirgszug in die Sahelzone setzen der einem H*kenkreuz ähnelt oder daß Straßen oder Länder z. B. nach dem Stand des Kaiserreiches editiert werden... ist alles nicht passiert oder wurde unterbunden. Aus diesem Grund sehe ich bei Waze auch nicht die große Gefahr, habe auch im englischsprachigen Welt-Forum noch nichts in diese Richtung bemerkt.


    Aber du hast hier den ersten neutralen Test auf diesem Forum durchgeführt. Waze hatte hier keinen guten Start durch den unsäglichen Faden Sinn und Unsinn zu waze.com & mehr, der größtenteils von Einzelpersonen gestaltet wurde...


    Dein Fazit kann ich nur unterstreichen, an Waze scheiden sich durch den Community-Karakter vor allem der Map die Geister, desshalb ist das Programm nicht grundsätzlich schlecht.
    Map editieren will und muss auch nicht jeder :)


    Grüße

  • Zitat

    Ich ziehe da Karten vor, die vom Profi erstellt wurden.


    Wenn du damit TomTom meinst, so gebe ich zu bedenken, dass deren Leute jährlich weniger werden, die sich mit Kartenerstellung befassen, während die Leute von Waze und OSM immer mehr werden.


    Für meine Begriffe hat Waze erst vor einem Jahr richtig angefangen, damals war Wien eine ziemlich leere Wüste. Jetzt ist Wien von der Straßenzahl her schon sehr weit gediehen. Es fehlen noch etliche Straßennamen und sehr viele Hausnummern. Die Radargeräte sind dramatisch besser erfasst als bei TomTom. Klar, die machen den Usern auch mehr Spaß als die Hausnummern.


    Zitat

    Wenn ich z.B. auf dem Südschnellweg die Fahrtrichtung der beiden Straßen vertausche, entstehen tatsächlich gefährliche Situationen.


    Das System merkt auf gut befahrenen Straßen rasch die Diskrepanz bezüglich falscher Einbahnsetzung und bittet um Berichtigung, was auch zumeist schnell seitens eines beliebigen Users geschieht.

  • Ich habe mit TomTom-Karten nur geringe Erfahrungen, weil ich die Software vom ersten Kontakt auf PPC2003-Geräten an nicht mochte. Primär bin ich mit Navigon/Navteq unterwegs.


    In den letzten Tagen habe ich ein paar weitere Strecken "zum Spaß" mit Waze zurückgelegt, auch hier war wieder zu erkennen: Die Software ist insgesamt sehr angenehm zu bedienen, auch wenn einige gewohnte Komfortfunktionen fehlen. Aber die Kartenqualität ist verbesserungsbedürftig. In kleineren Ortschaften finden sich offenbar nicht die Enthusiasten, die das in ihrer Freizeit selbst machen wollen. Es muss sich zeigen, ob sich das noch ändert. In den USA scheinen die Großstädte gut abgedeckt zu sein, wie es in der Fläche aussieht lässt sich schlecht sagen. Überlebensfähig ist das System auf dem Lande derzeit überhaupt nur, weil die Zieladressen mit Hilfe von Googlewebservices in Koordinaten umgerechnet werden.


    Gleichzeitig hat sich durch Lektüre in der Community aber für mich die Erkenntnis ergeben, dass Waze auch derzeit nicht den Anspruch einer voll ausgestatteten Navigationslösung hat, es konzentriert sich dafür auf den Bereich des Nahverkehrs. In die nächste Stadt zur Arbeit kann damit sogar besser klappen als mit einer großen Lösung. Um nach Augsburg oder Oberhausen zu kommen bleibe ich aber bei den großen Lösungen.


    Spannend bleibt, wie sich das Kostenmodell weiterentwickelt. Waze gibt offen zu, dass sie das von der Community generierte Kartenmaterial kommerziell weiternutzen wollen. Ob sowohl die Karten als auch die Routingservices nach Erreichen einer kritischen Masse vollständig kostenfrei bleiben, wird sich zeigen müssen.


    Ciao,


    Detlev

  • Zitat

    In kleineren Ortschaften finden sich offenbar nicht die Enthusiasten, die das in ihrer Freizeit selbst machen wollen


    Das ist bei sehr vielen technischen Hobbys zu beobachten, insbesondere im GPS- und Internet-Bereich (Beispiel Geocaching), dass der Trend von Städtern ausgeht und die Landbevölkerung erst mit großer Verzögerung nachzieht.


    Waze ist noch sehr jung, es hat sich bereits stark verbessert (wie gesagt, sind viele Städte in nur einem Jahr erstaunlich gereift). Außerdem sieht sich Waze nach eigenen Aussagen mehr als Social Tool für städtische Pendler, die immer die gleiche Strecke fahren, als für Reisende. Das kann sich natürlich ändern, wenn die Zeit noch mehr reift. Zudem sind bei Erfolg ja weitere Nutzungspotentiale zu holen (Karten für Radfahrer etc.).

  • Waze gehört zur Abteilung Jugend forscht. Für ambitionierte und auf genaue Karten angewiesene Kraftfahrer ein nettes Spielzeug . Ist für mich ein 5. oder 6. Programm auf dem IPhone .


    Gruß

    iPhone 14 max Pro & iPad4 mit Jabra Motion Headset ,Hyndai I30N Performance mit Werksnavi und Karten von Navteq/Here und Verkehrsservice von TT,das beste aus zwei Welten

  • Es bleibt abzuwarten, was Waze in einem Jahr taugt. In Deutschland ist es erst vor recht kurzer Zeit gestartet, und beruht noch großenteils auf veraltetem Kartenmaterial ohne nennenswerte Attributierung. In Ballungszentren wird sich das ändern, und dort mag es seinen Job als Stauumfahrungshilfe auch leisten.


    Als alleiniges Navigationsmittel fehlt mit den derzeitigen Karten die Verlässlichkeit. Deine Formulierung "als 5. oder 6." halte ich aber für zu hart.


    Ciao,


    Detlev

  • In Zentraleuropa (Deutschland, Österreich) ist Waze noch nicht so beliebt wie beispielsweise in Italien, Frankreich, Israel, Holland. Aber solange die Tendenz nach oben zeigt, bin ich zuversichtlich. Mit etwas Glück kommen wir bald in die enge Kurve des exponentiellen User-Wachstums nach oben. Man weiß ja, exponentielle Graphen beginnen flach und zäh und "nach der Kurve" geht es quasi senkrecht nach oben. :)